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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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dabei hustete.
    „ Nun, geht jetzt ohne mich. Lasst mich hier. Seid keine Narren. Ihr dürft kein Narr sein, Mohak. Lasst mich liegen und schont eure letzten Kräfte.“ Der Mann legte sich nun auf allen Vieren und legte dabei seine Stirn auf den kalten und harten Boden, als Mohak ihn hoch zerrte. Er wollte in seine Augen blicken, doch sie waren geschlossen.
    „ Saon? Saon! Wacht auf.“
    „ Geht“, krächzte der alte Mann noch, als er seinen Kopf zurückwarf, nachdem Mohak ihn hoch gehalten hatte. „Wir gehen. Mit dir“, antwortete Mohak, als er Saon über seine Schulter warf, als wäre er nur ein Sack voller Kartoffeln und nicht besonders schwer. Mohaks Atem war jetzt überdeutlich in der Kälte zu sehen, als er mit Saons Gewicht den Gebirgszug erstieg. Liam sah zu ihm und Mohak blickte voller Hoffnung auf, als sie beide auf selber Höhe weiterwanderten, der Atemhauch Saons flach hinter Mohaks Kopf aufsteigend.
    Die Tränen hingen nun jedem im Gesicht, gefroren und am Augenwinkel verweilend, ziehende Schmerzen durchfuhren Liams Glieder, unbändige Müdigkeit umgab ihn und Taubheit machte sich breit, sowohl im Körper als auch im Geist. Er hatte kein Zeitgefühl mehr und blickte seit fast einer Stunde nur auf den vereisten Pfad, während Schnee vor seinen Augen huschte. Der Blizzard war vorüber, doch nun verdunkelte zu allem Pech jetzt die Nacht ihre Sicht. Zuvor noch schwache, graue und blasse Figuren vor sich erblickend, sahen sie sich einander nur noch vage, dunkel und schemenhaft. Mohak und Liam bildeten immer noch das Schlusslicht, jedenfalls hofften sie dies, denn keiner würde es erfahren, sollte jemand aus der Gruppe abhanden gekommen sein. Niemand sprach mehr ein Wort, schon seit Stunden nicht, und das Tempo war mehr als schleppend. Teilweise kam es Liam sogar vor, als würden sie stehen bleiben, doch spielte ihm die Müdigkeit und die unbeschreibliche Kälte des Gebirges einen Streich.
    Seit einiger Zeit verlief der Gebirgszug nicht mehr so steil und die Pfade waren so stark verschneit, dass sie nur langsam und mühsam durch den kniehohen Schnee wateten. Die Nacht war schon seit einiger Zeit angebrochen und der Wind beruhigte sich etwas in ihr, nur noch kalt war er, aber nicht mehr so erzürnt. Für einen kurzen Moment war es windstill, als Janep plötzlich nach hinten rief:
    „ Es folgt Gefälle. Reichlich Gefälle. Wir haben den höchsten Punkt unseres Weges erreicht.“ Die Anderen hielten neben Janep inne und sie starrten ein leichtes, aber dann immer stärker zunehmendes Gefälle hinab. Nicht weit konnten sie in der dunklen Nacht sehen, schon gar nicht erst konnten sie Taran erblicken, so wie es Janep versprochen hatte, doch ihre Freude war zunehmend groß, denn nun hatten sie den schwersten Weg hinter sich, auch wenn sie nun todmüde waren und kaum noch Kräfte besaßen.
    Die Gruppe machte eine kurze Rast, der Wind war still und es schneite zart und sanft vom Nachthimmel hinab. Sie aßen ihren letzten Proviant und tranken wieder aus ihren Trinkschläuchen. Janep blickte indes streng über die vielen Gesichter und achtete drauf, dass niemand die Augen zu lange geschlossen hielt. Nachdem sie kurz verschnauft hatten, machten sie sich wieder auf den Weg, der um einiges einfacher war, teilweise konnten sie sogar die Hänge hinab rutschten, in der Hocke oder im Stehen. Mohak trug immer noch Saon, der mittlerweile immer weniger Lebenszeichen von sich gab, nur ab und an hustete er, sodass die Gruppe wusste, er war noch am Leben. Nach dem Gebirgshang verliefen verschiedene und breite Pfade eben und erst nach einer viertel Stunde, zwischen zwei Bergkuppen, wieder abwärts.
    Die ganze Nacht sollten sie noch den letzten Hang des größten Bergkammes hinabsteigen und lange sahen sie noch Schnee, ehe der Morgen durch das fahle Firmament graute und sie Taran in der Ferne, schwach und blass, erkannten. Es lag noch tief unter ihnen, da sie noch auf den Rücken der letzten Gebirgsketten wanderten, doch nun verschaffte der Morgen ihnen auf diesen Höhen eine klare Aussicht und Hoffnung keimte erneut in ihnen auf, als sie blass die Zinnen des Walls erkennen konnten, dünn wie ein Faden.

Seelenlose Diener
     

    Kommandant Tarion konnte in dieser Nacht in seinem Bett wieder einmal kein Auge zu machen, denn ihn quälten erneut diese furchtbaren Alpträume, die er schon seit Tagen hatte, die hauptsächlich aus gespenstischen Stimmen bestanden, die immer wieder zu ihm riefen. Immer wieder gellte eine tiefe Stimme in

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