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Agenten lieben gefährlichen

Agenten lieben gefährlichen

Titel: Agenten lieben gefährlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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buschigen Brauen. Er liebte das Leben, und daß man ihn zum Kommandanten der geheimsten Sache der Welt gemacht hatte, betrachtete er nicht als große Ehre, sondern als eine Strafe Gottes.
    »Cliff aufgeben? Nie!« sagte Cascal fest.
    »Vielleicht irrt er an unserem Sicherungssystem herum und weiß keinen Weg? Seit vier Tagen gehen starke Streifen den ganzen Zaun ab. Die Spannung in den Drähten ist um fünfzig Prozent erhöht worden. Schon wer sie scharf ansieht, verbrennt. Da gibt es keinen Weg mehr hinein.« General Aguria trank einen kräftigen Schluck Bier. »Bedenken Sie, José, daß dieser Haller nicht allein ist, sondern die ganze Expedition mitschleppt. Warum eigentlich?«
    »Er hat sich in die deutsche Ärztin verliebt.«
    »Als Agent? Schon gestorben!« Aguria lachte. »Angenommen, dem Weibchen ist etwas passiert. Fuß verstaucht, Schlangenbiß, Skorpion oder Spinne oder bloß ein dummes Fieber. Was würde Cliff Haller tun?«
    »Er zöge weiter.«
    »Allein? Ich denke, er liebt das Mädchen?«
    »Nicht allein.« Cascal sah in den Qualm seiner Zigarre. »Er würde sie von den anderen Mitgliedern der Expedition tragen lassen. Dieser Kerl kennt keine Hemmungen! Nein – da muß etwas anderes geschehen sein!«
    »Indios?«
    »Das würden wir auch erfahren. Die trommeln ihre Siege übers Land. Aber auch aus der Richtung ist alles still. Das ist es, was mich aufregt. Diese Stille um Cliff Haller ist unnatürlich.« Cascal trat unruhig an das Fenster und sah hinaus in die Nacht. »Sie haben keine Lücke in Ihrem Sicherungssystem?«
    »Keine. Sehen Sie sich das an.« General Aguria strich mit der Hand über die Karte. »So gesichert ist nicht einmal Kap Kennedy! Wir sehen und hören alles. Vorgestern überflog ein fremdes Flugobjekt in 15.000 Meter Höhe die Basis. Unsere Radarschirme hatten es sofort im Bild. Sicherlich ein amerikanischer Fernaufklärer – aber aus dieser Höhe sieht man gar nichts. Wir haben ihn ziehen lassen und haben, solange er über dem Wald kreiste, toter Mann gespielt. Das ist am sichersten.«
    »Aber die Amerikaner haben einen Verdacht – das genügt.«
    »Sie haben immer Verdacht, das gehört zu ihrer Aufgabe.« Aguria trank wieder einen Schluck Bier. »Jeder auf der Welt betrügt jeden!«
    »Und wenn es Cliff doch gelingt, einzudringen?«
    »Unmöglich, Cascal!«
    »Er braucht nur ein paar Fotos. Was dann kommt, wissen wir genau. ›Basis I‹ wird zum Kommandounternehmen ›Top secret‹ der Amerikaner. Irgendwann fliegen wir in die Luft …«
    »Abwarten, José.« General Aguria schüttelte den Kopf. »Ich habe hier die besten Männer der Armee versammelt. Lauter Spezialisten. Die ›Ledernacken Brasiliens‹. Und um uns herum sind Hunderte Kilometer Urwald. Wo auf der Welt – geben Sie es zu – könnte man sicherer sein als hier?«
    »Vor einer Armee? Nirgendwo. Aber ein einzelner Mann kann mehr schaden als eine ganze Armee. Und dieser Mann umlauert uns wie ein Jaguar.«
    »Dann ist das Ihr Fehler, Cascal!«
    »Meiner? Wieso?«
    »Warum haben Sie Cliff Haller nicht einfach erschossen? Sie hatten dazu hundertmal Gelegenheit.«
    »Das stimmt.« Cascal dachte an Rita. Ich hätte sie nie erobert, dachte er, wenn ich damals Cliff erschossen hätte. Und als sie es selbst wollte, war es zu spät dazu. Als Gott die Weiber schuf, muß er einen Pakt mit dem Teufel geschlossen haben!
    General Aguria rollte die Karte zusammen und schloß sie wieder in den schweren Panzerschrank ein. Er ließ die Tür zuklappen, es gab einen schmatzenden Laut … und gleichzeitig erschütterte draußen eine Explosion die ganze geheime Stadt, der Boden schwankte, Cascal und Aguria taumelten an die Wand, glutroter Flammenschein erhellte gespenstisch das Tal. Von allen Seiten schrillten die Alarmsirenen … nach Plan II leuchteten alle Scheinwerfer auf und tauchten die ganze Gegend in taghelles Licht.
    »Cliff Haller!« sagte Cascal schwer atmend. »Er ist mitten unter uns!«
    »Aber er kommt nicht mehr hinaus!« schrie Aguria hysterisch. »Und mehr als diese eine Rakete kann er auch nicht sprengen!«
    »Mehr will er auch nicht!« Cascal lief neben Aguria aus der Kommandozentrale. »Er hat nur seine Visitenkarte abgegeben. Das andere übernehmen seine Kollegen …«
    Draußen war die Hölle los.
    Der Raketenstand Nr. III war zerfetzt, die Stahlgerüste und Rampen waren bizarr verbogen und zerrissen. Die Trümmer der gesprengten Rakete lagen über Hunderte Meter weit verstreut, hatten die Tarnnetze zerstört,

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