Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ahnentanz

Ahnentanz

Titel: Ahnentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
dieser Sache, die für mich verdammt stark nach einer subtilen Drohung aussieht: Zieht euch zurück, oder es passiert was.“
    Er wandte sich um, ging ein paar Schritte auf und ab, hielt inne und atmete tief durch. „Kendall, ich habe Serienmörder studiert. Etwa mehrere Hundert sind in den USA unterwegs. Manche wollen, dass ihre Opfer gefunden werden, doch andere nicht. Denk darüber nach. Wie kannst du sicherstellen, dass du niemals gefasst wirst? Indem du dafür sorgst, dass die Leichen nie entdeckt werden. Diese Knochen, die ich gefunden habe, könnten die letzten Überreste dieser vermissten Frauen sein.“
    „Aidan …“ Sie hob verzweifelt die Hand. Er hatte keinerlei Beweise, nicht einmal dafür, dass diesen Frauen etwas Schlimmes zugestoßen war. Er musste selbst wissen, dass er sich an einen Strohhalm klammerte.
    Aber tat er das tatsächlich? Sie hatte gesehen, wie ein Skelett auf einem Stück Papier sie angegrinst hatte.
    Und sie hatte Angst bekommen. Wer also zog hier voreilige Schlüsse?
    „Möchtest du bei mir draußen im Haus bleiben?“, fragte er.
    „Was?“
    Er zögerte, bevor er die Frage wiederholte. Hatte er sich selbst mit dem Angebot überrascht?
    „Ich habe mich entschieden, von jetzt an im Haus zu wohnen. Um ein Auge auf alles zu haben, was Ärger machen könnte. Tatsächlich habe ich gestern Nacht eine interessante Entdeckung gemacht.“
    „Was für eine?“, fragte sie vorsichtig.
    „Ich traf einen Mann namens Jimmy. Ein Kerl, der in den alten Sklavenquartieren wohnt.“
    „Jemand wohnt auf dem Anwesen?“, fragte sie. „Seit sechs Monaten.“
    „Oh Gott“, rief sie aus. Sie und Amelia waren tatsächlich in Gefahr gewesen.
    „Er hätte euch nichts getan. Er ist nur ein heruntergekommener Kerl, der versucht, wieder auf die Beine zu kommen. Ich sagte ihm, dass er bleiben darf. Er hat sich einen Job an der Tankstelle da draußen besorgt und spart nun für ein Auto und eine Wohnung.“
    „Und du glaubst ihm?“, fragte sie.
    „Das tue ich.“
    Sie lächelte.
    „Was ist?“, fragte er.
    Sie lachte. „Ich weiß nicht. Ich schätze, ich hätte dich nicht für so gutgläubig gehalten.“ Sie fügte nicht hinzu: und so großzügig zu einem Fremden.
    Er sah sie lange an und zuckte dann die Achseln. „Nun, ich habe seine Geschichte heute Morgen bei seinem Boss überprüft. Jimmy glaubt, dass auf dem Friedhof Geister sind. Er kommt ‚nach Hause‘, schließt die Tür und bleibt die ganze Nacht drinnen, um sich vor ihnen zu verstecken.“
    „Ein Friedhof ist der Ort, an dem sich Geister aufhalten sollten“, sagte sie trocken.
    „Du hast mir nicht geantwortet“, sagte er.
    „Wie bitte?“
    „Ob du mit mir zum Haus kommen willst. Es besteht keine Eile oder so. Ich kann dich nach der Arbeit abholen und dich hierher bringen, um ein paar Sachen zusammenzupacken.“
    Das hieß, die Dinge zu beschleunigen. Sie sollte sein Angebot noch nicht annehmen.
    Doch sie wollte auf keinen Fall eine weitere Nacht hier verbringen. Nicht wenn sich jemand in ihrem Garten herumtrieb, der dort nichts verloren hatte.
    Der sie belauerte.
    Der ihr Angst einjagte, indem er eine zerstückelte Voodoo-Puppe hinterließ, die ihr ähnelte.
    Die Cops würden das Haus beobachten. Doch wie gut? Nichts davon spielte eine Rolle. Sie sollte nicht mit ihm gehen, weil sie hier Angst hatte. Sie sollte mit ihm gehen, weil sie es wollte, weil sie bei ihm sein wollte. Weil ihr etwas an ihm lag.
    Und dem war so.
    „Ja, ich würde gern bei dir im Haus bleiben“, sagte sie. Er nickte. „Danke“, sagte er heiser. „Ich bin froh.“ „Wir schließen zwischen fünf und sechs Uhr.“ „Okay. Geh nicht fort. Ich treffe dich dort.“
    „In Ordnung.“
    Noch immer stand er da und sah sie unverwandt an.
    „Bist du fertig, um zur Arbeit zu gehen?“, fragte er.
    Sie runzelte die Stirn und sah auf die Uhr. Verblüffenderweise war es erst kurz nach zehn.
    „Fast“, erwiderte sie.
    „Dann warte ich und setze dich dort ab.“
    Es war nicht nötig. Doch sie erkannte an der Art, wie er dort stand, dass er die Voodoo-Puppe sehr ernst nahm. Er nahm alles sehr ernst.
    Na und? Tat sie das nicht auch?
    Sie wollte keine Angst haben, und sie lehnte es ab, sich vor einem Spaziergang am helllichten Tag durch die Royal Street zu fürchten.
    Doch sie kannte ihn schon gut und wusste, dass er nicht ohne sie gehen würde.
    „Gib mir eine Minute“, sagte sie. „Nimm dir einen Kaffee“, fügte sie hinzu, bevor sie ins Schlafzimmer ging, um

Weitere Kostenlose Bücher