Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Airborn 01 - Wolkenpanther

Airborn 01 - Wolkenpanther

Titel: Airborn 01 - Wolkenpanther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
Vom Netzwerk:
Nichts war zu erkennen. Ich fragte mich, ob die Piraten wohl alle Geiseln dort zusammengetrieben hatten.
    »Wir müssen sie befreien«, sagte Kate.
    »Ja, aber wie?«, fragte ich. »Wenn die Piraten uns sehen, werden sie uns ohne mit der Wimper zu zucken umbringen.«
    »Dann müssen wir sie eben zuerst erledigen«, sagte sie entschlossen.
    Ich schaute sie entsetzt an.
    »Sie wollten uns töten, Matt. Sie haben meinen Großvater getötet. Und sie werden auch jeden an Bord töten, das weißt du genau.«
    Kate hatte Recht. Ich versuchte etwas zu sagen, brachte aber keinen Ton heraus.
    »Wenn wir uns zur Kabine des Kapitäns schleichen, könnten wir das Schiffsgewehr holen«, schlug Bruce vor.
    Ich schüttelte den Kopf. »Es ist weg. Sie haben es bei ihrem Überfall mitgenommen.«
    »Dann nehmen wir eben ihre eigenen Waffen«, sagte Kate. »Wir klettern einfach auf das Schiff und machen Lärm. Sie werden einen Mann losschicken, der nach dem Rechten schauen soll. Wir lauern ihm auf, schlagen ihn nieder …«
    »… wir schlagen ihn nieder?«, wiederholte ich.
    »Ja, wir hauen ihm einfach mit etwas Hartem, einer Bratpfanne, einem Schraubenschlüssel oder so, über den Schädel.«
    Sie sagte das so wütend und hatte dabei die Hände zu Fäusten geballt, dass ich unwillkürlich zusammenzuckte.
    »Wenn er ohnmächtig ist, fesseln wir ihn, nehmen seine Pistole, gehen rein, überraschen die anderen Piraten und schießen ihnen mitten ins Herz.«
    Bruce kratzte sich lächelnd am Kinn. Ich schaute Kate nur an und schüttelte angewidert den Kopf.
    »Vielleicht könnten wir ja zwischendurch einen kleinen Schwertkampf einfügen«, schlug ich vor. »Dann kannst du dich im Säbelrasseln üben.«
    »Was ist los?«, fragte sie. »Willst du damit sagen, mein Plan funktioniert nicht?«
    »Wie oft hast du denn schon eine Pistole in der Hand gehabt?«, fragte ich.
    »Das kann ja wohl nicht so schwer sein!«, sagte sie und zielte mit Daumen und Zeigefinger auf mich.
    »Also, ich hab noch nie geschossen«, erklärte ich.
    »Ich schon«, sagte Bruce. Kate und ich drehten uns erstaunt zu ihm um.
    »Auf einem Schießstand«, fügte er mit einem verlegenen Lächeln hinzu. »Ehrlich gesagt, war ich ein ziemlich lausiger Schütze. Es ist schwieriger, als es aussieht. Ich weiß nicht, ob ich in einer Notsituation treffen würde.«
    »Genau. Diese Männer haben schießen gelernt, ehe sie laufen konnten. Sie würden uns innerhalb von Sekunden durchlöchern wie ein Sieb.« Mein Körper fühlte sich ganz leer und schwach an. »Ich will ehrlich sein. Ich glaube nicht, dass ich einen Mann erschießen könnte, nicht einmal einen Schurken wie Szpirglas.«
    »Da bin ich nicht so zimperlich«, sagte Kate. Ihr Gesichtsausdruck jagte mir Angst ein.
    »Es muss einen anderen Weg geben«, beharrte ich.
    »Tatsache ist«, verkündete Kate, »dass wir diesen Männern ihre Gewehre wegnehmen müssen, und ich sehe keinen anderen Weg, das zu tun.«
    »Sie hat Recht«, warf Bruce ein, »zumindest wenn es darum geht, ihnen eins überzubraten. Wenn wir sie einen nach dem anderen hinauslocken könnten, hätten wir vielleicht eine Chance. Wir schlagen sie k.o. fesseln sie und nehmen ihnen die Gewehre weg.«
    »Du siehst im Moment nicht danach aus, als könntest du jemanden k.o. schlagen«, wandte ich ein.
    »Ich hab immer noch genug Kampfgeist.«
    »Das glaub ich ja auch, aber ich sehe nicht, wie wir eine Chance gegen die Piraten haben sollen, wenn es hart auf hart kommt. Dein Bein ist völlig im Eimer.«
    »Mach dir darum mal keine Sorgen. Und denk daran, ich bin ein paar Jahre älter als du«, fügte er spitz hinzu.
    »Und fünfzehn Kilo schwerer, ich weiß. Aber ich werde trotzdem nicht Räuber und Gendarm mit den Piraten spielen.«
    »Übrigens bin ich auch noch das ranghöchste Crewmitglied hier.«
    Ich starrte Bruce entgeistert an. »Was willst du damit sagen, Bruce? Dass du die Sache in die Hand nehmen solltest?«
    »Wenn man es genau nimmt, laut den Schiffsregeln, ja.«
    »Wir haben aber gerade das Buch mit den Schiffsregeln nicht parat, und, um ehrlich zu sein, kennst du dieses Schiff lange nicht so gut wie ich. Du hast drei Tage auf ihm gedient, keine drei Jahre.«
    »Tatsache ist, dass ich einen höheren Rang habe als du.«
    »Deinen Rang hast du dir erkauft.« Ich biss die Zähne zusammen, dass es knirschte.
    »Das bringt doch nichts«, mischte Kate sich ein.
    Ich rieb mir hart über die Stirn.
    »Sie glauben, dass wir in der Hydriumgrube gestorben sind«,

Weitere Kostenlose Bücher