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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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»Mir geht’s gut.«
    »In weniger als einer Stunde müssten sie angedockt haben.« Hal rieb sich die Schläfen. »Das war ein echtes Fiasko. Zwei ganze Tage und wir haben nur mit Grunels Spielzeug gespielt. Sonst nichts. Ich will aber sein Gold.«
    »Vielleicht gibt es gar kein Gold«, sagte ich. »Grunel ist hier heraufgekommen, um die Arbeit an seiner Maschine abzuschließen.«
    »Die passt nicht an Bord der Saga .«
    »Aber die Pläne. Du hast sie ins Ingenierium geschickt.«
    Eine Weile sagte Hal nichts, während ihm klar wurde, was er getan hatte.
    »Wir müssen uns erst ausruhen«, sagte er schließlich. »Dann kommen wir mit den richtigen Waffen zurück und machen diese blöden Tintenfische fertig. Ich will die Pläne.«
    »Warum?«, fragte Nadira, die, wie mir einfiel, gar nicht wissen konnte, was damit war. Als ich unten im Ingenierium meinen Geistesblitz gehabt hatte, hatte sie geschlafen.
    »Die Maschine produziert Elektrizität aus Wasser, Luft und Sonnenlicht«, erklärte ich ihr. »Energie aus nichts. Unbegrenzt.«
    Nadira nickte langsam. »Das ist mehr wert als eine Schiffsladung Gold.«
    »Das möchte ich auch schwer hoffen«, sagte Hal und drehte sich zurück zur Saga . Entsetzt riss er die Augen auf.
    Ich schaute in die gleiche Richtung. Die Sonne war inzwischen höher gestiegen und aus ihrem grellen Licht sah ich ein anderes Schiff auftauchen. Als Erstes erkannte ich nur unklar seine Silhouette, doch als es schnell näher kam, wurden seine Umrisse deutlich, groß und kraftvoll. Ich suchte an seinen Seiten nach Kennzeichnungen, fand aber keine. Es spielte auch keine Rolle – ich erkannte es: Raths Schiff aus dem Heliodrom. Ich fragte mich, ob die Sagarmatha es vor der blendenden Sonne überhaupt wahrgenommen hatte.
    »Nein …«, flüsterte Hal, und dann schrie er laut heraus: »Nein!«
    Das Schiff näherte sich rasch der Sagarmatha . Die Nase senkte sich streitlustig wie bei einem angreifenden Stier und dann drehte es sich gleitend zur Breitseite. Blitze schossen aus zwei Luken an der Flanke, aus denen zwei Kanonen herausragten. Ein Lichtkranz flammte um die eisernen Schnauzen auf und im selben Moment zerriss ein Donnerschlag den eisigen Himmel.
    »Ist sie getroffen?«, schrie Kate.
    Das Schiff feuerte eine zweite Salve auf die Saga , und es war kaum zu erkennen, was traf und was verfehlte – ich hörte nur den Kanonendonner und dann kränkte die Saga und sank. Es stieg kein Rauch auf, doch mittschiffs war die Hülle eingedrückt. Die Gaszellen waren zerlöchert und das Hydrium schoss in den Himmel. Sie fiel schnell, direkt an der Hyperion vorbei, so dicht, dass ich undeutlich hektische Bewegungen in der Führergondel erkennen konnte.
    Dann war sie verschwunden.
    »Majorie!«, stieß Kate hervor, schlug die Hände vors Gesicht und brach in Tränen aus.
    Meine Brust war wie eingeschnürt, und mein Herz schlug so schnell, als wollte es davonlaufen. Hal starrte mich an, nahm mich aber nicht wahr. Er überlegte bestimmt fieberhaft, was Dorje und seine Mannschaft gerade machten. Gleichzeitig fingen wir beide an zu sprechen.
    »Die Treibstofftanks haben sie nicht getroffen«, sagte er. »Sonst wäre sie explodiert.«
    »Die Führergondel war unversehrt«, sagte ich.
    »Die Steuerflossen waren in Ordnung«, sagte er. »Da bin ich sicher.«
    »Die Motorgondeln …«
    »Die sind auch nicht getroffen worden. Antrieb und Steuerung sind intakt.«
    »Sie haben die Schiffswand verletzt, aber es sah nicht so sehr schlimm aus.«
    »Zwei oder drei Gaszellen sind kaputt«, sagte Hal, »aber nicht mehr.«
    »Du hast gesagt, du hättest jede Menge komprimiertes Hydrium in Reserve …«
    »Wenn sie die Saga schnell genug flicken können …«
    »Sie ist schnell gefallen.«
    »Dorje hat den Sturzflug eingeleitet«, sagte Hal. »Um den Kanonen zu entkommen.« Er klang nicht restlos überzeugt, und ich hoffte, er hatte Recht.
    Wir schwiegen und beobachteten das andere Schiff, das auf uns zuflog. Diese Mistkerle würden nicht so einfach andocken können. Es wehte ein frischer Wind und die Hyperion bewegte sich lebhaft.
    Kate weinte immer noch und keuchte in der dünnen Luft. Ich wollte sie beruhigen, fasste sie an den Schultern und legte meinen Kopf gegen ihren. »Wahrscheinlich schaffen sie es«, sagte ich.
    »Wie haben die uns gefunden?«, fragte Kate.
    »Die wussten genau, wo wir waren«, sagte Hal grimmig.
    Finster blickte er Nadira an, seine Kinnmuskeln waren bedrohlich angespannt. »Verschwiegenheit: zehn«,

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