Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Agent der Leidenschaft

Agent der Leidenschaft

Titel: Agent der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
Vom Netzwerk:
Disziplin. Und ich habe auch die Möglichkeit sehr geschätzt, etwas von der Welt zu sehen. Das hat mit Sicherheit meinen Blick dafür verändert, wer ich bin und was ich mit meinem Leben anfangen könnte.”
    Sie sah ihn lange an, ehe sie sagte: „Dann überrascht es mich, dass du den Dienst quittiert hast. Das Leben hier unten kann doch nicht halb so aufregend wie bei der Armee sein.” Sie achtete darauf, nicht zu verraten, dass sie wusste, welchen Rang er beim Militär bekleidet hatte. Die Tatsache, dass er bis bis zum Major gebracht hatte, sprach dafür, dass er ziemlich gut gewesen sein musste.
    Er zuckte die Achseln und sah fort. Offenbar mochte er nicht über die Gründe sprechen, die ihn nach Santiago geführt hatten. Elena glaubte, dass dies ihren Verdacht erhärtete. Wieso sollte er hier leben, wenn es hier nichts für ihn zu holen gab?
    „Ich habe ein Licht in deinem Haus bemerkt”, sagte er in die Stille. „Jemand muss noch auf sein.”
    „Nicht unbedingt. Meine Mutter lässt immer ein Licht für mich an, wenn ich ausgehe.”
    „Aha.”
    Sie wartete, dass Joe sagte, was er auf dem Herzen hatte.
    „Es ist schön hier”, bemerkte er; nachdem sie ein paar Minuten geschwiegen hatten. „Ich kann mich nicht mehr an das letzte Mal erinnern, als ich mich entspannen konnte. Danke für die Einladung.”
    Eine nette Eröffnung. Elena konnte so tun, als wäre nichts zwischen ihnen, und doch hatte er gesagt, dass es etwas gäbe, worüber er reden wollte. Sie ließ sich verschiedene Antworten durch den Kopf gehen, ehe sie erwiderte: „Du meintest, du wolltest etwas besprechen.”
    „Es ist elf Jahre her, Elena. Ich hätte nie erwartet, dich je wieder zu sehen, weshalb du dir meine Überraschung vorstellen kannst, dir nach dieser langen Zeit in Santiago zu begegnen.”
    „Ich könnte das Gleiche von dir sagen.”
    Wieder schwiegen sie eine Weile.
    „Das stimmt wohl”, meinte er schließlich. „Ich weiß noch, wie oft ich versucht habe, mit dir in der Woche nach dem Ball zu reden, aber du hast dich geweigert, dir irgendetwas von dem anzuhören, was ich dir sagen wollte. Glaub mir, ich weiß, dass du Recht hattest, dich über mich aufzuregen, und ich wollte dir erklären, was passiert war.”
    „Meiner Meinung bedurfte die Sache keiner Erklärung, Joe”, unterbrach sie ihn. „Deine Kumpels waren doch so scharf darauf, mir von der Wette zu erzählen, die du mit ihnen abgeschlossen hattest. Als ich das hörte, erschienen mir alle Erklärungen überflüssig.”
    „Was für eine Wette? Wovon redest du?”
    Bleib ruhig, ermahnte sie sich. Das ist eine alte Geschichte.
    „Du hast wohl eine kleine Gedächtnislücke, ja? Die Wette, die du im Herbst unseres letzten Schuljahres mit deinen Freunden abgeschlossen hast. Dass du mit jedem Mädchen in der Klasse eine Verabredung kriegen würdest. Also haben sie mich vorgeschlagen, die Doofe mit der Brille, die noch nie ein Date mit einem Jungen gehabt hatte. Einfach nur, um zu sehen, ob du es schaffst. Du warst bekannt dafür, vor nichts zurückzuschrecken. Ich sehe wohl, warum du dachtest, ich wäre eine leichte Beute für dich. Natürlich wussten wir beide, dass ich dir nicht widerstehen würde.”
    Er beugte sich vor, als wollte er sie berühren. Sie hatte aber dafür gesorgt, dass sie weit genug auseinander saßen, damit er sie nicht berühren konnte.
    „So war das also! Wow! Kein Wunder, dass du nach dem Ball nicht mehr mit mir reden wolltest! Du dachtest …”
    „Nein, ich wusste es, Joe. Sie haben dich angestachelt, dass du mich zum Ball mitnimmst. Ich habe nie gefragt, was du von deinen Kumpels dafür gekriegt hast. Für dich war es doch eine tolle Nacht, oder?”
    „Verdammt! Du hast alles falsch verstanden.” Joe stand auf.
    „Glaubst du wirklich, dass ich dich nur wegen einer albernen Wette zum Ball eingeladen habe?”
    Sie sah zu ihm auf und spürte ein tiefes Gefühl der Verachtung. „Ja.”
    Er stand auf. „Das ist einfach nicht wahr! Ich habe nie mit anderen über dich gesprochen. Mir ist egal, was diese blöden Typen sagten. Die hatten doch mit dir und mir nichts zu tun. Sie waren wütend auf mich, weil ich nicht mehr mit ihnen herumgehangen habe. Sie wollten mir eins auswischen. Deshalb haben sie diese Lügen erzählt.”
    Elena zwang sich, ruhig sitzen zu bleiben. „Wenn du das sagst.”
    Er ging zu seinem Stuhl zurück und rückte ihn näher zu Elena, so dass sich ihre Knie berührten, als er sich wieder setzte.
    „Hör mir zu, Elena.

Weitere Kostenlose Bücher