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Ahnentanz

Ahnentanz

Titel: Ahnentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Rucksack überließ, statt die Polizei anzurufen.
    „Geht es Sherry gut?“, fragte die ältere Dame. „Ich meine, Jenny.“
    „Ich fürchte, sie wird vermisst, Mrs. Fleur“, erwiderte Aidan.
    „Vermisst?“ Die Frau war offensichtlich bestürzt. „Das ist ja furchtbar!“
    „Sie war sehr vertrauensvoll“, sagte Vinnie plötzlich. Aidan warf ihm einen Blick zu. Er wirkte aufrichtig besorgt und kleinlauter, als Aidan ihn bislang erlebt hatte. Als ob er schließlichbegriffen hätte, dass dem Mädchen, das er vor drei Monaten nach Hause begleitet hatte, unter Umständen tatsächlich etwas zugestoßen war.
    „Sehen wir mal nach, was sie zurückgelassen hat“, sagte Aidan.
    „Oh“, wandte Mrs. Fleur plötzlich ein. „Darf ich Sie das wirklich tun lassen?“
    „Ich wurde von ihrer nächsten Angehörigen engagiert, sie zu finden“, beruhigte Aidan sie.
    „Dann nehmen Sie ihren Rucksack mit, nicht wahr?“, fragte Mrs. Fleur, als ob sie entschieden hätte, sich von allen Habseligkeiten des Mädchens zu trennen, um sich so auch von allem Bösen, das vielleicht geschehen war, zu distanzieren.
    Aidan nickte. „Ja, ich nehme ihn mit.“
    „Ich bin ihr nur begegnet, als sie eincheckte, wissen Sie, und dann noch einmal, bevor sie abends ausging“, sagte Mrs. Fleur nervös.
    „Dann wissen Sie nicht, ob sie tatsächlich hereinkam, nachdem Vinnie hier sie nach Hause begleitet hat?“, fragte Aidan.
    „Sie war auf jeden Fall auf der Veranda. Ich weiß das“, sagte Vinnie.
    Lily Fleur drückte Aidan den Rucksack rasch in den Arm. „Ich hoffe, Sie werden sie finden.“
    Sie klang herzlich, doch dies war eine deutliche Aufforderung zu gehen.
    Aidan dankte ihr für die Hilfe. „Mrs. Fleur“, fragte er, „erinnern Sie sich an irgendeinen Tumult in jener Nacht – nachdem sie in ihrem Zimmer war?“
    „Liebe Güte, nein. Ich betreibe ein ruhiges Haus.“
    „Sind Sie sicher, dass Sie es gehört hätten, wenn in dem Zimmer etwas vor sich gegangen wäre?“
    „Aber natürlich! Ich bin alt, aber nicht taub“, sagte sie beleidigt, während sie sie zurück zum Haus und den Flur entlang zur Haustür führte. Aidan steckte eine ihrer Karten ein, als eram Empfang vorbeikam, dankte ihr noch einmal und kündigte an, dass er sie vielleicht noch mal anrufen müsse.
    Verstört schubste sie ihn fast zur Tür hinaus.
    „Wir können den Rucksack bei mir untersuchen“, schlug Vinnie vor. „Das ist näher als Ihr Hotel.“
    Er wirkte noch immer besorgt. Auf dem Weg suchte er Aidans Blick. „Ich weiß nicht, warum Sie mich nicht mögen, doch ich schwöre, dass ich niemals in meinem Leben jemandem etwas zuleide getan habe.“
    Aidan hielt es für eine gute Idee, zu Vinnie zu gehen. So konnte er dessen Reaktion beobachten, wenn sie ihren Fund in Augenschein nahmen.
    Als sie den Rucksack leerten, fanden sich diverse Reiseführer, dazu eine Haarbürste, zehn knappe Höschen, einige BHs, ein dickes Sweatshirt, zwei Paar Jeans, ein Paar Shorts und zwei Kleider, die man zu einer Party oder zum Ausgehen anziehen konnte. Aidan bemerkte, wie Vinnie eines der Kleider anstarrte.
    „Was?“, fragte Aidan.
    Vinnie sah ihn an. „Sie muss in ihrem Zimmer gewesen sein, nachdem ich sie nach Hause brachte. Sie trug dieses Kleid, als sie in die Bar kam.“
    Aidan blickte Vinnie abschätzend an. „Sie sagten, dass Sie beide nur geflirtet hätten. Offenbar mochte sie Sie, und sie ließ sich nach Haus bringen. Warum haben Sie nicht versucht, Sie ins Bett zu kriegen?“
    Vinnie errötete. „Ich sagte nicht, dass ich es nicht versucht hätte. Ich weiß die Signale zu deuten, und ich respektiere ein Nein. Deshalb ließ ich sie auf der Veranda zurück und ging nach Hause. Das schwöre ich.“
    „Wirkte sie wegen irgendetwas verängstigt?“, fragte Aidan. Vinnie schürzte die Lippen und überlegte. „Sie sah immer wieder auf die Uhr. Und sie schien ganz aufgeregt zu sein. Doch sie war sowieso ein sehr quirliger Typ, deshalb nahm ich an, dass sie sich so sehr auf ihre Reise freute.“
    Während er sprach, nahm sich Aidan einen der Reiseführer. Er blätterte ihn durch, wobei etwas herausfiel.
    Er hob es auf.
    „Nun, jetzt wissen wir, dass sie das Land nicht verlassen hat“, sagte er.
    „Warum? Was ist das?“, fragte Vinnie.
    „Ihr Pass.“
    Dieses E-Book wurde von der "Osiandersche Buchhandlung GmbH" generiert. ©2012

12. KAPITEL
    Aidan begann mit Jonas Burningham.
    Jonas war an seinem Schreibtisch. Als Aidan am Empfang nach ihm fragte, kam

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