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Agent der Sterne

Titel: Agent der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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mich, bloß weil ich meinen Frust ein wenig an ihr ausgelassen habe.«
    »Eine halbe Stunde ist nicht gerade wenig, Tea.«
    »Was zum Teufel soll das wieder heißen? Ich bin hier diejenige, die mit Füßen getreten wird.« Sie ließ sich mürrisch zurückfallen.
    Langsam bekam ich Kopfschmerzen. »Tea, was willst du von mir?«
    »Ich will, dass du deinen verdammten Job machst! Ich gebe dir nicht zehn Prozent ab, damit du mich an Mandy abschiebst, deine Mädchenagentin. Ich kenne etwa zehn Agenten in der Stadt, die einen Kniefall vor mir machen würden, wenn sie die Gelegenheit bekämen, mich zu vertreten. Du tust mir keinen Gefallen, Tom.«
    »Wirklich?«, sagte ich. »Zehn Agenten?«
    »Mindestens.«
    »Gut, dann nenn mir einen.«
    »Was?«
    »Nenn mir einen«, sagte ich. »Gib mir den Namen von einem dieser Agenten.«
    »Nein, verdammt«, sagte Tea. »Warum sollte ich dir verraten, wer deine Konkurrenz ist? Du sollst nervös bleiben.«
    »Nervös? Blödsinn. Ich will ihn anrufen. Wenn er wirklich so scharf darauf ist, dich zu übernehmen, lasse ich dich ziehen. Ich möchte schließlich nicht, dass du unglücklich bist. Also lass es uns machen. Lass uns die Sache zu Ende bringen. Oder waren es nur hohle Worte?«
    Damit hatte ich sie. »Alan Finley von ACR«, sagte sie.
    Ich summte Miranda an. Sie kam zur Tür. »Ja, Tom?«
    »Miranda, würden Sie bitte Alan Finley von Associated Client Representation anrufen und ihn dann zu mir durchstellen?«
    »Klar, Tom.«
    »Danke. Ach ja, noch etwas. Nachdem Sie Alan erreicht haben, würden Sie mir dann bitte Teas Akte bringen?«
    »Kein Problem«, sagte Miranda. »Möchten Sie die gesamte Akte?«
    »Nur die Zeitungsausschnitte, Miranda.«
    Miranda lächelte und warf Tea einen kurzen Blick zu. »Auch das mache ich doch gerne, Tom. Tea…«, fügte sie hinzu.
    Tea knurrte Miranda fast an, als sie die Tür schloss. »Miststück«, sagte sie. »Hast du den Blick gesehen, den sie mir zugeworfen hat?«
    »Scheint mir entgangen zu sein.«
    Mirandas Stimme drang aus dem Lautsprecher des Telefons. »Alan Finley von ACR, Tom«, sagte sie und klinkte sich aus der Leitung aus.
    Eine männliche Stimme war zu hören. »Tom? Bist du dran?«
    »Hallo, Alan?«, sagte ich. »Wie läuft es so bei ACR?«
    »Wir leben hier im Schlaraffenland, Tom. Wir verteilen haufenweise Bentleys als Partygeschenke. Willst du auch einen?«
    Vor zwei Wochen war ein ACR-internes Memo in die Hände von Variety gelangt. Darin versprach der Geschäftsführer Norm Jackson dem Agenten, der in den nächsten drei Monaten die meisten Klienten der A-Klasse von anderen Agenturen abzog, einen Rolls-Royce. Zunächst erklärte Jackson das Schreiben als Fälschung, dann versuchte er es als firmeninternen Gag abzutun. Aber niemand kaufte es ihm ab. Langjährige Klienten waren beleidigt, weil sie im Umkehrschluss offenbar nicht zur A-Klasse gezählt wurden, und verließen in Scharen das sinkende Schiff. Klienten, die gerade von ACR umworben wurden, riefen nicht mehr zurück. Variety schlug daraufhin vor, dass der Zweitplatzierte Norm Jacksons Job bekommen sollte.
    »Im Moment kann ich keinen gebrauchen, aber ich werde nochmal auf das Angebot zurückkommen, wenn ich in Urlaub fahre. Alan, ich hätte da mal eine Frage an dich.«
    »Schieß los.«
    »Ich habe eine Klientin, die in letzter Zeit etwas, sagen wir mal, unzufrieden mit der Arbeit war, die wir hier für sie geleistet haben. Jetzt überlegt sie, ob sie die Agentur wechseln soll.«
    »So kenne und liebe ich dich, Tom, immer freundlich und hilfsbereit«, sagte Alan. »Ist es Michelle Beck? Du kannst sie sofort rüberschicken. Dann kriege ich doch noch den Rolls.«
    Ich lachte. Er lachte. Tea starrte finster auf den Telefonlautsprecher.
    »Tut mir leid, Alan. Es handelt sich um Tea Reader. Du kennst sie bestimmt.«
    »Klar. Ich habe ihre CD gekauft. Aber hauptsächlich wegen des Fotos im Booklet.«
    Tea machte den Eindruck, als wollte sie etwas sagen, aber ich legte einen Finger auf die Lippen. »Verstehe. Und? Bist du interessiert? Würdest du sie übernehmen?«
    »Himmel, Tom, ist das wirklich dein Ernst?«
    »Klar, Alan. Todernst.«
    »Sie ist nicht zufällig gerade bei dir?«
    »Nein«, sagte ich. Jetzt würde Tea zumindest für die nächsten paar Minuten die Klappe halten. »Nur du und ich. Willst du sie haben?«
    »Auf gar keinen Fall, Tom«, sagte Alan. »Scheiße, ich habe gehört, dass sie eine Furie ist.«
    Tea sah aus, als wäre sie geohrfeigt worden.
    »Ihren

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