Aibon-Teufel
mich mit den Kollegen in Verbindung zu setzen. Dabei hoffte ich, dass alles glatt über die Bühne lief...
***
Es waren nicht nur die Männer gekommen, die die Leiche in einen Sarg packten, um sie wegzuschaffen, ich hatte es auch mit dem Chef der Mordkommission zu tun, einem älteren Mann, der auf den Namen McMillan hörte und der ziemlich erkältet war.
Seine brummige Laune konnte ich ihm nicht verübeln. Es war wie so oft, wenn sich ein Fremder in Dinge einmischte, die eigentlich nur die örtliche Polizei etwas angingen. In diesem Fall allerdings musste McMillan passen. Ich hatte ihm zudem vorgeschlagen, sich mit London in Verbindung zu setzen, worauf er allerdings verzichtet hatte und mir erklärte, dass ihm der Name John Sinclair schon ein Begriff sei.
»Da bin ich froh.«
»Ich aber nicht«, erwiderte er mit verschnupfter, rauer Stimme. »Solche Fälle hasse ich.«
»Warum?«
»Weil man sie nicht fassen kann. Mir ist ein realer Mörder lieber, das kann ich Ihnen sagen.«
»Wäre mir auch.«
»Und was ist mit der Toten, Mr. Sinclair? Ich habe sie ja gesehen und nichts festgestellt, was auf ein gewaltsames Ausscheiden aus dem Leben hindeutet.«
»Ich denke auch, dass sie eines natürlichen Todes starb.«
»Klar. Das ist ja dann was für Sie.« Er meinte es spöttisch, ich allerdings blieb ernst.
»Es könnte ein Fall für mich werden, Mr. McMillan, aber darüber werde ich Sie noch genauer informieren.«
»Das wäre wünschenswert.«
Für ihn und seine Männer war nichts mehr zu tun. Man hatte die Leiche bereits in den Wagen geschoben und wartete darauf, dass McMillan das Zeichen zur Abfahrt gab.
Das erfolgte sehr schnell. So blieben Maxine Wells und ich zurück. Wir gingen ins Haus, wo sich Carlotta versteckt hielt. Sie wollte nicht unbedingt von zu vielen Menschen gesehen werden.
»Und.?« Sie schaute Maxine und mich an. »Habt ihr gesagt, wo die Tote gefunden wurde?«
Ich konnte sie beruhigen. »Nein, Carlotta. McMillan hätte es zwar gern gewusst, aber ich bin nicht dazu verpflichtet, ihm die entsprechenden Auskünfte zu geben.«
»Das ist gut.« Sie konnte wieder lachen, wurde dann aber schnell wieder ernst. »Und wann fahren wir los?«
»Sobald wir angezogen sind«, erklärte Maxine. Es war die typische Antwort einer Mutter.
Ich wusste, dass man mich in London zurückerwartete, und telefonierte deshalb mit dem Büro. Ich bekam sofort Suko an die Strippe.
»Soll ich dich abholen?«, fragte er, als er wusste, wer da mit ihm sprach.
»Nein, denn ich bleibe noch.«
»Ach.« Dann lachte er. »Maxine, nicht? Wenn ich das Glenda und Jane...«
»Kannst du ruhig, du alter Intrigant. Es geht nicht um Maxine, sondern um...«
»Du hast dir wieder Ärger eingehandelt.«
»So kann man es auch sehen.«
»Dann bin ich ganz Ohr.«
Ich erklärte ihm in Stichworten, was passiert war.
»Schon wieder?«
»Klar, der Fluch der Sinclairs. Oder das Schicksal der Sinclairs. Es kommt ganz darauf an, wie man es sieht.«
»Ja, aber bei dir haut es immer voll zu. Hier ist übrigens alles in Ordnung. Es schneit nur so leise vor sich hin.«
»Dann habt ihr es wesentlich schlechter als wir.«
»Okay, John. Du rufst an, wenn du Hilfe brauchst?«
»Wie immer.«
.»Dann gib auf dich und deine beiden Freundinnen Acht.«
»Mache ich glatt.«
Carlotta und Maxine waren bereit zur Abfahrt. Die Tierärztin trichterte ihrer Ziehtochter noch mal ein, dass sie sich zurückhalten sollte, und es wurde ihr auch versprochen.
Danach hielt uns nichts mehr im Haus. Wenn man es drastisch sah, konnte man sagen, dass auf uns ein Monster wartete. Möglicherweise sogar mehrere...
Es ist immer gut, wenn man jemanden bei sich hat, der sich auskennt. Zwar war mir die Gegend auch nicht ganz unbekannt, aber Maxine war hier zu Hause, und sie fuhr die kürzeste Strecke, was bedeutete, dass sie nicht immer nur die normalen Wege nahm, sondern hin und wieder querfeldein fuhr, denn dafür war der Wagen geschaffen.
Sollte es in London ruhig schneien. Hier wünschte ich mir den Schnee nicht. Ich war froh über einen Himmel, dessen Farbe in ein helles Blau überging und an dem kaum Wolken zu sehen waren. Doch ich wusste, dass sich das Wetter in dieser Gegend rasch ändern konnte.
Maxine Wells fuhr sehr konzentriert und sie beherrschte ihr Fahrzeug wirklich perfekt. Hin und weder lächelte sie, aber es war ein verbissenes Lächeln und ein Zeichen dafür, dass sie sich in der richtigen Action-Stimmung befand.
Carlotta hatte auf dem
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