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Affinity Bridge

Affinity Bridge

Titel: Affinity Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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nur noch grelles Weiß
vor Augen, doch er kämpfte sich voran, denn dies war die einzige Möglichkeit
zu überleben. Hoffentlich wirkte sich Dr. Fabians Wundermittel auch auf die
neuen Verletzungen so segensreich aus.
    Er bückte sich, schob den beiden Automaten den Schreibtisch entgegen
und stieß sich gleichzeitig ab. Das Möbelstück traf sie in Hüfthöhe, und sie
stürzten sofort zu Boden. Er wartete nicht, bis sie wieder aufstanden, sondern
sprang hoch, packte den Morgenstern und riss ihn von den Haken herunter.
Probeweise schwang er die Kugel, dann hob er sie über den Kopf und zielte auf
einen der mechanischen Männer. Mit aller Kraft, die er aufbieten konnte, drosch
er die Waffe auf den Schädel des Gegners. Mit dumpfem Knacken platzte die
Wartungsklappe ab. Newbury keuchte triumphierend und riss die Kugel zurück,
deren Dornen sich in den Innereien des Maschinenkopfs verfangen hatten. Der beschädigte
Automat trat einige Male zuckend um sich, die Hacken klirrten auf dem Boden,
dann blieb er still liegen.
    Newbury hatte keine Zeit, den Sieg zu feiern. Ein Blick über die
Schulter verriet ihm, dass sich der zweite Automat bereits vom Schreibtisch befreit
hatte und mühelos aufstand. Dies war die Einheit, die er vorher schon mit der
Axt getroffen hatte. So beschloss Newbury, auf die Glasplatte in der verbeulten
Brust zu zielen, um die Schwachstelle zu seinem Vorteil zu nutzen. Er hatte
keine Ahnung, ob dies die gewünschte Wirkung zeitigen würde, doch es war
immerhin einen Versuch wert. Die Fleischwunden in den Armen, aus denen das Blut
in die Ärmel lief, schmerzten und brannten. Sehr viel länger konnte er nicht
durchhalten.
    Newbury riss den Morgenstern zurück und bemerkte, dass sein Hieb
etwas im Kopf des Automaten freigelegt hatte, das an Fleisch erinnerte und
offenbar feucht war. Er hatte jedoch keine Zeit, es sich näher anzusehen, denn
der zweite Automat ging blitzschnell auf ihn los. Noch einmal ließ Newbury den
Morgenstern in einem weiten Bogen kreisen, während ein heißer Schmerz durch
seine Schulter schoss, und lenkte die Kugel vor die Brust des Automaten. Die
Glasplatte barst, und die blauen elektrischen Funken sprühten in einem hohen
Bogen heraus. Die Maschine stolperte einen Augenblick hin und her, torkelte ein
wenig und brach schließlich zusammen. Auf dem Messingskelett zischten und
knisterten elektrische Entladungen.
    Newbury ließ den Morgenstern fallen und sank erschöpft auf die Knie.
So blieb er einige Augenblicke hocken und sah dem Spiel der Lichtbögen auf dem
Automaten zu, bis er wieder bei Atem war.
    Schließlich betrachtete er das zerstörte Büro. Miss Coulthard würde
nicht erfreut sein. Er ließ die Schultern kreisen, zuckte dabei aber vor
Schmerzen zusammen. Dann streckte er die Arme aus, um durch den zerstörten
Stoff des Oberhemds die Schnittwunden zu betrachten. Sie waren wohl doch nicht
so schlimm, wie er angenommen hatte, taten aber schrecklich weh. Er unterdrückte
den Schmerz und wandte seine Aufmerksamkeit der Maschine zu, deren Schädel er
zerstört hatte. Zwischen den Messingteilen sickerte eindeutig etwas Feuchtes
und Organisches heraus.
    Neugierig stützte Newbury sich am umgestürzten Schreibtisch ab und
näherte sich vorsichtig der liegenden Einheit. Er stieß sie mit dem Fuß an und
vergewisserte sich, dass kein Lebensfunke mehr in ihr war. Leblos rollte sie
auf den Rücken. Als er sich überzeugt hatte, dass keine Gefahr mehr drohte,
beugte er sich vor und öffnete den Schädel ein wenig weiter, um hineinzublicken.
Er drehte ihn ins Licht und ließ ihn gleich darauf entsetzt fallen. Mit lautem
Klirren prallte der Kopf der Einheit auf den Boden, während er vor dem
grässlichen Anblick zurückwich und sich angewidert den Ärmel vor den Mund
hielt. Eine zähe Flüssigkeit tropfte von seinen Fingern herab.
    Statt des Uhrwerks, das er im Schädel des Automaten zu finden erwartet
hatte, saß dort ein rosafarbenes und graues menschliches Gehirn. Newbury
kämpfte die Übelkeit nieder. Um seine Wahrnehmung zu bestätigen, nahm er den weggeworfenen
Morgenstern wieder an sich und öffnete mit zwei kräftigen Schlägen den Kopf der
zweiten Einheit. Auch dort stieß er auf den garstigen Anblick, den er schon
kannte: die verspritzte graue Masse eines menschlichen Gehirns. Er stützte sich
mit einer Hand an der Wand ab und versuchte, das

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