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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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Feuers zu genießen, während er in den Nachthimmel blickte, die Arme unter seinem Kopf und die Wärme des Feuers spürend, angenehm und fern. Dann schlief er ein und seine Träume waren düster und verworren. Er träumte von seinen Eltern und Drachen, die über die Himmel fern aus dem Süden kamen und ein fremder König tauchte in seinem Traum auf, mit jungem Gesicht und einem Schwert in den Händen, zum Volk gerichtet.
    Noch ehe Licht durch die Wipfel strahlte, machte sich die Gruppe auf den langen Weg; nur fahles und dunkles Grau schimmerte jetzt blass durch die Blätter der Baumkronen. Sie wanderten auf kaum sichtbaren Pfaden Richtung Nordwesten und ließen dabei ihren Blick kaum vom Boden ab, denn der graue Wald war traurig, düster und einsam. Während die Wanderer ihre Köpfe hängen ließen, reckten sich die Äste der Bäume nach den letzten Sonnenstrahlen, die schon eine Weile nicht mehr den Wald erblickt hatten, während sie gleichzeitig den Winter fürchteten, schützend, wie Hände mit gespreizten Fingern sahen sie aus. Der Wind pfiff zwischen den dicken Stämmen und sie hörten Laub und Geäst am Boden umher wirbeln, dennoch war sich die Gruppe oft nicht sicher, ob es mehr war als nur Blatt und Holz, das über den Boden streifte, ferner, dort wo die Augen keine Sicht mehr fanden. Ein paar der Wanderer hatten sich tatsächlich Laub in die Kleider getan, vor allem die, die fast nur mit Stahl gerüstet waren, das kaum Schutz vor der Kälte bot. Liam besaß jedoch noch einen Mantel, den er schon seit seiner Flugreise von Taran über seiner Rüstung trug. Ihm war nicht warm, doch glaubte er nicht, dass das Laub viel Wärme spenden und gar vor dem Kältetod schützen würde, vor allem nicht in den Gebirgszügen der Tarkaten, welche die Gruppe noch vor sich hatten.
    Die düsteren, kargen Bäume zogen sich noch lange hin, ehe die ersten Höhenzüge des Nordens Elerans kamen, die bald zu den Ausläufern der Tarkaten führen würden. Jetzt fielen und hoben sich die Höhenzüge jedoch noch und die Ausläufer verblieben noch in weiter Ferne. Das Firmament schien im Westen ein wenig farbig, jedoch blieb es größtenteils grau und kündigte Regen an. Bewölkt war es auch im Osten und vor der Gruppe, jedoch dunkler, fast als wäre die Nacht noch nicht verklungen. Vor sich sahen sie nun lichtere Stellen und bald das Ende des Waldes, um anschließend, nachdem sie den Wald verlassen hatten, festzustellen, dass vor ihnen noch mehr Bewaldung lag und die Tarkaten noch fern waren. Sie wirkten nun wie graue Mauern, doch blass blickten sie auf die Gruppe hinab, die kurz innehielt und den Tiefgang vor sich erblickte, der am ebenen Ende den nächsten Wald offenbarte. Immer stärker zog der kühle Wind des Gebirges zu ihnen herab und immer mehr fror die Gruppe, obwohl sie den Mittag vor sich hatten.
    Der Wald, den die kleine Truppe nun betrat, war noch düsterer als der zuvor und um einiges karger und lichter. Krähen huschten zwischen den Ästen umher und spielten unheilvolle und krächzende Gesänge, als die ersten Regentropfen durch die nackten Baumkronen fielen. Die Stimmung verlor sich jetzt gänzlich in der Gruppe, doch das Tempo erhöhte sich, als ihre Gewänder immer nasser wurden. Liam dachte an das Festessen des Königs und an Valdons Met, der ihm das Wasser im Mund zusammenrinnen ließ, während der Regen auf seine tiefgezogene Kapuze fiel und die Kleidung immer nasser wurde. Dann dachte er an seinen Kamin und an dessen warmes, angenehmes Feuer.
    Als die Gruppe die letzten kargen Bäume verlassen hatten, zeigten sich nun die langen, mächtigen Höhenzüge der südlichen Tarkaten, die schließlich zu den Füßen und den Hälsen der Berge führten. Wie breite Straßen der Götter wirkten sie, immer rascher in die Höhe führend. Die Hälse der Berge waren allesamt fahl, während alles darunter grau wirkte, wie das Gemäuer eines Verlieses. Anfangs verlief der erste Höhenzug des Kammes, den die Gruppe nun bestieg, noch gemächlich, doch schon sehr bald zog er sich rasch hinauf. Die Anstrengung stand jedem im Gesicht und viele drängten bereits nach einer Pause, doch Janep wollte erst zu Mittagszeit eine Rast einlegen und setzte es auch durch.
    „ Wir dürfen keine Zeit verlieren und müssen genau so vorgehen, wie wir es besprochen haben, wenn wir vor den Reitern die Stadt erreichen wollen. Wenn wir den ersten Kamm erstiegen haben, werden wir eine kurze Rast einlegen, ehe wir weiter wandern“, sprach er mit angestrengter

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