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Agent der Leidenschaft

Agent der Leidenschaft

Titel: Agent der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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Als ich dich gebeten habe, mir beim Lernen zu helfen, hatte das mit keinem anderen etwas zu tun. Der Trainer sagte mir, ich hätte eine Chance auf ein Stipendium, wenn ich die Klasse schaffen würde. Das habe ich dir auch damals gesagt.”
    „Ach ja. Du hast mich gebeten, dir Nachhilfe zu geben. Daran erinnere ich mich noch ganz genau. Das war der einzige Grund, warum wir so oft zusammen waren.”
    Wie dumm sie damals gewesen war! Seine Bitte hatte ihr geschmeichelt, und sie hatte sich gefreut, weil sie Zeit mit ihm verbringen konnte. Wenn sie nur gemerkt hätte, was wirklich los war, hätte sie sich nicht irgendwelchen kindischen Tagträumen über eine gemeinsame Zukunft mit ihm hingegeben.
    Joe berührte ihre Hände, als wollte er dadurch ihre Aufmerksamkeit wachrütteln. „Das kann ja sein. Du hattest gute Noten, während ich auf dem absteigenden Ast war. Wenn ich das Semester nicht geschafft hätte, hätte ich keinen Abschluss gekriegt. Dann hätte es auch kein Stipendium gegeben. Und ohne hätte ich keine Chance gehabt, von hier wegzukommen. Du warst meine Rettung.”
    „Wie schön, dass ich dir helfen konnte.”
    Er ließ ihre Hände los und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, als hätte ihre Antwort ihn erleichtert. „Wir hatten damals schöne Zeiten zusammen, weißt du noch? Ich habe mir einiges von dir anhören müssen, damit ich besser im Unterricht aufpasste. Und weil ich zu ungeduldig war, um die Bücher zu lesen, die wir lesen sollten. Es war lustig mit dir, das weiß ich noch genau. Ich weiß noch, dass du mich immer zum Lachen bringen konntest. Ich war sehr gern mit dir zusammen.”
    Vielleicht war es das, woran er sich erinnerte, aber er hatte sie nie um eine Verabredung gebeten. Nicht ein einziges Mal während der letzten Schulmonate, als sie zusammen gearbeitet hatten. Erst zum Abschlussball hatte er sie eingeladen.
    Sie war überglücklich gewesen. Sie konnte sich an keine Zeit ihres Lebens erinnern, als sie so glücklich gewesen war. Nicht nur, dass sie zum Abschlussball ging - sie hatte schon befürchtet, keiner würde sie fragen -, sondern ihr Partner war einer der faszinierendsten Jungen an der Schule. Damals hatte sie gedacht, dass es nichts Besseres gäbe als endlich eine Verabredung mit Joe Sanchez.
    Sie war zu naiv und zu glücklich gewesen, um sich zu fragen, warum er ausgerechnet sie einlud, wo er doch auch eines der beliebtesten Mädchen der Schule hätte fragen können.
    Er hatte Recht. Sie hatten viel Zeit zusammen verbracht und gelacht. Damals hatte sie sehr für ihn geschwärmt. Das konnte ihm nicht entgangen sein. Es hätte gar nicht besser für ihn laufen können. Oh ja, einige Monate jenes Jahres hatte sie auf einer rosaroten Wolke geschwebt, die sie sich erschaffen hatte.
    „Es tut mir Leid, dass diese Typen dir diese Lügen erzählt haben. Du musst doch gedacht haben, ich wäre ein echter Mistkerl und hätte dir nur etwas vorgespielt. Aber in Wahrheit …”
    „Bitte, Joe, lass uns damit aufhören, ja?” Elena stand auf.
    „Ich will nichts mehr davon hören, was du über die Nacht damals sagen willst. Ich denke, damals war alles klar.” Sie hielt an und sprach jedes Wort übertrieben deutlich aus. „Ich will nicht darüber reden. Ich will nicht mal darüber nachdenken.”
    Sie streckte die Hand aus. „Es war schön, dich wieder zu sehen.
    Danke, dass du vorbeigekommen bist.”
    Als er einfach so dasaß und ihre Hand ansah, die Elena so hielt, als ziele sie mit einer Waffe auf ihn, ließ sie die Hand ungeduldig sinken, drehte sich auf dem Absatz um und ließ Joe allein in der Dunkelheit zurück.
    Sie war fast schon im Haus, als sie hörte, dass Joe den Motor anließ. Sie sah, wie die Lichtkegel seiner Scheinwerfer über sie hinwegstrichen, als sie die Hintertür erreicht hatte. Dann war er fort, das Motorgeräusch wurde immer schwächer, bis es ganz erstarb und sie wieder in der Stille der Nacht allein war.
    Elena schüttelte den Kopf. „Mach dir nichts vor, du hast es vermasselt”, murmelte sie. „Jetzt wirst du ihn morgen aufsuchen und dich für dein Be nehmen entschuldigen müssen.”
    Eine tolle Aussicht.
    „Elena, bist du es?” hörte sie ihre Mutter leise rufen, als sie durch die Hintertür das Haus betrat.
    „Ja, Mom”, antwortete sie. Sie sah in die Küche, wo ihre Mutter am Tisch saß und eine Tasse vor sich stehen hatte. Elena kam herein und setzte sich ihr gegenüber hin.
    „Ich habe heiße Schokolade gemacht. Möchtest du auch welche?” meinte

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