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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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Händen hin und versuchte anschließend, Sanar aus der Grube zu ziehen. Er stemmte sich mit seinen beiden Füßen gegen den Boden und lehnte sich dabei nach hinten, als er sie an den Armen packte. Langsam und Stück für Stück zog er Sanar nun hinauf und nachdem sie die Armee und den Kopf draußen hatte, stemmte sie sich mit den Händen gegen den Boden und stieg sodann allein aus der Grube. Sie atmete wild und starrte mit weit geöffneten Augen gegen den Himmel, da die Kreatur sich bereits wieder gewendet hatte und nun erneut auf die beiden kleinen Figuren hinab starrte. Unter den Gebeinen der Bergkreatur sahen sie Oliva, völlig außer Atem.
    „ Lauf Mutter!“, rief Sanar, als sie mit entsetztem Gesichtsausdruck Oliva entgegenblickte, während ihre Mutter zwischen den Beinen der Kreatur hindurch lief. Der Bergriese zog seine beiden Arme nach hinten, während sich langsam und schwerfällig das Maul der Kreatur öffnete und nach einem kurzen einatmenden Sog, ein donnerndes und zugleich morsches Gebrüll erschallte, das wie ein Erdbeben durch die Ohren und Gebeine der Phuken fuhr. Sie verzerrten ihre Gesichter, bis der Schall verklungen war und als die drei beisammen waren, lief Sanar mit ihrer Mutter Hand in Hand hinter Hudo her. Sie rannten so schnell sie konnten und obwohl Oliva kaum noch mehr laufen konnte, wagte sie es nicht sich umzudrehen oder langsamer zu werden. Wieder hob der tobende Berg die steinernen Fäuste. Dutzende Fuß über seinen Köpfen ragten die Pranken. Erneut hämmerte der Berg sie in den Erdboden hinein und der Schnee zerstob vor ihm zu einer gefrorenen Gischt, die Erde erbebte ein weiteres Mal. Die drei Phuken drohten bei der Erschütterung wieder zu stürzen, doch vermochten sie sich gerade noch wacklig auf ihren Beinen zu halten.
    Sie hatten nun genug Entfernung erreicht, um die letzte Erschütterung nicht allzu heftig zu spüren. Sie rannten einen Hang hinunter und erblickten bald ein Fichtenwald, auf den sie geradewegs zusteuerten. Das Bergungeheuer nahm nun die Verfolgung der Phuken auf und als sie den Wald fast erreicht hatten, tobte der wandelnde Berg den Hang hinunter und Beben folgte ihm. Als sie den dichten Wald erreicht hatten, schlängelten sie in Windeseile um die Bäume herum und sprangen über Unterholz und Gestein, wie Wild im warmen Frühling. Obwohl der Bergriese drei bis vier Male größer war als die Fichten, so behinderten sie ihn dennoch und er kam nur langsam voran, während die Bäume unter seinen riesigen Gebeinen lautstark zerbarsten und zu Boden fielen. Vögel schwirrten in Schwärmen aus den Baumkronen und flohen in die Himmel. Ein tiefes grollendes Gebrüll war erneut zu vernehmen, doch das Knacken und Brechen der Fichten wurde allmählich leiser und schien ferner zu wirken, bis auch das Gebrüll für die Phuken immer ferner erklang. Unnachgiebig rannten sie weiter und weiter, während das mächtige Gebrüll des Berges immer dumpfer und leiser wurde, bis die Vögel allmählich wieder in den Baumkronen vor den Phuken Platz fanden.
    Erst nachdem sie einen langen Zeitraum nichts mehr gehört hatten und ihre Geschwindigkeit sich immer mehr verringert hatte, wagten sie sich umzudrehen und als sie den Berg nicht mehr sahen, blieben sie stehen. Völlig erschöpft lehnte sich Oliva mit ihrer linken Schulter an einer Fichte an, während sie mit der linken Hand ihren rechten Arm zur Brust hielt.
    „ Was fehlt euch Mutter?“, fragte Sanar besorgt und legte dabei ihre Hände auf die Schultern ihrer Mutter.
    „ Ich glaube, mein Unterarm ist gebrochen“, flüsterte sie und verzog dabei ihr Gesicht zu einer schmerzverzerrten Miene. Hudo trat hinzu und begutachtete ihren Arm, dann zog er sein Gilet aus und sein darunter befindliches weißes Hemd. Er legte es auf den Boden und rollte es der Ärmellänge nach ein, sodass ein weißer Strang entstand. Er nahm das eingerollte Hemd, legte es unter Olivas rechten Unterarm und breitete es in der Mitte ein wenig auf, sodass ein Tragetuch entstand. Er nahm die beiden Enden und fixierte sie mit einem festen Knoten hinter ihrem Hals.
    „ Verspürt ihr es unangenehm?“, fragte er und sah Oliva an, die ihren Kopf schüttelte. „Dies wird euren Arm schonen, bewegt ihn nicht zu sehr“, fuhr er fort und zeigte dabei auf das Tragetuch.
    „ Woher habt ihr die Heilkunst erlangt?“, fragte Sanar, als sie Hudo verwundert zusah.
    „ Ein weiser gelehrte Namens Esmarh aus Ghokarn hat sie mir beigebracht, zumindest Teile davon.“, antwortete

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