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Agenten lieben gefährlichen

Agenten lieben gefährlichen

Titel: Agenten lieben gefährlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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– ich werde das nie überwinden!«
    »Von mir aus!« Cliffs Nerven streikten. »Überwinde es nicht, aber halte endlich den Mund! Doc! Stoßen Sie den Kahn vom Ufer ab. So ist's gut! Kinder, wir schwimmen wieder! Das allein gilt, das ist wichtig! Doc, nehmen Sie das Paddel. Immer mit mir im gleichen Rhythmus, dann kommen wir schnell vorwärts. Ich gebe den Takt an. Los denn. Eins – und, zwei – und, eins – und, zwei – und, eins – und, zwei – und … Das geht ja fabelhaft!«
    Das Boot trieb auf der Mitte des kleinen Nebenflusses und schob sich gegen die magere Strömung nach Westen.
    Meter um Meter. Hinein in die neue Grüne Hölle.
    Der Wald dampfte und knisterte. Papageien und andere Vögel kreischten. Aus den Sümpfen stürzten sich die Moskitos über die drei Menschen. Eine Stunde lang schwammen Alligatoren neben ihnen her. Ihre kleinen, kalten Augen musterten sie voll Interesse. Wann kippt das Boot endlich um, wann fallen sie ins Wasser?
    Weiter! Weiter!
    Den Fluß hinauf ins Unbekannte. In eine Welt, die auf keiner Karte steht.
    Die Ufer rückten zusammen. Verwesende Bäume lagen im Wasser, die Lianen warfen ihre Schlingarme weit über den Fluß. Das Wasser wurde grünlich und fett wie eine Brühe. Dann wuchs der Urwald von beiden Seiten über dem Flüßchen zusammen und bildete ein festes Dach. Im Halbdunkel ruderten sie unter ihm durch.
    »Hier kommen wir nie wieder raus!« sagte Forster einmal.
    Haller fuhr herum, wie von der Tarantel gestochen.
    »Halten Sie die Schnauze, Doc!« brüllte er. »Rudern Sie! Wir haben den Ring hinter uns, wir sind freie Menschen …, das ist die Hauptsache.« Er wandte sich um zu Ellen. Sie saß hinten im Boot und starrte in das grüne Gewirr des Urwaldes. »Alles klar, Baby?«
    »Ich denke an Moco«, sagte Ellen. »Welches Unglück haben wir ihm gebracht.«
    Haller paddelte weiter. Ein Glück, daß sie nicht alles weiß, dachte er. Ich glaube, man sollte es ihr auch später nicht sagen. Sie würde es wirklich ein ganzes Leben lang mit sich herumschleppen.
    ***
    Moco watete zurück durch den Sumpf zu seinem verbrannten Dorf. Einsam ging er durch die Trümmer und blieb kurz vor dem Aschenhaufen stehen, der einmal seine große Hütte gewesen war und in dem nur ein paar Tage lang mit Ynama das Glück gewohnt hatte. Plötzlich überfiel ihn die Erinnerung an Pater Josephus, den Missionar auf der Amazonas-Insel Pananim, der ihn drei Jahre lang gelehrt hatte, daß die Liebe das größte auf Erden sei. Die Liebe, für die sich sogar ein Mensch namens Jesus ans Kreuz hat schlagen lassen, um seine Mitmenschen damit zu erlösen.
    Gaio Moco kniete neben dem Aschenhaufen seiner Hütte nieder und betete, was er bei Pater Josephus gelernt hatte. Eine halbe Stunde betete er inbrünstig, dann fühlte er sich so leicht wie nie und verstand den Mann Jesus, der für sein Volk gestorben war.
    Hocherhobenen Hauptes, die Hände ruhig an die Hüften gepreßt, ging er aufrecht durch das verbrannte Dorf zum Flußufer. Er sah die beiden Hubschrauber auf dem Wasser, und er sah auch, wie aus dem ersten Flugzeug der Lauf eines Maschinengewehres zu ihm herumschwenkte.
    Moco lächelte verträumt. Für ihn war der Tod jetzt etwas Selbstverständliches. Er blieb am Ufer stehen und reckte sich auf. Schießt doch, dachte er. Schießt!
    In seiner gläsernen Kanzel stieß José Cascal einen hellen Schrei aus, als der einsame Mann aus dem Dorf ans Ufer trat. »Moco!« rief Cascal. »Das ist Moco! Was will er? Will er verhandeln? Es gibt keine Verhandlungen, nur noch Vernichtung.« Er schwenkte das MG herum und zielte auf Mocos Gestalt. Haß und Wut berauschten Cascal wie Schnaps. Wie betrunken begann er unverständliche Worte vor sich hinzulallen und drückte dann den Zeigefinger durch. Die Maschinengewehr-Garbe ratterte los, der Körper Mocos wurde von den Einschlägen herumgerissen und zwei Meter weit nach hinten geschleudert. Für eine Sekunde schwebte er über dem Boden, dann fiel er zusammen, als sei er knochenlos – ein kleines Häufchen, ein Flecken auf dem sandigen Uferstreifen.
    Cascal seufzte tief und ließ sich nach hinten fallen. Er ahnte, daß Mocos Tod das Zeichen dafür war, daß er auch jetzt wieder das Spiel verloren hatte.
    »An Land!« befahl er. »Rudert an Land. Niemand stört uns mehr. Der Tod ist satt …, er hat sich überfressen.«
    ***
    Acht Tage lang suchten sie nach Cliff Haller, Ellen Donhoven und Dr. Forster. Sie waren wie von den Sümpfen verschlungen.
    Zehn Hubschrauber

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