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Airborn 01 - Wolkenpanther

Airborn 01 - Wolkenpanther

Titel: Airborn 01 - Wolkenpanther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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Festmahl freuen.
    Sämtliche Fenster waren aufgerissen und warme, süße Luft erfüllte die Aufenthaltsräume und Speisesäle. Die Aussicht aus den Fenstern überraschte mich stets aufs Neue: Palmen, Sand, eine türkisfarbene Lagune, alles in ein warmes Licht getaucht, obwohl die Sonne schon hinter dem Horizont versank.
    Kate saß an ihrem gewohnten Platz. Doch wo war ihre Gesellschafterin?
    »Wie geht es Miss Simpkins heute Abend?«, fragte ich, während ich eine Serviette auf ihrem Schoß platzierte.
    »Sie fühlt sich gar nicht gut. Sie hat sich mit schlimmen tropischen Kopfschmerzen ins Bett zurückgezogen.«
    »Tropischen Kopfschmerzen?« Ich legte ein heißes Brötchen auf ihren Beilagenteller.
    »Danke sehr. Das hat zumindest der Schiffsarzt gesagt, aber ich glaube, er wollte nur nett sein. Wahrscheinlich hatte sie einfach nur Sehnsucht nach ihrem bequemen Bett. Den ganzen Tag am Strand zu verbringen war ein wenig zu anstrengend für sie. Der Schiffsarzt sieht übrigens ziemlich gut aus, findest du nicht?«
    »Ach wirklich?«, sagte ich verdutzt.
    »Ja«, erklärte Kate entschieden. »Sieh dir an, was ich gefunden habe.« Sie hielt ein dickes, kleines Buch in der Hand und blätterte darin herum. Ich überlegte, wie viele Bücher sie wohl dabeihaben mochte.
    »Ich fand immer, dass Doc Halliday irgendwie merkwürdig aussieht«, murmelte ich.
    »Hier, schau mal«, sagte Kate und deutete auf eine Seite.
    Es war ein Bild von der kleinen roten Schlange, die uns durch den Wald gejagt hatte.
    »Völlig harmlos«, sagte sie lächelnd, während sie die Beschreibung dazu las. »Anscheinend springt sie, um Raubtiere abzuschrecken. Sie ist überhaupt nicht giftig.«
    »So ein frecher kleiner Teufel«, sagte ich und goss etwas Wasser aus der Karaffe in Kates Glas.
    »Ich bin der Kleinen wirklich dankbar. Ohne sie hätten wir das Skelett vermutlich nie gefunden.«
    »Vielleicht hättest du sie gerne als Haustier?«
    »Naja, wenigstens wissen wir jetzt, dass sie nicht giftig ist. Dann brauchen wir keine Angst zu haben, wenn wir das nächste Mal zum Baum gehen.«
    Das nächste Mal. Ich schaute zum Kapitän hinüber, der am großen Tisch mit den Offizieren und einigen Passagieren saß.
    »Hätten Sie heute Abend gerne Fisch oder Spanferkel, Miss de Vries?«, fragte ich mit professioneller Höflichkeit, als Baz mit drei Tellern auf dem Arm an mir vorbeiwirbelte.
    »Den Fisch, natürlich. Ich konnte ihn schon die ganze letzte Stunde im Ofen riechen.«
    »Sehr wohl, Miss.«
    »Wir reden nachher weiter«, sagte sie mit einem Augenzwinkern, während ich davonging.
    Wir hatten erst viel später Gelegenheit, uns zu unterhalten. Das Abendessen war serviert und gierig verschlungen worden. Die Dessertwagen hatten ihre Runden gedreht, dann hatten sich die Männer in das Raucherzimmer zurückgezogen, während die Frauen im großen Salon blieben und auf die Rückkehr ihrer qualmenden Männer warteten. Die Passagiere gingen früher als sonst zu Bett; vermutlich waren sie erschöpft, weil sie der Mannschaft den ganzen Tag bei der Arbeit zugesehen hatten. Kate blieb zurück und las. Einer nach dem anderen verließen die Gäste den Raum, bis nur noch sie dasaß. Ich begann damit, die einzelnen Tische zu putzen, nicht ganz sicher, ob ich für die Begegnung mit Kate schon bereit war.
    »Willst du diesen Tisch denn gar nicht abwischen?«, fragte sie, als ich jeden Tisch außer ihrem gesäubert hatte. »Du gehst mir doch nicht etwa aus dem Weg, oder?«
    »Natürlich nicht.«
    »Wann ist dein Dienst zu Ende?«
    »Ich weiß nicht, ob es so eine gute Idee ist, noch mal zu dem Baum zu gehen.«
    »Natürlich ist es eine gute Idee. Wir müssen Fotos machen und die Knochen aufsammeln.«
    »Der Kapitän hat dich gebeten, in der Nähe des Schiffs zu bleiben.«
    »Ja, aber ich bin nicht verpflichtet, ihm zu gehorchen. Ich habe nichts versprochen.«
    »Aber er hat sich hinterher noch mit mir darüber unterhalten.«
    »Hat er dir verboten, das Schiff zu verlassen?«
    »Nicht direkt.« Ich wiederholte den Wortlaut des kurzen Gesprächs.
    »Also, ich verstehe nicht, wo das Problem liegt«, sagte sie. »Es ist ja nicht so, als würdest du einen direkten Befehl missachten. Er will nur, dass du in Sicherheit bist und nicht wieder zu spät zum Dienst kommst. Und das wirst du nicht.«
    Sie legte sich immer einfach alles so zurecht, wie es ihr passte.
    Ich schwieg.
    Sie fuhr mit leiser, drängender Stimme fort: »Matt, du hast es mir versprochen.«
    »Ich

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