Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aibon - Land der Druiden

Aibon - Land der Druiden

Titel: Aibon - Land der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
erreichen.«
    »Das werde ich, Sir.«
    Als der Superintendent verschwunden war, atmete Suko stöhnend aus.
    »Das ist ein Hammer«, meinte er.
    »Und was für einer.«
    »Sollen wir tatsächlich nur warten?«
    »Bleibt uns etwas anderes übrig?«
    »Kaum.«
    »Na bitte.« Meine Antwort hatte schroff geklungen. Ich war innerlich aufgeputscht, sauer, aber das half nichts. Die andere Seite hatte uns zuviel voraus.
    Natürlich versuchte ich immer wieder, nach Indien durchzukommen. Mandra Korab erreichte ich nicht. Seine Hausleitung schien gestört zu sein. Welche Einflüsse dahinter steckten, darüber rätselten wir noch, als es bereits Feierabend war und sich Glenda verabschiedet hatte.
    »Bleiben wir noch?« fragte Suko.
    »Nein.«
    »Ich denke schon lange darüber nach, ob wir etwas durch Shao erreichen können«, murmelte Suko.
    »Wieso?«
    Der Inspektor hob die Schultern. »Mir kommt das Fratzengesicht in den Sinn. Dieser Dämon hat schließlich Mandra in seinen Klauen gehabt, und Shao ist ebenfalls tief in den Fall mit hineingezogen worden. Damals wurde Mandra entführt, man steckte ihn in die Schiffsplanke. Vielleicht gibt es da einen Zusammenhang.«
    »Den ich nicht erkenne.«
    »Es kann ja noch werden.«
    Ich musste lachen. »Du greifst auch nach jedem noch so kleinen Strohhalm.«
    »So darfst du das nicht sehen. Ich versuche nur, alle Möglichkeiten abzuchecken.«
    »Na, ja, vielleicht kommt uns diese gespenstische Hand mit Dolch noch einmal in die Quere.« Ich zog bereits meine Jacke an. Das Wetter war ebenso trübe wie meine Stimmung. Wolken hingen am Himmel. Sehr dick, auch sehr tief. Es sah aus, als würde es bald anfangen zu regnen.
    Durch den Londoner Verkehr quälte ich mich. Suko war mit seiner Harley schneller. Als ich vor meiner Wohnungstür stand, wartete er bereits im Flur. »Shao lässt fragen, ob du bei uns mitessen willst?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, das nicht. Ich habe keinen Hunger.«
    »Verständlich.«
    »Mach's gut. Sollte ich mit Mandra Verbindung bekommen, lasse ich es dich wissen.«
    »Klar.«
    Wir gingen in unsere Wohnungen, wo ich mich in den Sessel fallen ließ und ins Grübeln verfiel. Aibon stellte mich vor immer größere Rätsel. Ich bekam einfach nicht heraus, was es mit diesem geheimnisvollen Druidenreich auf sich hatte. Keine Wiederkehr sollte es aus dem Paradies der Druiden für einen Menschen geben, andererseits konnten die Druiden selbst in unsere Welt einkehren.
    Wie ich es auch drehte und wendete, ich bekam keinen roten Faden, an dem ich mich hätte anhängen können.
    Es war keine Müdigkeit, die mich überfiel, nur Mattheit, und ich dachte daran, wie es wohl sein würde, einfach einzuschlafen und alles zu vergessen. Ohne es zu bemerken, streckte ich die Beine aus, legte die Füße hoch und dachte daran, dass ich mich in der normalen Welt befand, jedoch eine andere immer mehr von dieser Besitz ergriff. Ich wollte auch mit Indien telefonieren. Komisch, den Vorsatz besaß ich, aber in die Tat umsetzen konnte ich ihn nicht.
    Mich überkam die große Müdigkeit. Ein paar Mal hob ich den Arm, wischte über meine Augen, öffnete sie auch, aber ich war einfach nicht in der Lage, länger wach zu bleiben und schlaffte regelrecht ab. Aibon, Mandra Korab, die fünf Dolche, das war alles so weit weg. So irreal, ich kam überhaupt nicht mehr zurecht und hatte das Gefühl, nicht mehr in einem Sessel zu liegen, sondern mich an Bord eines Schiffes zu befinden, das über Wellenberge und Täler hinweg in das Meer der Unendlichkeit fuhr. Grün war es, grün wie Aibon, und der ebenfalls grünlich schimmernde Himmel über uns schien in die Unendlichkeit hineinstoßen zu wollen.
    Ich träumte…
    Oder war ich wach?
    Ein ungewöhnlicher Gesang ›streichelte‹ meine Ohren. Es war ein fernes, feines Klingen, Sphärenmusik, wie ich sie noch nie zuvor vernommen hatte. Geboren in einer für menschliche Hirne nicht erfassbaren Ferne, schwebte die Melodie auf mich zu und lullte mich weiterhin ein.
    Nicht, dass ich mich schlecht gefühlt hätte, im Gegenteil, mir ging es sogar gut. Am Zucken der Mundwinkel stellte ich fest, dass ich sogar lächeln konnte. Es war einfach schön, so zu träumen… Oder vielleicht gefährlich schön? Da gab es das Unterbewusstsein. Bei mir besonders stark ausgeprägt, weil magische Kräfte oft dort ansetzten. Und dieses Unterbewusstsein meldete mir, wie gefährlich es werden könnte, wenn ich mich den Kräften dieser anderen Welt völlig hingab. Sie waren so

Weitere Kostenlose Bücher