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Agenten lieben gefährlichen

Agenten lieben gefährlichen

Titel: Agenten lieben gefährlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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in denen sich in den Spektralfarben die Sonne brach, der herrliche, ewige, glühende Regenbogen, der sich von Ufer zu Ufer spannte und eine Hölle aus gischtendem Wasser überbrückte, diese Naturgewalt, die da weiß schäumend zwischen den turmhohen Bäumen hervorbrach und brüllend in die Tiefe stürzte, wo alles zu kochen schien, als speie ein Vulkan überkochende Milch aus … das war ein Anblick, der selbst Cliff Haller ans Herz griff.
    Schwer atmend lag er zwischen dem hohen Gras und einem ewig vom Gischt nassen Busch auf der felsigen Erde und ließ sich aus dem Höllental übersprühen. Er spürte, wie das Blut in seinen Schläfen klopfte und heiß durch seine Adern jagte.
    Aber nicht dieser Wasserfall, der herrlichste Fall, den Cliff je gesehen hatte, war es, der ihn so fesselte, sondern das, was um dieses Naturwunder herumgebaut war.
    An den linken, sanft abfallenden Hängen klebten die langgestreckten Bauten eines Kraftwerkes. Die Turbinenhallen, die Umwandler, die Transformatoren, die Wohngebäude – alles war mit riesigen Netzen überspannt, auf die man Zweige gesteckt hatte. Netze, in denen ganze Bäume schaukelten oder künstliche Wiesen. Oberhalb des Hanges, in den Urwald hineingeschlagen, sah Cliff eine Rollbahn, drei große Hangars, vor denen schwere, plumpe Transportmaschinen standen, die Flugzeuge, deren Motorenlärm er fast jede Nacht gehört hatte. Vier Hubschrauber waren in der Luft und umkreisten das ganze Gebiet … helläugige Wespen, denen nichts entging, was fremd in dieser Gegend war.
    Cliff Haller in seiner Tarnuniform kroch weiter nach links, ein grüner Käfer im Gras, unsichtbar für die surrenden Riesenlibellen über dem Tal.
    Das Plateau war größer, als Cliff es anhand der undeutlichen Luftaufnahmen angenommen hatte. Es war aus dem Wald herausgeschlagen und dann wieder durch Tarnnetze in eine Wildnis verwandelt worden. Unter diesen Netzen aber standen sie, auf breite Betonsockel montiert, in steilem Winkel in den Himmel ragend, Richtung Nordamerika … lange, schlanke, weiße Körper mit roten, spitzen Köpfen, umgeben von dem Filigranwerk eiserner Stützen und Träger … Raketen. Interkontinentalraketen, für die es keine Entfernung gab, die Meere und Länder überflogen, schlanke Speere des Todes, nach deren Aufschlag nichts übrigblieb als Tod und Entsetzen. Von hier aus, dem geheimen Ort mitten im Urwald des Quellgebietes von Juma und Rio Itanhaua, war es möglich, Miami zu beschießen, New York oder San Francisco, New Orleans oder Washington, Detroit oder Chicago, Dallas oder Philadelphia. Es gab keine Entfernungen mehr, so fantastisch es auch klingt … wer hier auf einen roten Knopf drückte und die Raketen in den Himmel donnern ließ, der traf jeden anvisierten und errechneten Punkt auf dem nordamerikanischen Kontinent.
    Hier, im unerforschten Urwald, lauerte der vernichtende Tod, hatte sich die tödliche Bedrohung der USA festgesetzt. Was den Sowjets in Kuba nicht gelungen war – eine Raketenbasis gegen die USA –, das war hier in aller Stille und Verborgenheit entstanden und Wahrheit geworden. Eine mörderische Wahrheit.
    Cliff wischte sich ein paarmal über das Gesicht – aber außer dem herumsprühenden Wasser wischte er nichts weg – das Bild blieb:
    Das Kraftwerk, das Rollfeld mit den Flugzeugen, die Raketenabschußrampen, die flach gebauten Kasernen für das Personal, das Lazarett, auf dem sogar eine Fahne mit dem Roten Kreuz wehte, der schlanke Funkturm, den man von den hohen Bäumen kaum unterscheiden konnte, die breiten Radarschirme, die sich träge im Kreise drehten, Ohren und Augen, die alles hörten und sahen …
    In Cliff kam eine gefährliche Kälte auf. Er rollte sich auf den Rücken, blickte mit seinem geschwärzten Gesicht auf den Hubschrauber, der seitlich von ihm die Grenzen des gesperrten Terrains abflog, und wurde sich darüber klar, daß sein Auftrag, den geheimnisvollen Fleck mitten im Urwald zu erforschen, nur ein Teil seiner Aufgabe sein konnte. Was er hier entdeckt hatte, ließ kein Zögern mehr zu. Es bedurfte keiner Befehle mehr aus Washington, es gab keine Rückfragen mehr, keine Konferenzen. Es trat ein, was General Cushing beim Abschied zu Cliff Haller gesagt hatte: »Major, Sie werden vielleicht in Situationen kommen, wo es allein auf Ihre Entscheidung ankommt. Treffen Sie sie richtig. Meinen Segen haben Sie … nur – ich weiß von allem nichts. Ist das klar?«
    Es war alles völlig klar, vor allem jetzt, wo Cliff die Raketen vor

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