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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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Tentakel dieser Kreaturen. Ich rannte los und holte das Isolierband. Das Wartungsgerüst um Grunels Teleskop war fast auf gleicher Höhe mit der Wand des Vivariums, und ich schätzte, dass ich von dort aus an das Loch herankommen könnte. Ich stieg die Wendeltreppe hoch.
    »Ich will das schnell flicken«, stieß ich atemlos hervor, als ich das Gerüst erreicht hatte. Als ich mich über das Geländer zur Scheibe beugte, bewegten sich die Aerozoen nicht, aber sie hatten die Tentakel etwas an den Körper angezogen, als würden sie sie spannen. Ich riss mit den Zähnen ein Stück von dem Band ab und beugte mich vor, um das Loch zuzukleben.
    »Matt! Vorsicht!« Nadira zeigte auf etwas hinter mir.
    Ich wirbelte herum und duckte mich automatisch. Über mir schwebte ein kleiner, durchsichtiger Schimmer – ein winziges Aerozoon. Es schien keine finsteren Absichten gegen mich zu hegen, denn es hüpfte davon, die hauchdünne Membrane flatterte, die Tentakel bewegten sich wie die pummeligen Finger eines Babys. Es war nicht größer als eine kleine Qualle, doch mir war egal, wie harmlos es aussah. Ich wünschte es weit weg.
    »Es muss geschlüpft sein«, rief Kate zu mir herauf.
    Und hatte den Weg durch das Loch gefunden. Wie viele Eier waren es insgesamt gewesen? Ich versuchte mich zu erinnern. Die waren alle auf einem Haufen gewesen. Acht oder neun vielleicht? Vorsorglich suchte ich den Raum ab, wobei ich mich fragte, ob noch andere geschlüpft und entkommen waren.
    Oben am Teleskop sah ich Ballonsäcke und Tentakel schimmern.
    »Da sind noch drei!«, schrie ich.
    Ich nahm mein Stück Isolierband und klebte das Loch im Vivarium zu. Ein warmer Mango-Duftstrom schlug mir entgegen, und den Bruchteil einer Sekunde später klatschte, nur eine Hand breit von meinem Gesicht entfernt, ein Tentakel gegen die Glaswand. Ich hörte es krachen und sprang zurück. Ein Aerozoon blähte sich mit windenden Tentakeln an der Scheibe auf.
    »Komm da runter, Cruse!«, rief Hal. »Du reizt es nur.«
    Die Glasscheibe war jetzt von einem Netz haarfeiner Risse durchzogen. Der Tentakel schlug wieder zu und diesmal splitterte das Glas und das Loch wurde doppelt so groß. Der Tentakel schoss hindurch, wurde aber von einem spitzen Glaszacken aufgeschlitzt. Das Aerozoon zog den Tentakel etwas zurück, doch die Spitze blieb in dem Loch und betastete vorsichtig den Rand, als würde sie ihn erkunden.
    »Matt!«, rief Kate. »Du solltest jetzt wirklich runterkommen!«
    Ich war nur allzu einverstanden. Rückwärts ging ich zur Treppe, denn ich wollte das große im Vivarium im Auge behalten. Zu meiner Erleichterung schien es das Interesse an mir verloren zu haben und segelte davon. Doch dann hielt es an, düste direkt auf das Glas zu, lang gestreckt und dünn wie ein Speer. Ich fluchte verhalten und rannte los. Das Aerozoon zog sich noch einmal zu einem festen Bündel zusammen und schnellte wie geölt durch das Loch über mich hinweg ins Ingenierium.
    »Alle raus!«, schrie Hal. »Los, zur Tür!«
    Ich stolperte die Wendeltreppe hinunter, um mich dem Rückzug möglichst schnell anzuschließen. Wir nahmen nichts mit, rannten nur Richtung Steg. Hal hatte die Pistole im Anschlag und versuchte zu zielen. Das Aerozoon schwoll auf seine normale Größe an und stieg mit hoher Geschwindigkeit zur Decke zwischen die Seile und Flaschenzüge. Einen Moment lang verlor ich es aus den Augen. Doch da bewegte es sich und ich sah seine baumelnden Tentakel rasend schnell auf uns zugleiten.
    »Raus, raus!«, rief Hal und wedelte mit der Pistole.
    »Nicht schießen!«, schrie ich. »Du durchlöcherst die Gaszellen.«
    Er schoss trotzdem, traf nicht und die Kugel schlug in die Wand. Ich drängte Kate und Nadira vor mir her aus der Tür, dann drehte ich mich um, um zu sehen, wo Hal blieb. Er schien entschlossen, noch einmal zu schießen. Ein Tentakel des Aerozoons traf eine Kreissäge und ein Stromstoß brachte sie kurz zum Leben, Funken sprühten aus ihrer Oberfläche.
    »Hal, komm schon!« Ich rannte zu ihm, packte ihn, zerrte ihn aus dem Raum und zog die Tür hinter uns zu. Sie rastete, gut geölt, mit einem leichten Zischen ein und wir wurden in totale Dunkelheit getaucht. Die Kälte überfiel uns wie ein Hammerschlag.
    Nur Nadira hatte die Geistesgegenwart besessen, eine Lampe zu ergreifen. Da standen wir nun zitternd und keuchend in ihrem bleichen Schein, zogen unsere Kapuzen über und schlossen die Anzüge bis oben hin. Die hatten wir noch, aber bei unserer panischen Flucht

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