Aina - Herzorgasmus
wichtig! Ich schicke dir einen Zeitungsartikel. Sagt er dir irgendetwas? PS: Alva sagt, du sollst dich nicht auf den Teufel einlassen. Was auch immer das bedeutet…
Aina sah ihr Handy ungläubig an. Was zur Hölle ging hier vor sich? Und woher wusste Alva, dass Rece der Teufel war? Und wie kam ihr Vater auf den Gedanken, dass ihr diese tote Frau irgendetwas sagte? War sie hier die Einzige, die überhaupt nichts mehr verstand? Sie packte ihre Sachen zusammen, schlüpfte in ihre Stiefel, die sorgsam vor dem Bett standen und stolperte aus dem Schlafzimmer. Der Boden im Korridor schwankte unter ihren Füßen und die Wände wölbten sich nach außen. Noch bevor sie sich an irgendetwas festhalten konnte, fiel sie schon zu Boden und schlug hart mit dem Kopf auf.
16
Der Wahrheit zu nah
Er hasste es, sich Leichen anzusehen. Das war ein Teil seines Berufes, den er wirklich nicht akzeptieren konnte. Warum musste er sich die zerschnittene Frau ein weiteres Mal betrachten? Das eine Mal hatte ihm völlig gereicht.
Als er den Raum betrat, in dem die Frau lag, fixierte er so gut es ihm möglich war Katrin, die in ihrem weißen Kittel und Handschuhen dastand und auf ihn wartete. »Was gibt’s?«, fragte er beherrscht und versuchte den widerlichen Geruch nicht allzu tief einzuatmen.
»Wir haben die DNA-Analyse des Haares, das wir an ihrer Kleidung gefunden haben«, sagte sie nur zu ihm.
»Das hättest du mir auch am Telefon mitteilen können!«, beschwerte er sich.
Katrin holte eine Akte von ihrem Tisch und reichte sie ihm mit einem seltsam bedeutungsvollen Gesichtsausdruck. »Ich dachte, das bespreche ich lieber erst Mal persönlich mit dir.«
Andi sah sie irritiert an und nahm die Akte an sich. Als er sie dann öffnete, traf ihn fast der Schlag! Ganz oben prangte ein Bild von Aina über der Analyse!
»Was…?!«
»Genau das habe ich mich auch gefragt«, sagte Katrin in einem selbstgefälligen Tonfall. »Die Tote war offenbar mit Aina in Berührung gewesen. Ob vor ihrem Tod, danach oder währenddessen…«
»Was soll das heißen, währenddessen?«, unterbrach er sie wütend. »Aina ist wohl kaum dazu in der Lage einen Menschen umzubringen!«
»Ich weiß genauso wenig wie du, Andi«, sagte sie beschwichtigend und zog ahnungslos die Schultern hoch. »Ich wollte nur, dass du es weißt, bevor es alle anderen erfahren.«
Andi schnaubte, kramte sein Handy hervor und suchte Ainas Nummer. Doch bevor er wählen konnte, sagte Katrin: »Da ist noch etwas.« Als sie auf die Tote deutete, senkte Andi widerwillig den Blick und folgte ihrem Finger zum Halsbereich der völlig zerfetzten Frau. Ihm wurde schon wieder übel, als er die klaffenden Schnittwunden sah. »Siehst du das?«, fragte sie ihn.
»Ich seh überhaupt nichts«, brummte er. Er war wütend. Stinkwütend. Was hatte Ainas Haar an dieser Toten zu suchen? Das konnte nur ein Zufall sein! Und was fiel Katrin ein, auch nur in Erwägung zu ziehen, dass Aina etwas mit dem Tod dieser Frau zu tun haben könnte? Das war absurd! Völlig hirnverbrannt! Plötzlich stockte er. Er hatte sich weit über die Leiche gelehnt und betrachtete nun zwei Einstichlöcher an ihrem Hals, die kaum noch sichtbar waren. Er hob den Blick zu Katrin und zog dabei die Augenbrauen zusammen. »Du erzählst mir jetzt hoffentlich nicht, dass sie von einem Vampir ausgesaugt worden ist.«
Katrin hauchte ein leises Lachen aus und deutete noch einmal auf die Wunde. »Sieh mal genauer hin. Da. Die Zahnabdrücke.«
Andi lehnte sich weiter vor, hielt die Luft an und erschrak, als er tatsächlich Zahnabdrücke zwischen den Einstichlöchernerkennen konnte. »Welcher kranke Perversling…?«
»Offenbar suchen wir jemanden, mit ziemlich spitzen Eckzähnen. Solche Verletzungen habe ich an mehreren Stellen ihres Körpers gefunden. Was Aina mit der Sache zu tun hat… «
»Sie hat gar nichts damit zu tun«, unterbrach er sie erneut.
»Wir werden sehen«, sagte Katrin kühl. »Das war alles.« Andi blieb noch einen Moment stehen und sah sie fassungslos an. Sie hatte Aina noch nie gemocht. Sie war ihr schon immer ein Dorn im Auge gewesen. Nicht nur, weil die meisten Männer, schon in ihrer Jugend, zuerst Interesse an Aina gezeigt hatten und dann erst an ihr, sondern auch, weil Aina schon immer besser in allem gewesen war, als sie. Sie ließ es sich nicht allzu sehr anmerken, aber er spürte deutlich, dass sie sich vor Genugtuung am liebsten die Hände gerieben hätte, weil die perfekte Aina offenbar in etwas
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