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Aina - Herzorgasmus

Aina - Herzorgasmus

Titel: Aina - Herzorgasmus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Nell
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Gedanke daran tat ihm körperlich weh. Ihm war, als würde er von dieser Dunkelheit angezogen werden. Wie eine Motte vom Licht. Es war ihm nicht möglich zu widerstehen. Selbst, wenn er es gewollt hätte. Er kam ihm näher. Trat einen Schritt auf ihn zu und ließ wie in Trance den Revolver sinken. Er hätte in diesem Moment alles getan. Alles, was diese Stimme ihm sagte.
    Der Mann lachte wieder. »So ist es brav. Du wirst jetzt alles vergessen, was ich gesagt habe. Wir sind uns nie begegnet«, erklang die stählerne Stimme in seinem Kopf. Sie drang tief in ihn ein und prägte sein ganzes Sein mit der Bedeutung ihrer so klangvoll gesprochenen Worte. »Aina ist mit dieser Toten niemals in Zusammenhang gebracht worden. Ihr habt keine Spuren gefunden. Kein Haar, keine Bisswunden. Ein Tier hat sie zerfetzt. Der Fall ist abgeschlossen.«
    Andreas nickte langsam. Seine Erinnerungen verschwammen, Bilder lösten sich in Nichts auf. Warum war er hier?
    »Und vergiss nicht«, fügte er noch leise und warnend hinzu, »du wirst Aina nie wieder anrühren. Nie wieder. Hast du verstanden?«
    Wieder nickte Andi. »Natürlich nicht«, bestätigte er. Es war absurd für ihn, sie jemals anzufassen. Als sei dies nicht nur ein Verbot, sondern völlig undenkbar. Sie war zu gut für ihn. Zu wertvoll.
    In diesem Moment kam der andere Mann aus dem Gebäude. »Erledigt!«, rief er.
    Der blonde Mann nickte, ließ mit einem herablassenden Blick von Andi ab und verschwand mit dem anderen Mann im Nichts. Andreas stand noch ein paar Minuten völlig verwirrt in der Gasse und versuchte sich zu erinnern, was ihn hierher geführt hatte. Er blickte auf sein Handy und sah Ainas Nummer. Er wählte und hielt sich das Telefon ans Ohr. Sie ging nicht ran.Dann nahm er einen tiefen Atemzug, schüttelte leicht mit dem Kopf, um die Benommenheit abzuschütteln und machte sich auf den Weg zurück zum Polizeirevier.

17
Ramon
     
    Rece spürte genau, wo sich der übergeordnete Vampir dieses Bezirks aufhielt. Er konnte ihn geradezu riechen. Das leerstehende Bürogebäude war ein gutes Versteck für Seinesgleichen. Niemand würde vermuten, dass hier ein dunkles Wesen seine Fäden zog und diejenigen dirigierte, die ihm untergestellt waren. Sie waren nicht dumm, diese Wesen. Sie wussten, wie sie sich mitten unter den Menschen bewegen konnten, ohne aufzufallen. Sie waren weltweit in die Gesellschaft integriert, in Politik und Wirtschaft. Selbst in der Medizin, beim Militär und in der Wissenschaft fand man sie. Lediglich über ihr äußeres Erscheinungsbild konnte man Rückschlüsse über ihr Wesen schließen. Aber die Menschen waren zu dumm, um das in ihnen zu erkennen, was sie waren. Ihre Toleranz und ihr Mitgefühl trübte ihr Urteilsvermögen. Sie sahen nicht, dass die einflussreichsten Menschen dieses Planeten keine Menschen waren, sondern untote Wesen, die ein System aufrechterhielten, das die Menschen kontrollierte. Ein System, das ihm gehörte. Ihm und seinem Bruder. Sie hatten schon immer Machtpositionen besessen, die Vampire dieser Welt. Machtpositionen, die nötig waren, um alles unter Kontrolle zu halten.
    Sergejs Bezirk jedoch gehörte einer Untergruppe an. Er besaß keine wirkliche Machtposition, sondern war einfach für die Kriminalitätsrate verantwortlich. Er musste morden und morden lassen, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Ihnen hatte er auch den Mord an Rebecka zugeschoben. Es durfte natürlich niemand wissen, dass er sie nicht in Stücke gerissen und in ihrem Blut gebadet hatte. Deshalb hatte er sie von Vhan einfach in den Wald bringen lassen, wo die Polizei sie kurz darauf gefunden hatte. Auf diese Weise hatte er es aussehen lassen, als habe Peter sie ermordet. Einer der wilden, die Sergej untergestellt waren. Sie alle waren – wie Sergej selbst – blutdurstige, unkontrollierte Vampire, die einfach das taten, was sie am besten konnten.
    Rece riss die Tür des Gebäudes auf und schnellte durch die leere Halle. Als er in das Büro trat, in dem er Sergej vermutete, kam ihm ein schwerer, süßer Duft entgegen, der von einer Frau ausging, die Sergej gerade aussaugte. Sie lag in seinen Armen und hatte bereits das Bewusstsein verloren.
    »Ich hoffe, du wirst das ordnungsgemäß handhaben«, sagte er streng und ließ die Tür wieder ins Schloss fallen.
    Sergej sah auf und erschrak ob seines Anblicks so sehr, dass er die Frau fallen ließ und sich sofort neben sie schmiss, um sich vor ihm zu verbeugen. »Mein Herr«, raunte er und berührte mit der

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