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Airborn 01 - Wolkenpanther

Airborn 01 - Wolkenpanther

Titel: Airborn 01 - Wolkenpanther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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scheint, dass Mr Cruse nichts weiter getan hat, als der Bitte eines Passagiers nachzukommen. Wenngleich es natürlich vernünftiger gewesen wäre, in Sichtweite des Schiffs zu bleiben.«
    »Genau das hat Mr Cruse auch gesagt«, stimmte Kate ihm zu. »Er war wirklich überaus vernünftig. Es war meine Idee, den Spaziergang noch weiter auszudehnen. Es tut mir Leid, dass du dir Sorgen gemacht hast, Marjorie.«
    »Du warst stundenlang weg!«, protestierte die Gesellschafterin und packte ihr Haar, als könne es jeden Moment von ihrem Kopf gerissen werden.
    »Miss de Vries«, sagte Kapitän Walken, »vielleicht wäre es für alle Beteiligten am besten, wenn Sie von nun an ein wenig näher am Schiff blieben. Was meinen Sie? So ersparen Sie es Ihrer Gesellschafterin, sich Sorgen machen zu müssen – und Ihren Eltern ohne Zweifel auch.«
    Kate sah mich an. »Vielen Dank für Ihre Begleitung, Mr Cruse. Bitte entschuldigen Sie, wenn ich Ihnen Unannehmlichkeiten bereitet haben sollte.«
    »Ganz und gar nicht, Miss de Vries. Guten Tag, Miss Simpkins.« Ich nickte ihr zu und wandte mich zum Schiff. Kapitän Walken begleitete mich.
    »Wenn ich mich nicht täusche, ist dies das erste Mal, dass Sie zu spät zum Dienst erscheinen, Mr Cruse?«
    Meine Ohren wurden heiß. »Ja, Sir, ich glaube schon.«
    »Nach den Anstrengungen der letzten Nacht wäre ein bisschen Schlaf durchaus angebracht gewesen.«
    »Ich weiß, Sir, aber ich konnte nicht schlafen.«
    »Na schön. Aber denken Sie daran, dass wir Sie gesund und wohlbehalten auf dem Schiff benötigen, Mr Cruse. Sie sind zu wertvoll für uns, um einfach auf Erkundungstour zu gehen. Ich sehe allerdings keine Notwendigkeit, dies in Ihrer Akte zu vermerken. Sie können jetzt also an Ihre Arbeit gehen.«
    »Vielen Dank, Sir.«
    Er hätte sehr viel strenger mit mir sein können. Zu spät zum Dienst zu erscheinen galt auf einem Luftschiff als schweres Vergehen und wurde gewöhnlich in der Personalakte vermerkt. Ehe der Kapitän davonging, drehte er sich noch einmal zu mir um.
    »Ach, Mr Cruse, ich habe gute Neuigkeiten für Sie.«
    »Sir?«
    »Wir haben genug Hydrium, um abzuheben. Ja, ich dachte mir schon, dass Sie das freuen würde. Aber zuerst müssen wir noch etwas leichter werden. Und es sind noch einige Reparaturen zu erledigen. Aber sie wird wieder fliegen, Mr Cruse, sie wird wieder fliegen! Und nun an die Arbeit!«

    Das Schiff leichter zu machen war wahrlich eine zermürbende Aufgabe. Die Offiziere und der Kapitän hatte bereits eine lange Liste aufgestellt. Wir mussten tausende Kilos an Gewicht loswerden, und es lag nahe, in den Frachträumen damit anzufangen. Die Ladetüren standen weit offen und der Kran war ausgefahren worden und stellte die Kisten in den Sand. Danach wurden sie von Hand weitertransportiert, da wir keine Gabelstapler oder Sackkarren zur Verfügung hatten. Und so mussten wir die schweren Kisten zu mehreren anheben und mit ihnen in den Schutz der Bäume hinüberwanken, um sie dort so ordentlich wie möglich aufzustapeln. Ständig versanken unsere Füße im Sand und kamen immer wieder aus dem Tritt, die tropische Nachmittagssonne brannte uns auf den Nacken und unsere Hände waren vom Schweiß so nass, dass wir immer Angst hatten, die Fracht würde uns aus den Fingern rutschen.
    Dennoch, jedes Kilo, das ich stemmte, war ein Kilo weniger für die Aurora. Mit jeder Kiste, die wir von Bord holten, hob sie sich ein wenig mehr aus dem Sand. Die Segelmacher hatten wie Galeerensklaven geschuftet, um die leckenden Gaszellen zu schließen, und reparierten immer noch die äußere Hülle des Schiffs. Nun war ich an der Reihe, dem Schiff zu helfen.
    Mit schmerzenden Knien setzte ich mit einigen anderen eine weitere Kiste in den Sand. Dann lehnte ich mich dagegen und rang nach Luft. Auf der Kiste prangte der Aufdruck »McGaherns Gummischläuche«. Ich hatte bereits fünf Kisten mit Schläuchen getragen und diese hier war unerwartet schwer gewesen. Fast hätte mich die Wut gepackt. Wir brachen uns fast den Rücken, nur weil wir Kisten voller nutzloser Gummischläuche aus dem Schiff schleppten. Wofür zum Teufel brauchte jemand so viele Schläuche?
    »Alles klar?«, fragte Baz.
    »Gummischläuche«, grunzte ich.
    »Ich weiß, es ist absurd«, schniefte er. Gemeinsam stapften wir zurück zum Schiff, um noch eine Kiste zu holen. Drüben am Strand tranken die Passagiere derweil Cocktails und eisgekühlten Fruchtsaft. Es kam nicht oft vor, dass ich mir wünschte, ich würde bedienen

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