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Airborn 01 - Wolkenpanther

Airborn 01 - Wolkenpanther

Titel: Airborn 01 - Wolkenpanther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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zurrt sie so fest, als würde sie im Trockendock liegen!«
    Während der Kapitän seine aufmunternden Sprüche rief, kam er selbst heraus, krempelte die Ärmel hoch und hämmerte mit der übrigen Besatzung Ankerpfähle in den Boden und knotete die Trossen fest. Meine Knie zitterten. Ich blinzelte in die Sonne, die soeben den Nebel von den Hügeln im Osten vertrieben hatte. Mir war unangenehm warm, das Sonnenlicht spiegelte sich im Sand und blendete mich. Ich holte tief Luft und sehnte mich nach einem stärkeren Wind.
    »Jetzt sitzt sie fest!«, verkündete der Kapitän nach einer Dreiviertelstunde. »Vielen Dank, meine Herren.«
    Endlich konnte ich zum Schiff zurück. Ich war hundemüde. An den Fenstern der Passagierkabinen konnte ich Gesichter sehen, die sich an die Scheiben drücken. Mein Blick wanderte zur Topkapi-Suite, wo Kate und Miss Simpkins hinter ihren großen Panoramafenstern standen. Die Tropensonne spiegelte sich funkelnd in der Linse von Kates Kamera. Sie hob die Hand und winkte.

8. Kapitel
Die Insel
      

    Die Damen standen unter ihren Sonnenschirmen, und die Herren zogen die Hüte tief in die Stirn, um sich vor dem grellen Sonnenlicht zu schützen. In ihren schwarzen Lackschuhen und den hochhackigen Stiefeln hatten die Passagiere Schwierigkeiten, in dem feinen, weißen Sand das Gleichgewicht zu halten. Sie kippelten und gerieten immer wieder ins Straucheln. In den dunklen Kleidern wirkten sie merkwürdig dünn und winzig, als sie wie Hitzespiegelungen den Strand entlangstaksten. Fremdartige Vögel kreischten im Wald, eine Kokosnuss plumpste mit einem dumpfen Schlag auf den Boden, Wellen klatschten gegen das Riff. Kapitän Walken stand vor den versammelten Passagieren, das Gesicht in gutmütige Falten gelegt.
    »Meine Damen und Herren, zunächst einmal möchte ich mich bei Ihnen für diesen unvorhergesehenen Halt auf unserer Reise nach Australien entschuldigen.«
    Bei diesen Worten lachten einige in der Menge dankbar auf. Die meisten Leute wirkten jedoch immer noch aufgewühlt und ängstlich, einige sogar wütend.
    »Dank meiner fähigen Mannschaft haben wir eine unerwartet sanfte Landung vollbracht und liegen nun bequem vor Anker. Unser Schiff ist größtenteils unbeschädigt, allerdings mit der entscheidenden Einschränkung, dass wir ziemlich viel Gas verloren haben. Das haben wir den Piraten zu verdanken.«
    »Dann haben wir also Schiffbruch erlitten!«, rief ein Passagier.
    »Ganz und gar nicht, Sir. Unser Schiff ist immer noch unversehrt. Und es wird wieder fliegen.«
    »Aber wann?«, fragte eine Frau mit einer kräftigen Stimme. »Wir sind keine Kinder, Kapitän. Sagen Sie uns die Wahrheit.«
    »Das werde ich, Madam. Während ich hier zu Ihnen spreche, haben die Reparaturen bereits begonnen. Aus diesem Grund habe ich Sie auch darum gebeten, das Schiff zu verlassen. Ich versichere Ihnen allerdings, dass es sich lediglich um eine vorübergehende Maßnahme handelt. Im Moment will ich die Aurora so leicht wie nur möglich haben, bis jedes Leck geflickt ist.«
    Ich schaute zum Schiff hinüber. Es schwebte nur Zentimeter über dem Strand. Mehrere Besatzungsmitglieder waren bereits damit beschäftigt, die Heckflosse aus dem Sand zu graben. Wenn die Aurora noch mehr Hydrium verlor, wäre sie gezwungen, ihr eigenes Gewicht zu tragen – und dafür war kein Luftschiff konstruiert. Ohne ausreichend Hydrium würde sie in sich zusammenfallen. Im Innern arbeiteten die Segelmacher in diesem Moment schon fieberhaft und suchten nach Rissen in den hauchdünnen Gaszellen. Außen an der Hülle tummelten sich noch mehr Männer und flickten sämtliche Löcher, die wir in der Nacht zuvor übersehen hatten. Wie gern wäre ich bei ihnen gewesen, so wie Lunardi. Stattdessen hockte ich auf einer Palme und zurrte eine Plane fest, die unseren kostbaren Passagieren etwas Schatten spenden sollte.
    »Aber werden wir denn überhaupt wieder fliegen können?«, wollte jemand wissen.
    »Mit unserer derzeitigen Ladung wohl nicht. Wir werden vermutlich einiges an Fracht, Mobiliar und andere, nicht dringend benötigte Gegenstände ausladen müssen. Doch erst, wenn die Reparaturarbeiten beendet sind, können wir genau feststellen, wie viel Hydrium wir noch haben. Im Moment jedenfalls verfügen wir noch über jede Menge Lebensmittel und Trinkwasser. Das Wetter ist schön und wir sind alle unverletzt – mit der bedauerlichen Ausnahme unseres leitenden Funkoffiziers, Mr Featherstone.«
    Der Kapitän hielt einen Moment lang inne, und

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