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African Boogie

African Boogie

Titel: African Boogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Barz
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auch sei: In diesem Sklavenkerker habe ich meine Maske abgenommen.«
    »Und die sind nicht geflohen?«
    »Nein. Ich habe denen gesagt, dass ich meinen Job leid bin. Und dass ich abtauche. Dass ich ein Mini-U-Boot habe, das mich von der Insel bringt. Das haben die geglaubt!« Er lachte kurz. »Und dann haben wir mit Sekt angestoßen. Die waren ausgeknockt, bevor ihre Gläser leer waren.«
    »Lassen Sie mich raten«, unterbrach ihn Andreas Amendt. »Die Idee mit den Smartphones hatten Sie von mir? Sie haben mich belauscht?«
    »Von Ihnen?«, antwortete Dirk-Marjan tief gekränkt. »Das war meine Idee! Von A bis Z. Brustkorb auf, Herzen raus, Smartphones rein. Aber eines muss ich euch Ärzten lassen: Ihr müsst ganz schön Kraft in den Fingern haben. So ein Brustkorb ist echt schwierig zu knacken.«
    Katharina schnitt ihm sein triumphierendes Grinsen mit der nächsten Frage ab: »Und dann haben Sie die Falle vorbereitet? Den geheimen Raum?«
    »Ja. Das fand ich sehr gelungen. Die Höhle des Löwen. Das geheime Hauptquartier. Fast wie bei James Bond.«
    »Und warum haben Sie die Falle dann nicht zuschnappen lassen, als Doktor Amendt, Javier und ich drinsaßen?«
    »Die Falle war doch nicht für Sie bestimmt«, antwortete Dirk-Marjan entrüstet.
    »Für Kristina?«, riet Javier.
    »Für mich?« Kristina warf dem Priester einen verwirrten Blick zu.
    »Richtig!«, fuhr Dirk-Marjan fort. »Dachte mir, dass du unbedingt Detektiv spielen willst. – Und eigentlich wollte ich dich da hinlocken. Als das nicht mehr ging, musste ich zur Betäubungsspritze greifen.«
    »Javier hat also recht gehabt«, sagte Harry zufrieden. »Genau das hat er sich nämlich gedacht. Und da hat er mich alarmiert. Wir sind ja gerade noch rechtzeitig gekommen.«
    »Echt? Sie haben mir das Leben gerettet?« Noch bevor Javier in Deckung gehen konnte, hatte Kristina ihn umarmt und ihm einen Kuss auf die Wange gegeben. Der Priester lief rot an. »Na ja, manchmal werden Gebete erhört«, sagte er demütig.
    »Und dann war da noch Sylvia Schubert«, sagte Dirk-Marjan schneidend, verärgert, dass jemand anderes die Aufmerksamkeit genoss, die doch ihm zustand.
    »Ja?«, fragte Katharina.
    »Ich habe Sie belauscht, als Sie in der Höhle saßen. Und da hatte ich schon das Gefühl, dass Sie bald erraten würden, wer ich bin. Also dachte ich, ich schlage zwei Fliegen mit einer Klappe: Kille Sylvia mit einem Pfeil ins Herz – Sie wissen schon, gebrochenes Herz und so – und ertränke Sie. War doch auch passend, oder?«
    »Ist aber nicht aufgegangen. – Und weiter?«, knurrte Katharina.
    »Weiter? Nichts weiter. Den Rest kennen Sie. Kristina ist mir entkommen, dann kam Ihre Falle und ich habe halt Pech gehabt. Ach ja, Doktor Amendt, danke, dass Sie mir das Leben gerettet haben. Das mit der Kälte und den Schlangen hätte ich nicht gewusst.«
    Andreas Amendt verzog angewidert das Gesicht.
    »Darf ich jetzt in meine Zelle zurück?«, fragte Dirk-Marjan mit betonter Höflichkeit. »Oder will jemand noch etwas wissen?«
    Frank Heidlich hob zögernd die Hand: »Und die anderen? Die noch leben? Hätten die auch alle sterben müssen?«
    »Nein. Nicht alle. Sind auch ein paar Unschuldige drunter. Die Frau vom Giesler zu Beispiel. Oder dieser Ohlmann. Und die Frau Kerbel ist eigentlich auch ganz nett.«
    »Und wolltest du wirklich meine Frau umbringen?«, fragte Heidlich zögernd.
    »Deine Frau? Wie kommst du denn da drauf? Dich!«
    »Mich? Was habe ich dir getan?«
    »Was du getan hast? Nichts! Das ist doch genau das Problem. Wenn ich dich nicht getreten hätte, würdest du dich immer noch fragen, was du studieren sollst. Du bist ein Waschlappen.«
    Mit einem lauten Knacken zerbrach der Bleistift, den Heidlich in den Händen gedreht hatte. »Und du bist ein durchgeknallter Psychopath«, sagte er leise, aber fest. »Du bist genauso wie die, die du umgebracht hast. Nicht besser als Mandeibel. – Kein Wunder, dass dich die Frauen nicht rangelassen haben. Denn im Grunde bist du immer noch dick, hässlich und ein Arschloch.«
    »Ich bin nicht –« Dirk-Marjan wollte Heidlich über den Tisch hinweg packen, doch die beiden Leibwächter waren im nächsten Augenblick hinter ihm und hielten ihn fest.
    Heidlich fuhr geschäftsmäßig fort: »Tja, das Geständnis hätten wir ja nun. War es das dann?« Er nahm seinen Block und wollte aufstehen.
    »Moment noch!« Katharina hob die Hand, um ihn aufzuhalten. »Ich habe noch ein paar Fragen.«
    Dirk-Marjan setzte sich wieder in

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