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Afrika Saga 02 - Feuerwind

Afrika Saga 02 - Feuerwind

Titel: Afrika Saga 02 - Feuerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gercke
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sie.
    »Du wirst Buße tun und dich vor deinen Mann stellen und ihm sagen, dass du eine Hure bist.«
    »Nein«, sagte sie leise, »das werde ich ihm nicht antun.«
    Damals wollte Johann es nicht wissen.
    »Es ist dein Kind, und es könnte meins sein. Genau werden wir es nie wissen. Es wird also unser Kind sein.«
    Das hatte er erwidert, als sie ihm ohne Schnörkel gestand, wer vermutlich der Vater des Kinds war, das sie erwartete, und hätte sie ihm gleich nach der Geburt gesagt, was sie wusste, könnte sie das jetzt auch ihrem Sohn sagen. Wenigstens das.
    »Du wirst es tun, und wenn ich dich eigenhändig zu ihm schleifen muss. Ich lass dich nicht so davonkommen, du musst dafür büßen«, schrie Stefan mit so viel Schmerz, als stecke ein Messer in ihm, und als Benita mit erschrockenem Gesicht ins Zelt trat, schrie er auch sie an. »Raus, verschwinde!«
    Benita zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen. »Stefan …«
    Ihr Blick flog wild zwischen ihm und seiner Mutter hin und her.
    »Geh weg, verschwinde einfach, lass mich in Frieden …«
    Schweißtropfen rollten ihm übers Gesicht den Hals herunter. Er atmete schwer. Er hätte freudig seinen rechten und auch seinen linken Arm dafür hergegeben, um ihr diesen Schmerz zu ersparen, um das ungläubige Entsetzen aus ihrem Gesicht zu löschen. Aber er durfte es nicht.
    Die junge Frau ging, zögernd, aber hoch erhobenen Haupts. Noch einmal drehte sie sich um, öffnete den Mund, um etwas zu sagen.
    »Geh«, flüsterte er.
    Da ließ sie die Zeltplane fallen und ging.
    Catherine floh aus dem Zelt, rannte hinüber zu Cleopatra, löste mit fliegenden Händen die Fußfesseln der Stute, schwang sich in den Sattel und jagte, sich unter den tief hängenden Zweigen der Schattenbäume duckend, aus dem Lager.
    Aufgeschreckt durch das Pferdegetrampel stürzten Nicholas und Benita Willington aus ihrem Zelt, erhaschten eben noch einen Blick auf Pferd und Reiterin, ehe der Busch sich hinter ihnen schloss.
    Benita hastete mit fliegendem Rock zu Stefans Zelt, ihr Bruder humpelte, behindert durch seinen verletzten Fuß, fluchend zu den Pferden und befahl seinem Burschen, seins zu satteln. Als er endlich in den Sattel stieg und ihre Verfolgung aufnahm, hatte sich ihre Spur längst in der Wildnis verloren.
    Solozi, der einst Sixpence genannt wurde, der erst von der Flucht Kathenis erfuhr, als Nicholas Willington allein und aufs Höchste beunruhigt ins Camp zurückkehrte, ballte die Fäuste, rief seine Ahnen um Hilfe, packte seinen Kampfstock und verschwand ohne ein Wort.
    Dem Umstand, dass sich Leon sein Hinterteil derartig aufgeritten hatte, dass ihm das Blut die Beine hinunterlief, und er sich demnach nur noch zu Fuß, und auch das nur quälend langsam, fortbewegte, hatte es Johann zu verdanken, dass er und Ziko lediglich mit einer Stunde Abstand nach seiner Tochter am Abend das Camp der Willingtons erreichten. Ein junger Mann trat aus dem größten Zelt, dessen Bein dick bandagiert war, und obwohl er darauf gefasst war, glaubte Johann für eine Schrecksekunde, Halluzinationen zu haben.
    Doch dann fing er sich, war sich im Klaren, wem er gegenüberstand.
    »Ich bin Johann Steinach, Sie sind Mr Willington?« Dann stutzte er.
    Der junge Mann war über alle Maßen nervös und ziemlich blass. Eben wollte er nach Catherine fragen, als sein Blick auf den frischen Grabhügel unter den Bäumen fiel. Der Schreck, der ihn traf, trieb ihm den Atem aus dem Leib. Unter seinen Füßen schien sich die Erde in glühende Lava zu verwandeln.
    »Meine Frau …?« Seine Stimme war nur ein Wispern.
    Nicholas Willington folgte seinem Blick. »O nein, nein, nicht Ihre Frau«, rief er hastig. »Stefan auch nicht«, fügte er rasch hinzu, als das Gesicht seines Besuchers noch fahler wurde. Dann erklärte er Johann, was passiert war.
    »Aber warum ist meine Frau davon geritten? Hat sie nichts gesagt?
    Sie würde doch Stefan nie allein lassen. Außerdem ist die Sonne fast untergegangen. Nie im Leben würde sie nachts allein in den Busch reiten.«
    »Ich weiß es nicht, Mr Steinach, glauben Sie mir. Sie warf sich auf ihr Pferd und galoppierte davon. Ich bin ihr natürlich sofort nachgeritten, habe über eine Stunde nach ihr gesucht, aber keine Spur von ihr gefunden. Nichts …«
    »Welche Ausrüstung hat sie mitgenommen?«
    »Keine. Ich glaube, ein Gewehr, aber da bin ich mir nicht sicher.«
    »Keine Ausrüstung? Dann muss etwas Entsetzliches passiert sein.
    Schildern Sie mir bitte noch einmal genau, was dem

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