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Aina - Herzorgasmus

Aina - Herzorgasmus

Titel: Aina - Herzorgasmus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Nell
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Stirn den Boden. Seine Aufruhr, Bewunderung und Loyalität durchzog sein Bewusstsein ebenso, wie sein Schrecken darüber, dass er es gewagt hatte in das Gesicht seines Herrn zu sehen. »Eine solche Ehre hätte ich mir nie zu erhoffen gewagt.« Er war zutiefst ergriffen und konnte sein Glück nicht fassen. Er hatte Rece noch nie zu Gesicht bekommen. Niemand hatte das. Diese Ehre war nur ganz wenigen seiner Art vorbehalten.
    »Steh auf«, befahl Rece ihm kühl. »Ich will Namen von dir.«
    Er richtete sich sofort auf und sah ihn voller Bewunderung an.»Alles, mein Herr. Alles, was Ihr wollt!« Sein Mund war blutverschmiert, seine Eckzähne ragten immer noch heraus und in seinen Augen erkannte Rece die für seine Art so typische Blutgier, die sich nur langsam verflüchtigte.
    »Du wirst mir jeden nennen, der je den Namen Aina gehört hat oder mit ihrem Schutz beauftragt war.«
    Sergej nickte energisch und Rece hörte bereits eine Liste von Namen in seinen Gedanken. »Es sind viele«, sagte er. »Ich habe Buch geführt.« Er zog einen Ordner unter seinem Schreibtisch hervor und blätterte aufgeregt darin. Doch Rece fegte ihn mit einer winzigen Bewegung seiner Hand vom Tisch und sah ihn eindringlich an.
    »Deine Gedanken reichen mir völlig«, raunte er. Innerhalb von Sekunden saugte er alle Informationen aus seinem Kopf, die er benötigte und wandte sich dann wieder von ihm ab. »Hat jemand von ihr erfahren, der nicht autorisiert war?«
    »Nein, niemand!«, versicherte ihm Sergej.
    »Gut.«
    Plötzlich japste Sergej nach Luft, schlug sich die Hände auf den Hals und blickte Rece mit aufgerissenen, erschrockenen Augen an. Rece erwiderte seinen Blick mit einer Eiseskälte. Es dauerte nicht einmal zwei Sekunden, da lag Sergej tot neben seinem Stuhl. Es war so leicht ihnen das Leben auszusaugen. Sie bestanden aus nichts als aus seiner Energie. Er musste sie sich nur zurückholen und wieder zu einem Teil von sich machen. Sich mit ihm vereinen. Das Unangenehme dabei war nur, dass er dabei auch sein Bewusstsein in sich aufnahm. Alles, was er je wahrgenommen hatte, wozu auch seine Gedanken und Gefühle zählten. Aber diese waren jetzt nur noch Bewusstseinsströme, die er – um sie zu entschlüsseln – erst wieder in eine manifeste Form übersetzen musste. In Bilder, Emotionen und Gedanken. Das war der Vorteil daran einen menschlichen Körper zubesitzen. Er war dazu in der Lage dem Bewusstsein auf verschiedene Weise Ausdruck zu verleihen. Es zu übersetzen. Wie unterschiedliche Sprachen, die es sprechen konnte. Manch einer bebilderte sein Bewusstsein mit Worten, ein anderer verlieh ihm mit Gefühlen Ausdruck und manche brauchten nur Blicke. Und dann gab es Menschen, die ihr Bewusstsein auf künstlerische Weise sichtbar machten. Es gab so viele Möglichkeiten. Ein geniales Instrument, so ein Körper, dachte er, als er den Raum wieder verließ und fand es fast ein bisschen schade, dass er Sergej diese Möglichkeiten genommen hatte. Aber er stand seinem Plan im Weg. Ebenso wie alle anderen, deren Namen er aus Sergejs Kopf gesaugt hatte. Er würde sie alle töten. Einen nach dem anderen. Und er musste schnell sein, damit es sich nicht herumsprach. Er wollte Aina für sich allein. Vermutlich verlor er jetzt genauso den Verstand wie sie, aber das war ihm egal. Er konnte sie nicht töten. Es war ihm einfach nicht möglich. Und wenn er es nicht konnte, dann sollte es auch niemand sonst tun. Auch sein Bruder nicht. Er würde ihm berichten, dass er sie ermordet hatte und jeden vernichten, der von ihr wusste, so dass Angor niemals erfahren würde, dass er sie am leben gelassen hatte. Er würde sie mitnehmen und zu seinem Eigentum machen. So, wie Angor es mit ihrer Mutter getan hatte. Und es würde ewig sein Geheimnis bleiben. Wenn er sie schon nicht töten konnte, wollte er sie wenigstens behalten.
    Als Rece unten durch die Halle zum Ausgang schritt, spürte er einen von Sergejs Bewusstseinsströmen und blieb stehen. Er wandte sich um und sah eine Tür an, die in den Keller führte. Der Gedanke, der dieses Bewusstsein in etwas für ihn Erlebbares umsetze, zeigte ihm das Bild eines Jungen, der in einem Raum angekettet war.
    Rece lief schnell hinunter, ob aus Neugier oder aus Entsetzen, wusste er nicht. Er öffnete die verriegelte Tür und sah denJungen schockiert an. Die Kette war um seinen Hals gewickelt und mit winzigen Haken ausgestattet, so dass sie ihn töten konnte, wenn er zu heftig zerrte. Er war einer von ihnen. Sergej hatte ihn

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