Agent der Leidenschaft
Kräften kommen.” Joe sah sie an. „Ich habe gehofft, ich könnte mich eine Weile hier mit dir erholen.”
Sie kamen an der Tür an, und Elena ging hinein und bedeutete ihm, das Gleiche zu tun. „Setz dich, während ich uns was zu trinken hole.”
Sie sah Joe an, als sie zum Kühlschrank ging und hatte Angst, dass Joe verschwinden würde, wenn sie nur einen Augenblick wegsah.
Joe saß auf dem Sofa. Er sah wundervoll aus. Elena gab ihm ein Glas und setzte sich neben ihn, legte die Hand auf seinen nackten Schenkel.
„Ich wollte, ich könnte bleiben, aber Chris soll morgen hierher kommen, um mich abzuholen. Deshalb dachte ich zuerst, du wärest er, als ich dich am Strand warten sah.”
Joe fasste in seinen Hemdentasche und holte ein gefaltetes Papier heraus. Er gab es Elena.
Sie las:
Ich habe Ihnen dreißig zusätzliche Tage für Ihre dringend benötigte Erholung bewilligt. Sie haben sie verdient. Ich danke Ihnen nochmals für Ihre Hilfe. Doug Wilder
„Wie hast du Wilder gefunden?” fragte Elena. „Er ist ein sehr verschlossener Mensch und nur schwer zu finden, wenn er nicht gefunden werden will.”
„Tatsächlich hat er ja auch mich gefunden. Ich denke, dein Freund Chris hat ihm gesagt, was passiert ist, und er wollte noch mehr von mir erfahren. Colonel Davis hat ihn unterrichtet.
Ich weiß, dass die beiden eine Sitzung hatten, in der sie besprachen, wie sie ihre Agenten und deren Aufenthaltsorte voreinander geheimhalten könnten.” Er lächelte. „Dein Chef hat gesagt, dass ich wohl ganz gut war, wenn du mir nicht auf die Schliche gekommen bist. Er hält dich für eine sehr gute Agentin.”
„Ich hatte nicht ja die geringste Ahnung, dass du …”
„Ich auch nicht, meine Liebe. Du hast mich vollkommen davon überzeugt, dass du Pech gehabt hattest und deshalb nach Hause kommen musstest.”
„Weiß man, wer auf dich geschossen hat?”
„Ich weiß, wer es war. Der Leibwächter, der mit mir fuhr. Als er die Armee sah, war er helle genug, um eins und eins zusammenzuzählen und zu wissen, dass ich der Verräter war. Er wartete, bis wir ausstiegen, ehe er sich umdrehte und auf mich schoss. Ich hatte keine Chance, mich zu verteidigen.”
„Du lieber Gott. Ich weiß nicht, wie du das überleben konntest.”
„Hätte ich wohl auch nicht, aber ich konnte noch etwas ausweichen, als er auf mich zielte. Sonst hätte er mein Herz getroffen. Auch so hat der Blutverlust alles ziemlich riskant für mich gemacht.”
Elena ergriff Joes Hand. „Es tat mir so Leid, von deiner Mutter zu hören.”
„Ja, das war schon hart. Ich habe erst nach der Beerdigung davon erfahren, aber ich war dann doch nicht so überrascht. Sie hatte ein paar kleinere Herzanfälle, nachdem du gegangen warst. Bis wenige Tage davor war ich bei ihr und habe mich um sie gekümmert. Als ich nicht da war, war eine von ihren Schwestern bei ihr. Als meine Mutter hörte, dass ich getötet worden wäre, war der Schock zu groß für sie.”
„Ich weiß immer noch nicht, warum man dich für tot erklärt hat.”
„Wegen Delgado. Hätte er erfahren, dass ich überlebt habe, hätte er seine Killer auf mich angesetzt. Also musste ich erst mal von der Bildfläche verschwinden. Ich bin froh, dass ich so einen Allerweltsnamen habe, obwohl es auch schon geheißen hat, dass ich die Armee verlassen muss, falls jemand beschließt, nach mir zu suchen. Man hat mir einen neuen Job angeboten.”
„Wirklich? Was denn?”
„Agent Wilder hat vorgeschlagen, dass ich mich seiner Organisation anschließe und für ihn arbeite. Er denkt, dass mein Hintergrund und meine Erfahrung sehr gut zu dem passen, was seine Leute machen.”
„Und was hast du gesagt?”
„Dass ich es zuerst mit dir besprechen will.”
Elena beugte sich vor und küsste ihn sanft.
Endlich meinte Joe: „Du wirst niemandem mehr in Santiago sagen können, was mit uns ist. Und auch ich kann nicht mehr dorthin.”
Elena dachte an ihre Mutter. Es wäre schwer, Sara nicht wissen zu lassen, dass sie, Elena, ein Leben hätte, von dem ihre Mutter nie etwas erführe. „Ich kann damit leben.”
„Heißt das, dass du mich heiratest?”
„Absolut.”
Er seufzte. „Du weißt gar nicht, wie schwierig es für mich war, dich das zu fragen.”
„Doch. Wenn du wüsstest, wie viel du mir bedeutest.”
Joe war verlegen. „Na ja, bis ich mit Chris geredet habe, hatte ich keine Ahnung, was du für mich empfunden hast. Ich bin trotzdem gekommen, um dich zu suchen, weil ich ein paar Antworten
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