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Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Titel: Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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ihre Fans, aber sie durften ihr nicht zu nah kommen. Das konnte sie absolut nicht mehr ertragen.“
    Agnetha: „Ich hatte Angst vor den Massen. Dass irgend-jemandem in der Menge etwas passiert. Die Hysterie war wirklich extrem. Die Tour durch Australien war das Anstrengendste, was ich in all den Jahren mit ABBA erlebt habe. Es herrschte eine fiebrige Stimmung, die Leute waren hysterisch. Wir waren ständig umringt von schwitzenden, obsessiven Fans. Manchmal war es wirklich schrecklich. Ich bekam Visionen, dass sie mich packen und nicht wieder loslassen würden, oder dass ich von der Menge erdrückt würde. Zwischen Massenekstase und reinem Wahnsinn verläuft schließlich nur eine sehr dünne Trennlinie. Ich glaube nicht, dass irgendjemand normal weiterlebt, wenn er einmal so eine aufreibende Erfahrung gemacht hat.“
    Bosse Norling: „Es waren, glaube ich, 39 Grad im Schatten. Als wir vom Flughafen ins Hotel kamen, wollte die Gruppe gern eine Runde schwimmen. Das Hotel hatte ein Freiluftschwimmbecken, aber dort hingen ziemlich viele Leute herum, vor allem Fans und Reporter. Um die Privatsphäre der ABBA-Mitglieder ein bisschen zu schützen, musste ich mich zum Buhmann machen lassen. Ich sagte zu dem Hotelpersonal: Es ist mir schnuppe, wie viel das kostet, aber sorgt dafür, dass dieses Schwimmbad leer ist und zwar ganz leer. So konnten ABBA schließlich ein Stündchen schwimmen. Danach gingen sie auf ihre Zimmer, bis es Zeit war für den Soundcheck. Vorher konnten sie nicht nach draußen und hatten keinerlei Bewegungsfreiheit, keine Privatsphäre, nichts dergleichen. Und außerdem standen sie unter dem Druck sehr hoher Erwartungen. Das verursachte eine Menge Stress. Die Mädchen fanden das sehr schwierig, die Männer zuckten nur mit den Schultern. Sie störte das nicht so sehr.“
    In Adelaide werden ABBA in das West Lakes Football Stadium verfrachtet. Hier ist das Publikum auf 30.000 Menschen angeschwollen. Es herrscht Massenhysterie, wie man das nur von den Beatles kennt, die 1964 hier waren.
    Im Vorfeld der Welttournee war von einem Film gesprochen worden, der ABBA in die Kinos bringt. Dokumentationen werden nicht gern gesehen und finden selten einen Verleiher. Es soll also ein Spielfilm werden. Das Problem ist nur, dass ABBA keine Zeit für Dreharbeiten hat. Stig findet, dass man mit diesen ja gleich während der Tournee anfangen und um die Band herum drehen kann und vielleicht gelingt ihnen dann auch ein Film wie „A Hard Day's Night“ von den Beatles, der nicht unerheblich zur Popularität der Fab Four beigetragen hat. „ABBA – Der Film“ soll zeitgleich mit dem Album und einem Notenheft gleichen Namens gegen Ende des Jahres herauskommen, ein konzertierter Versuch, die schwedische Band als Marke zu etablieren. Benny hat mit einem Musikfilm über die Hep Stars in den 1960er Jahren eine sehr schlechte Erfahrung gemacht und ist der erste, der davor warnt, sich in finanzielle Abenteuer zu stürzen. Björn glaubt, dass man es zumindest besser machen kann als die Beatles, die in der Hektik der Beatlemania kaum zur Besinnung kamen und mit „Help!“ und „Magical Mystery Tour“ auch über das Blödeln nicht hinausgekommen sind. ABBA heuern den Drehbuchautor Robert Caswell an, um ein Drehbuch zu schreiben und lassen vorerst einmal den Filmemacher Lasse Hallström mitfahren, der möglichst filmisch hochwertige Aufnahmen während der Australientournee machen soll, um die optische Basis für den Film zu legen.
    Lasse Hallström verwendet einen Kniff für den Film. Er stellt den Schauspieler Robert Hughes, der laut Story die Band im Film interviewen will, nicht als solchen vor, um realistische Reaktionen vom Team ABBA zu bekommen.
    Frida: „Ich fragte mich, was das für ein komischer, anstrengender Journalist war. Er stellte dauernd merkwürdige Fragen und wollte uns immer irgendwo haben, wo es ruhiger zugehen würde!“
    Der Plan des Regisseurs, ABBA stärker in den Film einzubinden, scheitert daran, dass sich Agnetha und Frida nicht zutrauen, Englisch zu sprechen.
    Björn: „Sie hatten total Schiss davor und wollten damit nichts zu tun haben.“
    Während der Australien-Tournee zerbricht Björn und Agnethas Beziehung. Das wird später bestätigt werden von Freunden und Bekannten und den anderen Mitgliedern von ABBA und ihrem Tross, denen es auffällt, dass die beiden sich nicht mehr necken und auch nicht mehr zanken. Sie reden einfach nicht mehr miteinander. Ein möglicher Auslöser dafür mag Agnethas Panik

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