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Airborn 01 - Wolkenpanther

Airborn 01 - Wolkenpanther

Titel: Airborn 01 - Wolkenpanther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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ich sah, wie er seufzte. Niemand, der sich im Salon des Oberdecks aufgehalten hatte, würde diese Bilder je vergessen können. Wie Szpirglas so beiläufig und zielsicher die Waffe gehoben und einfach abgedrückt hatte. Eine Explosion aus Blut und Knochen, ein Leben, für immer ausgelöscht.
    »Dennoch sollten wir dankbar sein«, sagte unser Kapitän. »Eine Begegnung mit einem Schurken wie Szpirglas hätte auch sehr viel schlimmer enden können. Ich beabsichtige jedenfalls, so bald wie möglich wieder abzuheben, und werde Sie über sämtliche Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Die Kabinencrew wird Ihnen wie an Bord zur Verfügung stehen. Der zeitliche Ablauf wird sich nicht ändern, das Essen wird Ihnen also zu den gewohnten Zeiten serviert. Da meine Sorge zuvorderst Ihrer Sicherheit gilt, möchte ich Ihnen dringend ans Herz legen, in Sichtweite der Aurora zu bleiben. Der Strand ist hübsch und die Lagune geschützt. Wenn Sie möchten, dürfen Sie gerne sonnenbaden und schwimmen, aber nehmen Sie sich vor Haien in Acht. Ich muss Sie auch bitten, keine Ausflüge ins Inselinnere zu unternehmen, sofern Sie nicht von einem Mitglied der Besatzung begleitet werden. Ich hoffe, dass Sie bald schon wieder an Bord gehen können. Unsere Kabinencrew wird Ihnen in Kürze ein ausgiebiges Frühstück am Strand servieren. Doch nun entschuldigen Sie mich bitte; ich muss mich um das Schiff kümmern.«
    In meinen Ohren hatten seine Worte sehr beruhigend geklungen, doch die Passagiere schienen nicht besänftigt. Ich hörte viel Murren und bemerkte zahlreiche besorgte Blicke. Ich schaute zu Baz, der das andere Ende der Plane an einer Palme festband. Das Sonnensegel dürfte nun groß genug sein, um die Gesichter der Damen vor der Sonne zu schützen.
    Der Kapitän hatte mir und Baz und den anderen Mitgliedern der Kabinencrew leise aufgetragen, die Augen nach Inselbewohnern offen zu halten. Allein schon der Gedanke flößte mir großes Unbehagen ein. Was, wenn diese Bewohner uns feindlich gesonnen waren? Und so starrte ich immer wieder verstohlen in die Dunkelheit zwischen den Bäumen. Zwischendurch beobachtete ich die Aurora. Ich fürchtete, ihr könnte etwas Furchtbares widerfahren, sie könnte davongeweht, von Kannibalen überfallen oder, eher wahrscheinlich, von ihrem eigenen, ungewohnten Gewicht im Sand zerquetscht werden. Ich wollte nicht hier sein. Der Himmel strahlte in einem tiefen Kobaltblau. Über uns segelte ein Fregattvogel dahin.
    Baz und ich hingen noch einige weitere Planen an den Palmen auf, ehe wir mit der übrigen Kabinencrew das Frühstück servierten. Es war ein ziemlich mühseliges Unterfangen. Erst mussten wir Decken für die Passagiere auslegen und Klapptische für das Büfett aufstellen, anschließend galt es, Teller, Besteck, Servietten und das Essen aus dem Schiff zu befördern. Nun, da die Aurora kränkelnd am Strand lag, kam mir meine Arbeit gänzlich nutzlos vor. Ständig beobachtete ich ihren Bauch und versuchte zu schätzen, wie viel tiefer sie in den Sand gesackt war.
    Allein die Tatsache, hier draußen am Strand zu sein, war eine Qual für mich. Ich wollte nicht daran erinnert werden, dass ich mich auf einer Insel befand und die Aurora am Boden lag. Ich wollte im Schiff sein und dort helfen, anstatt unsere Passagiere zu verwöhnen.
    »Aber wie sollen sie denn sonst etwas zu essen bekommen?«, fragte Baz mich mit gespieltem Entsetzen, als ich mich bei ihm beschwerte. Wir marschierten gerade mit einer Ladung dreckigen Geschirrs zurück zum Schiff.
    »Sollen sie sich doch ein paar Kokosnüsse knacken«, murmelte ich.
    »Und dann?«, fragte er. »Mit ihren eigenen Händen einen Hai erlegen? Ihre Brote eigenhändig mit Butter beschmieren? Meine Güte, Matt, diese Menschen hier mussten den ganzen Vormittag ohne frische Croissants überstehen. Jawohl. Diese armen Leute, an den Strand gespült wie einst Robinson Crusoe, haben stundenlang ganz ohne Croissants überlebt. Hab also etwas Mitleid, Junge!«
    »Ach, halt den Mund«, erwiderte ich grinsend.
    Er schaute erst mich an, dann die Aurora.
    »Sie wird sich schon wieder berappeln, weißt du.«
    »Ich weiß.« Ich blinzelte meine Tränen weg.
    »War alles ein bisschen viel heute, was?« Baz seufzte. »Vor allem ohne frische Croissants.«
    Ich lachte. Ihm gelang es immer, mich aufzuheitern.
    Nach einem hastigen Frühstück in der Offiziersmesse befahl mir Mr Lisbon, der Chefsteward, schlafen zu gehen.
    »Aber oben könnten sie bestimmt Hilfe gebrauchen«,

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