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Ahnentanz

Ahnentanz

Titel: Ahnentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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verlassen wollte.
    Während sie dort saß, sah sie auf einmal etwas neben den Fenstertüren ihres Apartments liegen, etwas, das ihr eben offenbar entgangen war.
    Etwas …
    Sie merkte, wie sich ihre Finger unwillkürlich fester um den Becher klammerten.
    Sie setzte ihn auf dem Tisch ab und erhob sich. Dann ging sie zur Tür und bückte sich, um den Gegenstand in Augenschein zu nehmen.
    Es war eine Puppe.
    Eine Voodoo-Puppe.
    Nicht wie die schönen handgefertigten, die sie im Laden verkaufte, sondern von der Art, wie man sie in jedem Souvenirshop kaufen konnte. Außer dass man ihr aus kastanienbraunem Garn lange Haare angeklebt und grüne Knöpfe als Augen aufgenäht hatte.
    Als sie sie aufheben wollte, fiel sie auseinander, und Kendall sah die tiefen Schnitte an der Verbindung von Kopf und Körper, an den Armen, den Beinen und dem Torso, wo die Stücke nur noch durch Fäden zusammengehalten wurden.
    Man hatte die Puppe hergerichtet, damit sie aussah wie sie. Und dann hatte man sie zerstückelt.
    Dieses E-Book wurde von der "Osiandersche Buchhandlung GmbH" generiert. ©2012

14. KAPITEL
    Sägen kreischten und Hämmer klopften.
    Eine Tasse Kaffee erfüllte Aidan mit genug Energie, um unter die Dusche und danach aus dem Haus zu gehen. Auf dem Rasen instruierte der Bauunternehmer gerade die Elektriker. Beim Anblick von Aidan wandte er sich ihm erfreut zu.
    „Ihr Bruder will das Haus bis Halloween fertig haben“, sagte er fröhlich.
    „Und schaffen Sie das zu diesem Termin und so, dass alles zuverlässig ausgeführt wird?“, fragte Aidan.
    „Ich zeige Ihnen die Pläne.“
    Aidan verbrachte eine Stunde damit, sich die Entwürfe und Zeitpläne anzusehen, und musste zugeben, dass sein Bruder einen fähigen Bauleiter engagiert hatte, der sein Fach wirklich verstand.
    Das Haus sollte eigentlich meine größte Sorge sein, dachte Aidan. Stattdessen schien es das Einzige zu sein, was ihm hier keine Sorgen machte.
    Abgesehen von diesem Gefühl, das er einfach nicht abschütteln konnte …
    Jimmy hatte gesagt, da wären Geister auf dem Friedhof. Aidan ertappte sich dabei, wie er erneut in die Richtung ging, fast als würde ihn etwas dorthin ziehen. Es ist nur ein Friedhof, sagte er sich. Vermutlich hatte es ihn einfach nur kopfscheu gemacht, dass er auf einem der Grabsteine Blut gefunden hatte. Dennoch nahm er sich vor, sich dort später am Tag noch einmal gründlich umzusehen.
    Zuerst hatte er allerdings noch einige Dinge in der Stadt zu erledigen. Er stieg in sein Auto und hatte gerade das Ende der Einfahrt erreicht, als er Zachs Wagen von der Straße am Fluss kommen sah. Er hupte und winkte seinem Bruder, dass der zu ihm herüberkommen sollte. Dann erzählte er ihm von dem Landstreicher, der in dem alten Sklavenquartier wohnte.
    „Hast du ihn rausgeworfen oder die Polizei gerufen?“, fragte Zach.
    „Keins von beidem. Ich habe ihm meinen Schlafsack gegeben.“
    Zach grinste und nannte ihn einen Softie. Dann fragte er: „Bist du sicher, dass er harmlos ist?“
    „Ziemlich sicher. Er arbeitet bis tief in die Nacht an der Tankstelle. Ich fahre hin, um seine Story zu überprüfen. Wenn er gelogen hat, werfe ich ihn raus, aber wenn er die Wahrheit gesagt hat, möchte ich ihn noch eine Weile hier wohnen lassen.“
    „Wirklich?“, fragte Zach überrascht. „Du glaubst nicht, dass er irgendwelchen Unsinn mit Voodoo-Puppen angestellt hat, um uns von hier zu verscheuchen?“
    „Dieser Typ könnte keine Voodoo-Puppe für zwei Dollar kaufen, geschweige denn ein Sammlerstück“, versicherte Aidan ihm. „Ich überprüfe ihn, keine Bange.“
    „Aber warum willst du ihn hierhaben? Oder hast du einfach nur Mitleid mit dem Kerl?“
    „Irgendwie schon. Wenn er die Wahrheit sagt, finden wir vielleicht ein paar Dinge für ihn, die er hier tun kann, können ihm vielleicht sogar auf die Beine helfen. Hauptsache, er ist in der Nähe. Er war Amelias ‚Geistererscheinung‘. Er wiederum glaubt, dass sich auf dem Friedhof Geister herumtreiben. Vielleicht weiß er etwas, auch wenn er nicht weiß, dass er es weiß. Du verstehst, was ich meine?“
    Zach nickte. „In Ordnung. Überprüf ihn. Und ich halte Jeremy auf dem Laufenden.“
    Sie verabschiedeten sich, und Aidan fuhr weiter.
    Seine erste Station war die Tankstelle. Er sprach mit dem Pächter und erfuhr, dass es dort tatsächlich einen Jimmy Wilson gab, der abends arbeitete. Der Pächter wirkte, als wolle er mehr sagen, also wartete Aidan.
    „Ich schätze, ich sollte Ihnen sagen,

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