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Affären

Affären

Titel: Affären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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nach. »Für das Stadtleben ist er nicht geschaffen.«
    »Da bin ich mir nicht sicher.« Ich lehnte mich im cremefarbenen Sessel in ihrem neuen Anbau aus Glas zurück und war begeistert, wie meine Jeans nach der Super-Diät ein bisschen lockerer um die Hüften saßen. »Er muss schuften wie ein Hund, dass er sich dieses tolle Haus leisten kann. Ich habe ihn einige Male am Bahnhof gesehen. In seinem Geschäftsanzug gibt er eine gute Figur ab.«
    »Ja, er ist wie der Unglaubliche Hulk, der immer aus allen Nähten platzt.« Sie spielte mit einem rosa Blütenblatt einer Orchidee. »Barfuß fühlt er sich am glücklichsten.«
    »Hmm, das hört sich sexy an«, sagte ich lachend und sah mich im Zimmer nach weiteren Anzeichen dieses nie zu sehenden Ehemanns um. »Ist er denn auch im Bett wie Hulk?«
    Ich schaute mich wieder um, ob ich ihn irgendwo sehen würde. Ob ein paar Boxershorts von Calvin Klein auf der Leine im makellosen Garten hingen? Stand eine Gitarre in einer Ecke, oder konnte ich eine teure Kamera entdecken? Bücher. Sogar ein Foto in einem Silberrahmen, wie man es in jedem Haus findet, in dem die Hausherren verheiratet sind.
    Sie stehen stramm da und sind zurechtgemacht wie die Figürchen auf dem Hochzeitskuchen. Aber es stand hinter dem Aquarium mit den tropischen Fischen.
    »Oh, Gott, nein! Der typische Engländer«, schniefte Mandy.
    »Aber schau dich doch an, Mandy! Schlank, blond, die klassische elegante Frau. Und Charlie so dünn wie ein Stock. Komm, spuck's schon aus. Wir glauben alle, dass ihr es treibt wie die Kaninchen.«
    »Aussehen kann einen auf die falsche Fährte führen, Natasha. Und ich glaube, es gefällt mir nicht, dass ›wir alle‹ über mich tratschen.«
    »Ach, da wird nichts Gehässiges gesagt«, sagte ich lachend.
    Sie schüttelte den Kopf. »Sex mit meinem Mann ist ziemlich sinnlos, wenn du es unbedingt wissen willst. Oh, er hat tonnenweise jungenhafte Energie, aber wenn es drauf ankommt, geht es rein, raus, Ende. Es ist ein Wunder, dass wir überhaupt Kinder haben.« Sie lachte und versuchte, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. »Soll denn dieser Hulk so ein begnadeter Hengst sein?«
    Ich konnte nur den großen Mann mit den vollen blonden Haaren im schwarzen Anzug auf dem Hochzeitsbild sehen. »Ich weiß es nicht. Vergiss nicht, dass du auf grüne Hautfarbe stehen musst, wenn du heiß auf ihn bist. Also, er ist stark. Er sieht so aus, als könnte er loslegen wie ein Zug.«
    Mandy leckte Schokostückchen von ihrem Kuchen ab. »In letzter Zeit dauert es lange, ehe mein Mann in Fahrt kommt. Er hat ein paar ausgefallene Ideen, das muss man ihm lassen. Er kommt nach Hause und bettelt mich an, dass wir diese Spielsachen probieren oder bestimmte Spiele, auf Partys gehen oder uns schwedische Filme ansehen, solche Dinge eben.«
    »Oh, Gott, das ist ja so abgefahren, Mandy! Ich kann mir nicht vorstellen, wie du ...« Mir wurde ganz heiß. Ich schlug die Mitte der Broschüre auf und fächerte mir Luft zu.
    Perfekt für ein schmutziges Wochenende, lautete der Text unter einem hellen Farbfoto eines weißen Paares, das draußen vor dem Hotel/Pub auf den Klippen saß und mit zwei großen Gläsern Rose anstieß.
    Ich stellte mir vor, wie sie sich scheu vor der Kamera küssten, wie sie immer mehr in Stimmung kamen, ihre Hände nicht bei sich behalten konnten, die Weingläser umstießen, wie sie sich erhitzten und immer wilder wurden, auf der harten Holzbank hin und her rutschten, in der heißen Sonne die Oberkörper entblößten und dann Shorts und Minirock abstreiften.
    Vor all den anderen Gästen fielen sie übereinander her; sie sanken ins Gras, der Penis des Jungen stand aufrecht da, und die gewachste Pussy des Mädchens leuchtete pink und feucht. Sie verbanden sich sofort und vögelten sich vor den anderen Gästen die Hirne aus den Köpfen, begleitet vom anerkennenden Beifall der Zuschauer.
    Ich konnte nicht atmen, als sich diese Bilder in meinem Kopf entfalteten. Mandy musste irgendwas gesagt haben. »Partnertausch?«
    »Oh, Gott, Nat, schwörst du, dass du es nie jemandem sagen wirst?« Ich hörte einen Kiekser in ihrer Stimme. Ihre Augen schauten ein bisschen glasig, und auch sie war kurzatmig geworden.
    Ich legte die Broschüre hin. Ich lehnte mich vor und klemmte die Hände zwischen meine Knie. Meine Stimme war nur ein heiseres Flüstern. »Wie geht das denn?«
    »Nach außen geht alles sehr zivilisiert zu. Zu Beginn wird Sherry gereicht, und alle stehen brav und züchtig bekleidet da.

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