Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Afrika Saga 02 - Feuerwind

Afrika Saga 02 - Feuerwind

Titel: Afrika Saga 02 - Feuerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gercke
Vom Netzwerk:
Schatz nun, oder nicht? Da gibt es doch nur zwei Möglichkeiten, das zu beantworten. Ja oder nein.«
    Sie sah ihn an, seine dunkle Haartolle fiel ihm ins Gesicht, die Wangen waren vor Aufregung gerötet, die dunklen Augen blitzten, und plötzlich stand vor ihr der kleine Stefan. Amüsiert stellte sie fest, dass er sich mit dem Fieber angesteckt hatte, das seit Beginn der Zeit die Menschen fasziniert hat. Die Suche nach einem verborgenen Schatz.
    »Oh, es gibt ihn schon, er ist vom Umzimvubu-Fluss im Süden bis zur Delagoa-Bucht in Mosambikverstreut. Es gibt nur ein Problem. Er liegt da seit gut dreihundert Jahren. Man muss ihn nur finden.«
    »Da kann man ja ein Sandkorn am Strand suchen! Aber du hast etwas gefunden. Den Goldkäferknopf, nicht wahr?«
    Sie nickte. »Ja, und ich werde den Augenblick nie vergessen. Es war unglaublich. So lange hatte ich danach gesucht. Ein Sonnenstrahl traf das Wasser, es war glasklar, musst du wissen, nicht wie üblich lehmgelb, gerade in diesem Moment sah ich hin und erhaschte diesen grünen Blitz am Grunde des Flusses. Ich bin sofort ins Wasser und habe genauer hingeschaut. Der Knopf lag im hellen Sand, der Smaragd in der Mitte funkelte … Es war furchtbar aufregend.« Sie lächelte versonnen.
    Stefan verdrehte ungeduldig die Augen. »War das alles, hast du je noch etwas anderes gefunden? Was bedeutet Donna Elenas Höhle?
    Ich habe die Dame immer für eine Märchenprinzessin gehalten. Ich wollte sie unbedingt finden, vor dem Drachen retten und sie auf meinem weißen Zelter in mein Schloss entführen …«
    »Dann müsstest du eine Zeitreise antreten. Donna Elena de Vila Flor war ein Mädchen aus Fleisch und Blut, und sie hat in der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts gelebt. Wann und wie sie gestorben ist, habe ich nie herausgefunden, aber sie starb in Zululand …« Sie verstummte.
    »Mama!«
    Jabisa drückte Stefan einen Becher mit heißer Milch in die Hand, in der sie einen Löffel Honig aufgelöst hatte.
    »Yabonga«, murmelte Stefan abwesend. »In Natal schwirren Gerüchte von Goldfunden am Mhlatuze herum …«
    Catherine lachte. »Das ist wie mit dem Osterhasen, man muss nur daran glauben …« Träumerisch blickte sie ins Nichts. »Ich habe einmal einen Sack voll mit Goldmünzen gefunden«, sagte sie.
    Stefan starrte seine Mutter an, als hätte sie ihn gebissen. »Du … hast … einen … Sack … voll … Goldmünzen gefunden?« Das letzte Wort schrie er fast. »Wo, verdammt, und wann?«
    »Hör auf zu fluchen, das gehört sich nicht. Ich habe die Münzen in Donna Elenas Höhle gefunden, vor vierundzwanzig Jahren, während des Tornados, der Inqaba kurz vor deiner Geburt zerstört hat, sie sind vom Sturm in alle Himmelsrichtungen verteilt worden. Ich nehme an, irgendwann wurden sie von den Regenfällen den Hang hinunter in den Fluss gespült und verschwanden.«
    Er starrte sie an. »Hast du weitergesucht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Schatzsuche kommt in Märchen vor, und Märchen sind für Kinder. Ich war so jung damals, eigentlich tatsächlich noch ein Kind, lebte in den Büchern, die ich verschlungen hatte. Für eine kurze Zeit habe ich mich in dem Märchen verloren, dann hat mich die Wirklichkeit eingeholt. Kinder«, sie kicherte, »die Farm, so etwas, weißt du. Ich habe es, wenn ich ehrlich sein soll, schlicht vergessen. Vergiss es, mein Lieber, Schatzsuche ist nur für Fantasten.«
    »Du bist nie zurückgegangen zu dieser Höhle? Das kann ich nicht glauben.«
    »Natürlich sind wir das, aber sie war überflutet worden, die Decke eingestürzt. Der Schatz der Vila Flors liegt unter Wagenladungen von Sand und arbeitet sich ständig tiefer. Denk doch nur daran, wie lange du nach dem Schilling gesucht hast, den du am Strand verloren hast. Er ist dir direkt vor die Füße gefallen, und trotzdem hast du ihn nicht wieder gefunden. Vermutlich ist er entweder zwischen den Sandkörnern zu Metallstaub geschliffen worden, oder er versinkt langsam. Regen, Trockenheit, Wind, Flut, alles trägt dazu bei, dass er tiefer und tiefer wandert. Irgendwann kommt er dann auf der anderen Seite der Weltkugel zum Vorschein. In China oder Polynesien … stell dir nur vor, in hunderten von Jahren, wenn es uns Menschen da noch gibt, spielt ein kleiner chinesischer Junge im Sand und findet deinen Schilling oder ein Goldstück, dass Dom de Vila Flor 1555 in Afrika verloren hat.« Sie musste lachen.
    Stirnrunzelnd musste er ihr Recht geben. Er wippte auf seinen Fußballen. »Ich hoffe, du erlaubst

Weitere Kostenlose Bücher