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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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zum anderen Ende des Hangars.
    »Cruse, wie viel hast du genommen?«, schrie Hal und versuchte, von seinem Sitz aus etwas zu erkennen.
    »Ein ordentliches Stück!«
    »Guter Gott!«, sagte Hal, als er schließlich sah, was ich gemacht hatte.
    »Zu viel?«, rief ich fragend.
    »Na, warum nicht!«, sagte Hal. »Alles in Deckung!«
    Ich kauerte mich hin und stieß den Drücker nach unten. Die Explosion warf mich einfach um. Als ich aufblickte, sah ich nur Rauch. Der Ornithopter schaukelte wild an seinem Trapez, schien aber unbeschädigt, ebenso die Insassen. Das Beste war jedoch, dass die Türen fortgesprengt waren. Eine gewaltige Welle eisiger Luft schwappte in den Hangar.
    Ich rannte zum Ornithopter zurück, dessen Schwingen inzwischen viel energischer schlugen. Die Propeller dröhnten laut.
    »Komm rein!«, brüllte Kate.
    Ich kletterte hoch, setzte mich in den Sitz hinter Kate und schnallte mich an.
    Ich hatte gedacht, Rath wäre mit uns fertig, aber genau in diesem Moment traf eine neue Salve von Kanonenschüssen die Hyperion . Das Schiff legte sich auf die Seite. Die Explosion war so stark, dass ich sofort Bescheid wusste. Das Ingenierium war getroffen worden – und somit das Dynamit unter dem Boden. Bald würde das ganze Schiff ein flammendes Inferno sein. Es gab einen Höllenlärm von brechendem Holz und kreischendem Metall und die Hyperion sackte deutlich weiter ab. Dann sah ich voller Grauen durch die offene Luke, wie der vordere Teil in hellen Flammen stehend auf das Meer zustürzte.
    Wir befanden uns in einem nur noch halben Schiff, das durch die Luft trudelte.
    »Flieg los!«, rief ich Kate zu.
    Sie griff nach oben und zog an dem Griff, um uns von der Schiene zu lösen.
    »Es funktioniert nicht!«, schrie sie.
    Ich schnallte mich los und langte nach dem Griff, konnte ihn aber von meinem Sitz aus nicht erreichen. Ich kletterte hinaus und hockte mich ungeschickt auf den Rumpf. Der Ornithopter hob und senkte sich, als seine Schwingen immer kräftiger schlugen, und ich hatte Mühe, das Gleichgewicht zu halten und den Propellern nicht zu nahe zu kommen.
    Dann packte ich den Griff und sah, dass die Stange dick vereist war. Ich zog fest daran und dann noch einmal mit meinem ganzen Gewicht. Das Trapez kam frei und der Ornithopter fiel. Ich verlor die Balance und rutschte ab, schlug auf den Steuerbordflügel und wurde auf den Hangarboden geschleudert.
    »Komm wieder rein!«, schrie Kate.
    Das war nicht so einfach. Der Ornithopter sprang auf und nieder wie eine riesige, verrückt gewordene Fledermaus.
    »Halt ihn ruhig!«, brüllte ich.
    »Beeil dich!«
    Es sah so aus, als hätte Kate völlig die Kontrolle verloren, denn der Ornithopter hüpfte über den Boden direkt auf die offene Startluke zu.
    »Nein!«, schrie ich.
    Kate gelang es, den Ornithopter zu zügeln, ihn direkt vor der Kante der Luke zum Halten zu bringen. Ich rannte auf ihn zu.
    »Schnell, Matt!«, hörte ich Kate brüllen, »ich kann nicht …«
    Mit einem einzigen Flügelschlag sprang der Ornithopter vor, stürzte durch die Luke und verschwand.
    Völlig verständnislos stand ich da und schnappte nach Luft. Eine Sekunde zuvor war der Ornithopter noch hier gewesen. Jetzt war er weg und ich allein an Bord der Hyperion , einem sinkenden Schiff. Wie benommen lief ich zur offenen Luke und spähte nach unten, als ob der Ornithopter dort auf mich warten würde, bis ich eingestiegen wäre. Ich konnte ihn noch sehen, aber weit, weit unten.
    Die Hyperion würde abstürzen und ich mit ihr. Hektisch sah ich mich im Hangar um, sah den anderen Ornithopter und dann …
    Grunels Flügelkleid hing unbeschädigt an der Wand. Ich rannte hinüber, nahm es vom Haken, zog es über meinen Schutzanzug und zerrte mit zitternden, tauben Fingern die Schnallen fest. Die Füße schob ich in die Steigbügel, die mit dem Schwanzteil verbunden waren. Hastig klopfte und schüttelte ich das Eis aus meinen neuen Flügeln.
    Dann rannte ich unbeholfen auf die offene Luke zu.
    Genau in diesem Moment sackte das Heck der Hyperion heftig ab, ich fiel und rutschte nach hinten. Schreiend und fluchend versuchte ich, den abfallenden Boden wieder nach oben zu kriechen. Alle möglichen Gegenstände lösten sich und kamen mir entgegen. Noch ein paar Augenblicke und die Hyperion würde auf ihrem Heck stehen. Dann würde sie endgültig abstürzen.
    Jetzt wurde ich zum Bergsteiger, klammerte mich an Bodenleisten und Metallnähte, versuchte verzweifelt, nach oben zu kommen. Durch den schnellen Fall des

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