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Agent der Sterne

Titel: Agent der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Sie es brauchen. Das Angebot steht.«
    »Und dazu muss ich Michelle nur ein zweites Mal vorsprechen lassen?«
    »Richtig. Wenn Michelle brilliert, steht der Produktion von Bittere Erinnerungen nichts mehr im Wege, und anschließend drehen Sie die Kordus-Geschichte. Wenn nicht, legen Sie sofort mit dem Kordus-Film los. Sie verlieren keine Zeit. In jedem Fall gewinnen Sie.«
    »Mann, Tom«, sagte Roland. »Sie verstehen es, Ihre fünf Minuten optimal auszunutzen.«
    »Sie kennen mich doch. Ich habe nun mal eine Vorliebe für dramatische Gesten.«
    »Wann soll die Audition stattfinden?«
    »Geben Sie mir noch drei Tage«, sagte ich. »So viel brauche ich, um Michelle vorzubereiten.«
    »Tom, ich weiß Ihr Angebot sehr zu schätzen – und das von Michelle. Aber ich muss Ihnen sagen, dass drei Tage vermutlich nicht ausreichen, um Michelle auf das Niveau zu bringen, das nötig ist, um Avika Spiegelman zu überzeugen.«
    »Sie werden eine Überraschung erleben«, sagte ich. »Durch Michelles Unfall hat sich sehr viel verändert. In gewisser Weise ist sie zu einer ganz anderen Persönlichkeit geworden.«

    »Ich weiß immer noch nicht, warum ich nach Arizona fliege«, sagte Michelle.
    »Du tust es, weil ich dich darum gebeten habe«, sagte ich.
    »Erinnere mich bei Gelegenheit daran, dass ich nicht auf dich hören soll, wenn du mich bittest, von einer Klippe zu springen.«
    »Arizona ist gar nicht so schlimm. Hier gibt es wunderschöne Landschaften.«
    »Werden wir sie zu sehen bekommen?«
    »Nein. Aber du kannst aus dem Fenster schauen.«
    Unser Charterflug näherte sich dem Sky Harbour International Airport.
    »Lass es mich mal mit einem anderen Ansatz versuchen«, sagte Michelle. »Warum willst du, dass ich nach Arizona fliege?«
    »Weil es dort jemanden gibt, den ich dir vorstellen möchte. Und weil ich glaube, dass diese Person dir wichtige Anregungen für deine morgige Audition geben kann.«
    »Ach, die Geschichte«, sagte Michelle. »Wofür du mir so unglaublich viel Vorbereitungszeit gegeben hast. Danke übrigens.«
    »Du hast gesagt, du hättest immer noch Zugriff auf Michelles Erinnerungen an das Drehbuch und die erste Audition.«
    »Stimmt. Aber nur weil sie das Buch gelesen hat, bedeutet das noch nicht, dass sie es auch verstanden hat. Sie hat es weniger gelesen, sondern vielmehr auf eine Seite gestarrt und gewartet, dass die Sätze irgendeinen Sinn für sie ergeben. Michelle war ein netter Mensch, aber so etwas hat einfach ihren Horizont überstiegen.«
    Inzwischen schwebte unser Flieger über der Rollbahn. Wir landeten mit einem leichten Ruck und heftig quietschenden Reifen.
    »Gott sei Dank«, sagte Michelle. »Ich habe Angst vorm Fliegen.«
    »Bisher hattest du noch nie Flugangst«, sagte ich. »Und du hattest auch keine Angst, als der Würfel mit Mach 20 in die Atmosphäre gestürzt ist.«
    »Vergiss nicht, dass ich ein ganz neuer Mensch bin«, sagte Michelle. »Und nicht nur das. Aus genau diesem Grund habe ich mehr Vertrauen in die Technik der Yherajk als in die der Menschen. Jetzt sorg dafür, dass ich ganz schnell aus diesem Flugzeug rauskomme. Ich muss unbedingt den Boden küssen.«
    Eine Limousine mit Fahrer wartete auf uns, als wir aus der Maschine stiegen. Wir schritten schnell durch die Menge, bevor irgendjemand Michelle erkennen konnte. Im nächsten Moment saßen wir im Wagen und waren bereits unterwegs.
    Sogleich kurbelte ich die Trennscheibe zwischen uns und dem Fahrer hoch. »Wie flexibel bist du?«, wollte ich von Michelle wissen.
    »Warum?«, fragte sie zurück. »Möchtest du auf den Rücksitzen dieser Limousine etwas Spaß haben?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich meine, ob du in dieser Gestalt Tentakel bilden kannst.«
    »Klar«, sagte Michelle. »Es ist anders, als ich in Ralph gelebt habe und in seinem Verdauungstrakt steckte. Jetzt habe ich Michelles Kopf vollständig transformiert. Schau mal.« Plötzlich traten Michelles Augen vor, fielen aus den Höhlen und schaukelten an langen Stielen.
    »Das ist das Widerlichste, was ich jemals gesehen habe«, bemerkte ich.
    »Jetzt weißt du, was ich zu Halloween machen werde.«
    »Kannst du die Tentakel auch kleiner ausbilden?«
    »Natürlich. Ich kann sie sogar unsichtbar machen, wenn du möchtest.«
    »Das möchte ich. Denn ich glaube, dass du sie dort benötigst, wohin wir gehen.«
    »Wohin gehen wir denn nun?«, wollte Michelle erneut wissen.
    »Wir werden schon bald da sein«, sagte ich.
    Eine knappe halbe Stunde später waren wir da.
    »Die

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