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African Angel - Mit 50 Cents die Welt veraendern

African Angel - Mit 50 Cents die Welt veraendern

Titel: African Angel - Mit 50 Cents die Welt veraendern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harriet Bruce-Annan
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eine Weiterbildung gewesen, schließlich war ich deswegen nach Deutschland gekommen. Wenn ich nun nicht an der Computerschule studieren konnte, dann wollte ich eben etwas anderes lernen.
    Die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses halfen mir dabei. Es gab die Möglichkeit, in einem Krankenhaus eine Ausbildung zur Krankenschwester zu machen. Ich stellte mich vor. Sie gaben mir tatsächlich die Chance. In ein paar Wochen sollte es losgehen. Ich freute mich. Doch es gab eine Hürde, die mir Kopfschmerzen bereitete. Um die nötigen Papiere zusammenzubekommen, musste ich mich mit Anthony treffen. Zuerst war ich voller schlimmer Befürchtungen, umso mehr freute ich mich, als er sich am Telefon überaus freundlich und verständig zeigte.
    Wir trafen uns in einem Café. Er unterschrieb die Papiere, die ich für die Ausbildung brauchte, ohne jede Diskussion. Dann sah er mir in die Augen.
    »Harriet, weißt du, dass du die einzige Frau bist, die ich jemals geliebt habe?«
    Ich versuchte, wegzusehen. Doch er war noch nicht fertig.
    »Und das wird immer so bleiben. Auch wenn du mich verlassen hast. Auch wenn du nichts mehr von mir wissen willst. Du bist meine einzige große Liebe.«
    Ich betrachtete ihn. Er war immer noch ein ausgesprochen gut aussehender Mann. Einer, dem die Frauen verstohlene Blicke zuwarfen, auch weiße Frauen. Und ich konnte nicht umhin, zu denken, dass auch er meine einzige große Liebe ist. In mir breitete sich ein grenzenloses Bedauern darüber aus, wie alles gekommen war.
    »Warum fangen wir nicht einfach von vorne an?«
    Er sah mich unverwandt an. Ich schüttelte den Kopf.
    »Es ist vorbei, Anthony«, sagte ich, doch meine Stimme zitterte dabei. »Du hast mir zu sehr wehgetan. Es hat keinen Sinn mehr.«
    Aber bei diesem Treffen wurde mir schmerzlich klar, dass er immer noch große Macht über mich besaß. Es war lange her, dass er so freundlich mit mir gesprochen hatte. Könnten wir doch die Zeit zurückdrehen, dachte ich, könnten wir doch tatsächlich noch einmal von vorne anfangen.
    Er rief immer wieder an. Wir trafen uns erneut. Er sagte, er habe eingesehen, dass er viele Fehler gemacht habe. Er hätte mich nicht so schlagen dürfen, er würde das nie wieder tun, sollte ich mich entscheiden, zurückzukommen.
    Ich blieb skeptisch. Doch gab es durchaus Beispiele aus dem Frauenhaus, wo eine Frau wieder zu ihrem Mann zurückfand, nachdem der erst einmal eingesehen hatte, dass er nicht ungestraft tun und lassen konnte, was er wollte. Für manche Männer ist es eine heilsame Erfahrung, wenn sie erleben müssen, dass Frau und Kinder auf einmal nicht mehr da sind und im Frauenhaus Unterschlupf und Unterstützung gefunden haben. Meine Freundin Mary-Ann war erst vor Kurzem zu ihrem Moses zurückgekehrt. Er sei ein anderer Mensch geworden, erzählte sie bei einem Besuch. Warum sollte sich nicht auch Anthony ändern können? InGhana war er ein völlig anderer Mensch gewesen. Hatte es vielleicht wirklich an den schwierigen Umständen gelegen, die wir in Deutschland zunächst angetroffen hatten? An der beengten Wohnsituation? Am schlechten Einfluss seiner Freunde?
    Ich ließ mir Zeit. Erzählte niemandem davon.
    Anthony überraschte mich bei unserem nächsten Treffen damit, dass er mir eine Wohnung zeigte, die er für uns gemietet hatte. Endlich eine richtig große und schöne Wohnung, mit Küche und Badezimmer, Schlaf- und Wohnzimmer. Eine Wohnung, um die ich so sehr gebeten hatte.
    »Hier können wir neu beginnen«, sagte Anthony und sah mich flehend an.
    Ich musste an jenen Karfreitag vor so vielen Jahren denken, als ich ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Noch immer verfügte er über ungeheuer viel Charme. Ich liebte ihn, würde ihn immer lieben. Wir waren verheiratet. Sollte ich unserer Liebe nicht noch einmal eine Chance geben?
    Ich stellte Bedingungen: dass er mich nie wieder schlagen sollte, andernfalls würde ich ihn endgültig verlassen. Dass er mit jenen afrikanischen Freunden brechen sollte, die gegen mich waren und mich ausspioniert hatten. Dass ich meine Ausbildung zur Krankenschwester machen und mein eigenes Geld behalten würde. Und noch weitere Details, die mir wichtig schienen. Anthony ging auf alles ein. Er übertraf sich sogar noch, indem er mich die Wohnung einrichten ließ. Aus einem Katalog durfte ich mir Haushaltsgeräte aussuchen. Nichts war ihm zu kostspielig, nichts hielt er für überflüssig. Ich sollte alles so haben, wie ich es wollte.
    »Wenn ich zu dir zurückkomme, dann musst du die

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