Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Agent der Leidenschaft

Agent der Leidenschaft

Titel: Agent der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
Vom Netzwerk:
war nicht mehr der schüchterne Bücherwurm, voller Aufregung, weil sie das Interesse eines der tollsten Jungen der Schule erregt hatte.
    „Wir können zu meiner Mom gehen, wenn du willst. Auf der Wiese hinter dem Haus steht ein prächtiger alter Baum, unter den wir uns setzen können. Es ist sehr friedlich da, und wir werden auch nicht gestört. Wahrscheinlich schläft sie schon.”
    „Bist du sicher, dass sie das okay findet?”
    „Solange wir nicht laut hupend vorfahren und herumschreien, wird es schon gehen.”
    „Dann fahr voraus”, sagte Joe und winkte ihr zu, ehe er zu seinem Pick-up ging.
    Elena ging zu ihrem weißen Jeep.
    Um diese Uhrzeit herrschte kaum Verkehr. Elena steuerte den Wagen auf den Highway und beobachtete, wie Joes Scheinwerfer hinter ihr auftauchten. Dann fuhr sie heimwärts.
    Mrs. Maldonados Haus lag einige Meilen außerhalb der Stadt.
    Als Elena ein kleines Mädchen gewesen war, war das Haus von Weideland umgeben gewesen, das zum Besitz gehört hatte. Über die Jahre hinweg hatte ihr Vater so viel davon verkauft, dass jetzt nur noch ungefähr drei Morgen übrig waren.
    Ein richtiger Farmer war er nie gewesen, obwohl er ihrer Mutter zu Beginn ihrer Ehe versprochen hatte, sie mit allem zu versorgen, was ihr Herz begehrte, wenn sie ihre Heimatstadt Dallas verließ und in seine Heimatstadt zog. Dieses Versprechen hatte er zwar nicht gehalten, aber Elena hatte ihre Mutter selten klagen hören. Trotz seiner chronischen Trinkerei und des ziellosen Lebens glänzten die Augen der Mutter immer noch, wenn sie erzählte, wie Trini Maldonado in ihr Leben gekommen war und sie vor dreißig Jahren auf den Armen getragen hatte.
    Er war ein exotischer Latino gewesen, neben dem alle anderen Männer, die Sara Grayson kannte, langweilig wirkten.
    Saras Herz war gebrochen, als Trini unvermutet vor für Jahren an einem Aneurysma starb. Elena hatte immer gedacht, ihr Vater hätte ihre Mutter enttäuscht. Er war mehr ein Träumer als ein Versorger gewesen. Charmant, das ja. Aber verlässlich?
    Nicht sehr.
    Und wie hatte Elena sich verhalten, obwohl sie dieses Beispiel einer nicht sehr glücklichen Beziehung täglich vor Augen hatte? Sie war auf einen charmanten, nutzlosen Latino hereingefallen, ehe sie noch die High School beendet hatte.
    Elena bog in die schmale Straße ein, die zu dem Haus führte.
    Ihre Mutter hatte ein Licht für sie angelassen. Sie fuhr ums Haus herum und parkte hinter dem Schuppen, der schon früher so ausgesehen hatte, als würde der nächste starke Wind ihn umpusten. Das Ding war aber stabiler, als die meisten Leute dachten, denn es stand nach all den Jahren immer noch.
    Elena stellte den Motor ab, stieg aus und sah die Scheinwerfer von Joes Wagen näher kommen. Er fuhr einen zerbeulten Pick-up, der aussah, als würde er nur noch durch Klebstoff, Draht, Spucke und Gebete zusammengehalten. Natürlich würde Joe sich auch nicht in einem schicken neuen Wagen in Santiago blicken lassen. Schließlich konnte ihm nichts daran liegen, aufzufallen oder Verdacht bei den Einwohnern zu erregen.
    Joe hielt ein paar Meter von ihrem Wagen entfernt. Sie war amüsiert, weil er sein Auto so geparkt hatte, dass er jederzeit schnell wieder wegkommen konnte.
    Ganz schön clever, dachte sie und musste absurderweise lächeln.
    „Ich habe ganz vergessen, wie schön es hier ist”, meinte er und ging zu ihr. „Du hast es doch sicher genossen, als Kind ein eigenes Zimmer zu haben und hier zu spielen.”
    Sie drehte sich um und ging über den Rasen. „Vermutlich.”
    Sie sah ihn an und war überrascht, wie hell es wegen der vielen Sterne war. Sie konnte Joes Gesicht klar erkennen. Unwillkürlich blieb ihr Blick an seinem Mund hängen. Sie erschauerte.
    Pass auf, ermahnte sie sich.
    „Wir haben damals in einer kleinen Mietwohnung nicht weit vom Fluss gelebt. Die Häuser standen dicht beieinander. So ungefähr der einzige Ort, wo wir spielen konnten, war die Stra ße.” Joe blickte auf. „Ich habe auch ganz vergessen, wie schön der nächtliche Himmel ist. Bei der Armee hat man uns beigebracht, nach den Sternen zu navigieren.”
    „Hat es dir beim Militär gefallen?” fragte Elena und ging vor zu dem einsamen prachtvollen Baum, der wie ein Wachposten am Ende des Grundstücks stand. Sie nahm einen der Stühle und ging ein wenig vom Baum fort.
    Joe nahm sich auch einen Stuhl, und sie stellte ihren so auf, dass sie sich gegenübersaßen.
    „Ja”, antwortete er. „Ich mochte die klaren Strukturen und die

Weitere Kostenlose Bücher