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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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und Diskutieren einigte sich die Gruppe nun auf eine kurze Rast.
    Nach einer Weile fielen ein paar Männern die Augen zu und auch Liam fiel es schwer, die Augen noch offen zu halten, gesprochen wurde kaum und das müde Schweigen übertönte den Wind. Dann blickte Liam zu Janep, der auf den Boden blickte.
    „ Wir sollten jetzt schlafen. Es ist unsere letzte Gelegenheit“, flüsterte Liam zu Janep, als er sich zu ihm gesetzt hatte.
    „ Nein. Wir können nicht. Der Hauch Goros wird unsere Leben nehmen. Wenn wir jetzt schlafen, dann für immer“, antwortete Janep so, dass nur Liam ihn hören konnte.
    „ Der Wind ist kalt, doch können wir nicht mehr schlafen, wenn wir jetzt weiter gehen. Glaubt ihr nicht, dass wir ein paar Stunden rasten können?“ Als Liam den letzten Satz ausgesprochen hatte, peitschte plötzlich der Wind der Berge, als ob er sich herausgefordert sah, und ein Blizzard tat sich allmählich auf, als die beiden in den Norden blickten.
    „ Nein, das glaube ich nicht. Außerdem würden wir zu viel Zeit mit Schlaf verschenken.“
    „ Doch selbst ohne. Wenn die Kraft fehlt, fehlt die Zeit, denn geschwind werden wir ohne sie nicht sein. Doch ihr habt Recht. Jetzt, wo der Wind mir ins Gesicht peitscht, denk ich nicht, dass wir aus den Träumen wieder erwachen werden.“
    „ Wir bleiben noch ein paar Minuten, länger nicht. Sonst fürchte ich noch, dass wir die ersten Traumlosen in unserer Gruppe haben werden.“
    Bitter war die Reise, nachdem die Schlafenden geweckt wurden. Ein paar waren nun von Kopfschmerzen geplagt und sie zitterten der Kälte wegen, während sie auf einem verschneiten, langgezogenen Höhenzug stapften. Der Blizzard schoss auf die Gruppe hinab und der Wind pfiff in ihren Ohren, die Kälte war bitter und nicht jeder der Reisenden trug eine Kapuze, doch es waren nur Männer mit langem Haar, die keine trugen. Das Haar schützte zwar weniger vor der Kälte und dem Wind als die Kapuze, doch immerhin etwas. Sie wirkten nun wie Eisfiguren, denn ihre Kleidung war fast gänzlich weiß und das Haar mit Schneeklumpen geziert. Jeder von ihnen blickte schon seit einer Weile nicht mehr auf und die Kälte machte es ihnen, schwer sich schnell zu bewegen. Zu ihrem Pech wehte der Blizzard seit geraumer Zeit gegen ihre Richtung, weswegen das Weiterkommen noch schwieriger wurde.
    Einer der Männer fiel plötzlich zu Boden, als Janep, der die Gruppe immer noch führte, stehen geblieben war, um den nächsten Gebirgszug ausmachen zu können. Mohak stand vor dem älteren Mann und als er ihn stürzen sah, eilte er zu ihm. Der Wind und die Erschöpfung trieben den alten Mann zu Boden und als Mohak ihm aufzuhelfen versuchte, schüttelte er nur den Kopf und hustete mehrmals in seinen Mantel hinein, ehe er krächzend und mit kraftloser Stimme gegen den Wind rief: „Geht. Ich bin zu alt. Lasst mich hier.“
    „ Ich werde niemanden zurück lassen. Steht auf, alter Mann. Eure Zeit ist noch nicht gekommen. Nicht der Hauch Goros soll euch von dieser Welt fort tragen. Nicht, wenn ich hier bin.“ Als der letzte Satz ausgesprochen war, legte Mohak den Arm des Mannes über seine Schulter und zusammen stampften sie langsam weiter und überwanden den Kamm, um nun vor den nächsten hohen Gebirgszug zu stehen.
    Sie hatten nun fast den Hals des höchsten Berges erreicht und der Blizzard war seit einiger Zeit feiner geworden, jedoch schoss er immer noch gegen die Felswände, wie ein Pfeilhagel auf den Feind. Der eisige Wind war bitterkalt und niemand vermochte nun länger als ein paar Sekunden aufzublicken, jeder von ihnen hatte die Augen zusammen gekniffen, so als ob sie direkt in die Sonne blicken würden, doch tatsächlich sahen sie die Sonne schon seit Stunden nicht mehr - nur gelegentlich eine weiße Erscheinung zwischen grauem Wolkengebilde, welches wiederum nur blass durch den Blizzard hervor gellte. Wenn sie zurückblickten sahen sie dasselbe Bild wie vor sich, einen grauen Gebirgspfad, bedeckt von Schnee und umhüllt von nebelartigen Wänden. Sie alle bewegten sich nur noch langsam, die Hände um ihre Leiber und den Kopf ohne Hoffnung auf den vereisten Pfad richtend. Oft rutschten sie an Steinen oder Felskanten ab, die mit Eis bedeckt waren und manches Mal fielen sie sogar zu Boden und rollten ein paar Fuß hinab. Die Gruppe verlor immer mehr an Halt und teilte sich zunehmend auf. Liam war etwas stehen geblieben, um zu den hinteren Reihen zu gelangen, als er sah, dass der alte Mann wieder auf den Knien lag und

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