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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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sagte er.
    Nadira schüttelte stumm den Kopf und atmete schwer.
    »Hal«, versuchte ich zu beruhigen.
    »Die ganze Zeit hat sie zu denen gehört, du Idiot. Sie hat sie zu uns geführt.« Er packte Nadira an den Schultern und schüttelte sie. »Hast du sie über die Funkanlage der Saga erreicht, während wir geschlafen haben? Hast du ihnen unsere Koordinaten durchgegeben?«
    Ich hatte Angst, er würde sie schlagen, und ging dazwischen. »Nadira«, sagte ich, »das stimmt doch nicht, oder?«
    Ich war keineswegs stolz darauf, dass ich an ihr zweifelte, aber ich konnte nicht anders. Ich blickte ihr in die Augen und war froh, Wut und Trotz in ihnen zu sehen.
    »Nein«, sagte sie. Dann funkelte sie Hal an. »Nein!«
    »Aber wie haben sie uns dann gefunden?«, wollte er wissen.
    »Hal«, sagte ich. »Die haben da teures Spielzeug an Bord, das hast du selbst gesagt. Vielleicht haben sie einen Echolokalisator. Selbst nachdem wir ihren Zielfunksignalsender gekillt haben, können sie uns bei guter Reichweite aufgespürt haben. Oder sie sind rein zufällig auf uns gestoßen.«
    Hal starrte Nadira an. Seine Nasenflügel bebten.
    »Ich behalte dich im Auge«, sagte er.
    Nadira wandte sich angewidert ab. »Die dünne Luft laugt dir das Gehirn aus«, murmelte sie.
    »Die sind bald an Bord«, ermahnte ich sie. »Wir haben eine Stunde, nicht mehr. Wir sollten versuchen, die Saga über Funk zu erreichen.«
    Ein Teil der Wut verschwand aus Hals Gesicht. »Wir haben keinen Strom«, sagte er.
    »Aber eine Stablampe. Vielleicht können wir die Batterien nutzen.«
    Hal nickte. »Gut. Dann wollen wir mal.«
    Wir waren erschöpft und halb erfroren, doch wir setzten uns so schnell wie möglich in Bewegung. Vom Kielsteg aus kletterten wir die Leiter zur Führergondel hinunter. Bei unserem ersten Besuch hier unten hatte ich die Funkgerätschaften gar nicht bemerkt und war bestürzt über das, was ich nun sah. Darauf hätte ich auch früher kommen können: Die Ausrüstung war vierzig Jahre alt. Das Funkgerät war kaum mehr als ein einfacher Signalgeber für einen Morsetelegraf.
    »Das ist ein hoffnungsloser Fall«, sagte Hal. »Damit kannst du nicht mal sprechen.«
    »Ich kann das Morsealphabet, erinnerst du dich?«, sagte ich. »Das ist eine der nutzlosen Sachen, die man auf der Akademie lernt.«
    Hal schnaubte nur. Nadira holte die Batterien aus ihrer Lampe. Inzwischen hatte ich die alten Batterien des Telegrafs gefunden und mit meinen tauben Fingern die Drähte abgezogen. Ich zeigte Nadira, wie sie diese an die Lampenbatterien halten sollte. Der Frequenzwähler flackerte hell auf und aus den Kopfhörern kam statisches Knacken. Nach vierzig Jahren funktionierte der Apparat noch!
    »Für den Fall, dass die Mannschaft getrennt ist, haben Dorje und ich eine Notfrequenz«, sagte Hal und drehte den Sucher für mich. »Die benutzt sonst niemand.«
    Ich setzte die Kopfhörer auf. Wie lange die Batterien halten würden, wusste ich nicht. Wahrscheinlich nicht sehr lange. Und ich hoffte, dass die Antenne unter der Führergondel noch intakt war. Der Morsetelegraf war fast eingefroren. Ich klopfte darauf, um ihn zu lockern.
    In Reichweite lag ein Notizblock mit vereistem Papier und ein Bleistift. Ich zog beides heran, denn ich war nervös und wollte meine Nachricht erst aufschreiben, damit ich keinen Fehler machte, wenn ich sie kodierte. Als das erledigt war, fing ich an zu klopfen.
    Saga, Cruse hier. Antwort.
    Bestimmt hatte ich ein paar Buchstaben durcheinander gebracht, aber ich hoffte, dass die Nachricht trotzdem verständlich war. War sie in der Führergondel zu hören? War Dorje überhaupt dort? Wenn nicht, würde ihn sicher jemand holen. Doch wahrscheinlich herrschte das vollkommene Chaos an Bord und alle waren wie verrückt am Flicken und Reparieren, um einen Absturz zu verhindern.
    Ich schickte die Nachricht ein zweites und dann ein drittes Mal.
    Immer nur statische Geräusche.
    »Schonen wir die Batterien«, sagte ich. »Da kommt keine Antwort.«
    »Ich schätze, die haben alle Hände voll zu tun«, meinte Hal.
    »Wir können es etwas später noch mal probieren«, sagte ich.
    Er nickte, und einen Moment sagte niemand etwas, weil wir alle das Schlimmste dachten.
    Von oben erklang das dumpfe Dröhnen von Motoren, als Raths Schiff anzudocken versuchte.
    »Sie sind bald an Bord«, bemerkte Hal.
    »Die wissen bestimmt nicht, dass wir hier sind«, sagte Nadira. »Sie denken, wir sind auf der Sagarmatha . Das ist gut für uns.«
    »Außer, dass wir alle

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