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African Boogie

African Boogie

Titel: African Boogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Barz
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deinen Lover vorstellen.«
    »Aber ich bin doch nicht –«
    »Nein. Du bist ein Idiot. Und ein Lahmarsch. Und du hast versucht mich umzubringen.« Kristina lehnte sich schmollend zurück und verschränkte die Arme.
    Katharina unterdrückte den Wunsch, Dirk-Marjan beidhändig zu ohrfeigen. »Also, zu diesem Zeitpunkt haben Sie dann den Plan gefasst?«
    »Ja. Doch. So kann man das sagen. Ich meine, erst war es mehr ein Spiel. Ich habe alle Menschen aufgeschrieben, die ich gerne umbringen würde. Und mir Todesarten ausgedacht. Doch dann habe ich in einem Reisebüro einen Prospekt von Golden Rock gefunden. Da war so ein angeberischer Aufsatz vom Bronski drin. Über die Brücke. Dabei hat der keinen Handschlag daran getan, das war alles ich. Aber mein Name war überhaupt nicht erwähnt. Und da hatte ich plötzlich den Plan im Kopf. Es war geradezu erschreckend einfach, ihn umzusetzen. Ich habe dafür gesorgt, dass alle ihre Einladungen nach Golden Rock kriegen, und einen ITler von der Eigentümer-Gesellschaft bestochen, damit die Anlage ansonsten ausgebucht erscheint. Und es sind tatsächlich fast alle gekommen. Bis auf Kleinstadt-Oberbürgermeister Kolches.«
    Katharina erinnerte sich. Der durfte nicht fahren wegen eines Bestechungsverdachts. Es war sein Ticket gewesen, dass sie Last Minute gekauft hatte.
    »Und dann habe ich losgelegt!«, prahlte Dirk-Marjan. »Das war so verdammt einfach. Angefangen habe ich mit Jens …«
    »Mandeibel?«, fragte Katharina.
    »Richtig. Ein paar K.O.-Tropfen und etwas Ipecac in sein letztes Bier und schon hing er halb ohnmächtig über der Toilette. Ich musste die nur noch verstopfen und mich auf ihn setzen, bis er aufgehört hat zu zucken. – Und dann die Breughers. Wer hätte gedacht, dass die –«
    »Moment«, unterbrach ihn Andreas Amendt. »Da war erst noch Claudia Weisz. Die Frau, die beim Essen erstickt ist.«
    »Das war so cool«, Dirk-Marjan kicherte in sich hinein, »die ist ganz von selbst krepiert. Und so passend. Die hat schon früher immer essen müssen, wenn sie Stress hatte. Eigentlich sollte sie erst später sterben. Allein in ihrem Bungalow. An einer Fischgräte ersticken. Sie hat mir nämlich mal einen toten Fisch vor die Tür gelegt, wissen Sie?«
    »Warum das denn?«, fragte Katharina verwirrt.
    »Keine Ahnung. Frau halt. – Also, dann kamen die Breughers. Und die haben mir mit ihrem Auftritt als Romeo und Julia so eine perfekte Steilvorlage geliefert. Das war großartig. Die haben mich damals nämlich aus der Schulaufführung rausgedrängt. Die Susannah hat behauptet, ich hätte sie sexuell belästigt. – Bin fast von der Schule geflogen. Das war doch wirklich dreist, oder?«
    Katharina ignorierte seine Selbstgerechtigkeit: »Und dann kam Norrisch?«
    »Ja. Genau. Dachte mir, an so einer Lebergeschichte zu krepieren, ist genau das Richtige für ihn. Damit er auch mal diese Todesangst spürt.« Dirk-Marjan lachte wieder in sich hinein.
    Katharina lehnte sich vor: »Und dann?«
    »Auf einmal kamen Sie ins Spiel. Sie gehörten nicht zu den Gästen und sind immer an den Tatorten aufgetaucht. Und dann habe ich mitgekriegt, dass sie Sicherheitsbeauftragte sind oder so. Dachte mir, das könnte ein Spaß werden. War es auch. Teilweise sind Sie echt durch die Geschichte getappt wie eine blinde Kuh. – Also habe ich diese CD produziert. Sie wissen schon die mit ›1219 Romans kriegen jeden Einzelnen von euch‹. Ging ganz einfach mit meinem Laptop. Dachte mir, ich mach’ allen mal so richtig Angst. Doch dann hatte der Döring diese Idee mit dem Krimispiel. Noch besser. Umso einfacher konnte ich mir die Sabrina vorknöpfen.«
    »Die Geschichte mit dem Sybian?«
    »Dem was?«, fragte Kristina dazwischen.
    »So eine Masturbiermaschine für Frauen. Zum Draufsetzen«, erklärte Katharina rasch.
    »Genau. Das Ding habe ich am Tag der Ankunft in ihren Bungalow gestellt. Dachte mir schon, dass sie nicht widerstehen kann.«
    »Lassen Sie mich raten: Die hat Sie auch nicht rangelassen?«
    Dirk-Marjan zuckte unsicher mit den Augen: »Doch. Rangelassen schon. Die war ja nicht wählerisch. Und dann hat sie mich von jetzt auf gleich abgesägt. Mit der klassischen Ausrede, dass ich jetzt in sie verliebt sei, das sei ihr einfach zu nah. Schwer gestört, die Braut. Hat eine Schneise der Zerstörung hinterlassen. Würde mich nicht wundern, wenn ich nicht der Einzige wäre, der über ihren Tod nicht gerade betrübt ist.«
    Katharina erinnerte sich an das Ipecac im Badezimmer von

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