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Aina - Herzorgasmus

Aina - Herzorgasmus

Titel: Aina - Herzorgasmus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Nell
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offenbar versucht zu verwandeln, um ihn zu seinem Eigentum zu machen, doch die Verwandlung war nicht vollendet. Natürlich nicht. Es war ein unmögliches Unterfangen für einen einfachen Vampir. Nur Rece und Angor waren dazu in der Lage solche Wesen zu erschaffen.
    Der Junge, er musste ungefähr 18 sein, sah Rece flehend an. Sein Hals war blutig und seine Augen bereits schwarz wie die Nacht. Doch er war immer noch menschlich. Teilweise. »Wie lange bist du schon hier unten?«, fragte Rece ihn, ging durch den Raum und betrachtete die Blutpfützen auf dem Boden. Er wusste sofort, was sie zu bedeuten hatten. Es war in all den Jahrhunderten schon öfter vorgekommen, dass Vampire versucht hatten sich zu vermehren und Menschen zu verwandeln, die ihnen gefallen hatten. Es war natürlich verboten und jeder, der es versuchte, war dem Tod geweiht. Denn für die Menschen, die sie versuchten zu wandeln, war es eine unsagbare Qual. Nicht, dass ihnen das etwas ausgemacht hätte. Aber sie mussten das Gleichgewicht zwischen Glück und Leid halten und dieses wurde durch solche Qualen gestört. Erheblich gestört.
    Der Junge bewegte die Augen hin und her und überlegte lange. »Fünf… oder sechs Jahre?«, sagte er dann zittrig.
    Rece kam auf ihn zu und riss ihm sofort die Kette vom Hals. »Er hat sechs Jahre lang versucht dich zu verwandeln?«
    Der Junge nickte. »Er wollte es so machen, wie Angor«, berichtete er.
    Rece erstarrte ob der Dreistheit des Jungen seinen Namen zu nennen und starrte ihn mit großen Augen an. Hatten sie ihm keinen Respekt eingeflößt? Hatte er gar keine Angst vor diesem Namen?
    »Er hat eine Frau verwandelt und zu seinem Eigentum gemacht«, erzählte der Junge weiter und versuchte aufzustehen.
    Offenbar hatte sich diese Geschichte verbreitet wie ein Lauffeuer. Rece drehte sich angewidert um. Plötzlich war er froh, dass er diesen Mistkerl ausgelöscht hatte. Allein die Dreistheit zu besitzen, es in Erwägung zu ziehen etwas zu erschaffen, das Emilia ähnlich war, verdiente den Tod.
    »Du bist Rece«, sagte er Junge.
    Wieder zuckte er zusammen. Er wagte es sogar seinen Namen auszusprechen? Während seiner Anwesenheit?? War er lebensmüde oder einfach nur dumm? Er tippte auf dumm. Er hätte wohl kaum sechs Jahre überlebt, wenn er des Lebens überdrüssig gewesen wäre.
    »Verschwinde«, erwiderte Rece genervt und schritt wieder die Stufen hinauf. Doch der Junge lief ihm schwankend hinterher. Er war geschwächt. Das Blut, das ihm Sergej gegeben hatte, zeigte keine stärkende Wirkung bei ihm, wie es bei einem Vampir normal gewesen wäre. Doch er vertrug seit einer Weile auch keine menschliche Nahrung mehr. Sergejs Experiment war gescheitert. Der Junge würde sterben. Elendig verhungern. »Ich sagte du sollst verschwinden!«, rief Rece, stieß die Tür auf und trat hinaus. Es war warm. Die Sonne schien auf seine blasse Haut und erinnerte ihn an seine Menschlichkeit. An seine Fähigkeit zu fühlen. Er dachte an Aina. Und plötzlich tat ihm der Junge leid. Er stand hinter ihm und flehte mit Blicken um sein Leben.
    »Hast du Familie?«, fragte Rece schnaubend und drehte sich zu ihm um. »Menschen, die dich vermissen würden?«
    Der Junge schüttelte den Kopf und schob hasserfüllt seinen Kiefer vor. »Sie haben sie alle umgebracht.«
    Rece seufzte. »Amateure.« Offenbar hatte sich Sergej einen passablen Diener ausgesucht und alles vernichtet, was er hatte, um ihn ganz für sich allein zu haben. Plötzlich dachte er an sichselbst. Tat er gerade nicht dasselbe? Würde er nicht auch ihre Familie umbringen, nachdem er alle seine Untertanen ausgelöscht hatte, die von ihr wussten? Wenn sie nichts mehr zu verlieren hatte und er der Einzige war, den es in ihrem Leben gab, würde sie ihm nie davonlaufen. Genau dasselbe hatte Sergej mit dem Jungen gemacht.
    »Kannst du mir helfen?«, fragte der Junge jetzt. »Ich will nicht sterben.«
    Rece zog irritiert die Augenbrauen zusammen und sah ihn an. »Sie haben alle Menschen getötet, die dir etwas bedeuten und du willst trotzdem leben?«, fragte er ungläubig. »Du bist offensichtlich ganz allein auf dieser Welt. Es wäre eine Erlösung für dich zu sterben.«
    Der Junge bewegte langsam aber entschlossen den Kopf hin und her. »Das hätten sie nicht gewollt.«
    Menschen, dachte Rece. Sie waren einfach unergründlich. Was tat er hier eigentlich? Sollte er sich nicht auf den Weg machen und seinen Plan in die Tat umsetzen? Doch stattdessen fragte er den Jungen nach seinem

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