Affären
Es gibt noch einen Garnelencocktail, Sherry eimerweise, wenn du willst, und dann die unglaublichsten, schmutzigsten Dinge hinter den Netzvorhängen.«
»Wirklich? So wild?«
»Du kannst es mir glauben. Was würden wohl die Nachbarn sagen?« Sie gab mir einen Klaps auf den Arm. »Dein Gesicht! Ich hatte ja keine Ahnung, dass du ein kleines geiles Luder bist, aber du wirst schon nass bei dem Gedanken daran, was, meine kleine Schlampe?«
»Ach, du bist verrückt«, quiekte ich und hob meine Tasse wieder hoch. »Jeder, wie er möchte. Aber ich werde dich mit anderen Augen ansehen ...«
Sie lachte, und ich zuckte zusammen. Sie hörte sich wie eine lüsterne Hyäne an. »Ich mache doch nur Scherze, Darling. Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mich mit diesem perversen Unsinn abgeben würde, oder?«
»Natürlich nicht, Mandy. Du würdest dem Bankmanager ja auch nie einen Blowjob auf dem Aktenschrank verpassen, nicht wahr?« Ich verdrehte die Augen, wurde knallrot und wünschte, die anderen Mädchen wären da.
»Auf dem Parkettboden, bitte.« Wie eine Pokerspielerin verzog sie keine Miene.
Jetzt lag es an mir, wie eine Hyäne zu lachen. »Du bist so ... wie soll ich es nennen? So konventionell.«
Sie wartete, bis ich mich beruhigt hatte. »Charlie kann sich mit einem Magazin vergnügen, mir ist das egal. Er ist nur ein groß gewachsener Schuljunge mit zu viel Sex im Kopf. Er ist ein hilfloser Tollpatsch, stößt gegen alles und steht immer im Weg herum.«
»Hört sich an, als hättest du alle Hände voll mit ihm.« Die Tasse zitterte in meiner Hand. »Ich bin nicht sicher, ob mein Mann sich mit ihm verträgt. Jim ist auch nur ein Trottel. Wenn er mal einen Sitz gefunden hat, bleibt er darin kleben. Wegen seiner Bewegungslosigkeit hat er auch stark zugenommen.«
Der Kaffee war zu heiß, und ich verbrannte mir die Zunge; vielleicht war das die Strafe für meine Illoyalität. Aber ich fügte trotzdem noch hinzu: »Um ehrlich zu sein, er geht mir oft auf den Geist.«
»Ach, er ist doch nur ein gemütlicher Teddybär. Er gibt einer Lady immer das Gefühl, eine ... nun, eben eine Lady zu sein. Aber genug über mich.« Mandy hielt das Milchkännchen hoch. Sie hatte die Antennen ausgefahren. »Habt ihr zwei denn Probleme? Vielleicht wollt ihr lieber unter euch sein, statt euch mit uns durchzuschlagen?«
»Mit euch gemütlich herumzuhängen, das könnte genau das sein, was der Onkel Doktor verschrieben hat.« Ich warf meine Haare zurück und starrte auf ein Paar von abgelatschten braunen Straßenschuhen. Sie waren draußen vor der Hintertür abgestreift worden. »Jetzt muss ich Jim nur noch beibringen, dass es am nächsten Wochenende an die See geht.«
Ihre rosa Lippen öffneten sich, als sie meine gehobene Stimme hörte und mein gerötetes Gesicht sah. Sie konnte nicht ahnen, dass meine Unsicherheit nicht aus der Vorstellung resultierte, mit meinem übergewichtigen, verschwitzten Ehemann ein schmutziges Wochenende zu verleben, sondern aus dem ganzen Plan, ein Cottage mit dem Alphatier Mandy und ihrem verängstigten Mann zu teilen.
Aber ihre Augen glänzten mit dem Hauch des ehelichen Streits, ganz zu schweigen vom Potenzial des saftigen Klatsches im Tennisclub. Sie schenkte mir wieder eine Tasse des dampfenden Kaffees nach.
»In diesem Fall, meine Liebe, werde ich dafür sorgen, dass dieser Trip das Verhältnis zwischen dir und deinem Mann ein für alle Mal klärt.«
Da waren wir also. Im Regen. Irgendwo im Nichts warteten wir darauf, dass unser schmutziges Wochenende endlich anfing.
»Du hast geschworen, nie mit einem anderen Paar wegzufahren, Natasha. Und warum das jetzt?«
Jim und ich hatten uns die zweite Flasche Merlot zur Brust genommen, und draußen goss es in Strömen. Mandy und Charlie hatten sich verspätet.
»Mandy hat mich mehr oder weniger dazu überredet. Gezwungen, könnte man auch sagen.«
»Ach, sie ist doch nur eine kleine Pussy. Ich wette, sie schnurrt, wenn sie glücklich ist.«
»Wann hast du sie schon mal schnurren gehört?«
»Warum bist du so gegen Urlaub mit unseren Freunden eingestellt?«
Ich starre in mein Glas. »Es gibt Streit über den Einkauf der Lebensmittel und über die Aufteilung der Hausarbeit.« Der Wein wärmte mich schön auf. »Und dann muss man ein Bad teilen. Man hat keine Privatsphäre.«
»Nun, es ist doch nicht so, dass wir was zu verbergen hätten, Mädchen. Sie können nackt durchs Haus laufen, mir ist das egal. Ich werde mich abends mit einem guten Buch
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