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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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er und zog dabei sein langärmliges Ledergilet wieder an.
    „ Ihr wart schon einmal in Ghokarn?“
    „ Ja.“
    „ Ich dachte, ihr wisset nur ungefähr, wo die Stadt liegt.“
    „ Nun, ich weiß es nicht genau. Es ist schon lange her und wir sind damals mit einer Kutsche losgezogen, als es noch Sommer war und die Straßen noch sichtbar waren.“
    „ Wisst ihr, wo wir uns jetzt befinden?“
    „ Ich bin mir dessen nicht sicher. Ich denke, wir sind in den südlichen Wolfswäldern von Warda. Wir haben sie mit der Kutsche gemieden und sind an ihnen vorbei gezogen. Hier gibt es auch keine Straßen.“
    „ Wolfswälder?“, fragte Sanar ängstlich, als die Drei sich wieder gefasst hatten und sich nun beunruhigt umsahen.
    „ Wir sollten vielleicht unnötigen Lärm vermeiden“, verkündete Hudo leise und blickte in die Schatten der Bäume, die grau und fahl wirkten, genau wie der Himmel und dessen Firmament. „Und wir sollten gleich wieder aufbrechen, denn ich möchte so schnell als möglich nach Ghokarn gelangen. Der Schneesturm scheint stärker zu werden.“
    Sie machten sich nun wieder auf den Weg und allmählich versteckte sich die kaum gesehene Sonne hinter den fernen Gipfeln des Elmuals, die die Gruppe nun sehen konnte, und brachte damit einen weißgrauen Schimmer über die Ränder der Gipfel, um dann die trostlose Abenddämmerung zu verkünden.
    Die Nacht lag bald in ihren ersten Stunden, während der Schneesturm bereits nachgelassen hatte, dennoch gönnten sich die drei Phuken keine Rast. Einzelne Schneeflocken schwirrten in Kreisen umher, ehe sie zu Boden fielen und der Mond schien nur an manchen Stellen durch die Kronen der Fichten auf den Erdboden hinab; der Rest des Waldes verblieb in dunklem Schatten. Seltsame Geräusche suchten den Wald heim und ein Schauder überfiel die Wanderer, die vor Müdigkeit eher taumelten, als dass sie zügig voran schritten. Eine Rast kam jedoch nicht in Frage, denn die Kälte würde ihnen den Tod einbringen, sollten sie einschlafen, und die Wölfe wären auch keine wohlmeinenden Gastgeber.
    Die Bäume drangen dichter zusammen und ließen immer weniger Mondlicht durch das dichte Nadeldach hindurch. Der Wald schien kein Ende zu nehmen, als es plötzlich blitzte und die Sicht erhellt war. Für einen kurzen Augenblick konnte Hudo Dutzende Reihen von Bäumen sehen und eine kahle Stelle, etwas weiter vorne, jedoch vermochte er nicht zu erkennen, was sich hinter der kahlen Stelle verbarg, denn außer Dunkelheit war nichts zu sehen. Ein mächtiges Donnern folgte dem Blitz und schien die Nähe des aufziehenden Gewitters in ein bis zwei Riesen Entfernung zu deuten.
    „ Ich glaube, dort vorne ist eine Lichtung“, rief Hudo zu Sanar und Oliva hinüber, die etwas zurück lagen und sichtlich erschöpft zwischen den Bäumen torkelten. Er erhöhte sein Schritttempo und ließ die Fichten Reihe für Reihe hinter sich, als er den Anfang der Lichtung immer deutlicher sehen konnte. Seine Zweifel verschwanden immer mehr, denn er sah, wie die Bäume immer spärlicher wurden und wie Mondlicht bis zum Unterholz des Waldes hervordrang. Als er die letzten Bäume hinter sich ließ, musste er jedoch feststellen, dass er nicht in einer riesigen Lichtung stand, sondern den Waldesrand erreicht hatte, denn vor Hudo tat sich Dutzende Fuß lang kein Baum auf und als er den zu seinen Füßen liegenden Hang hinunterblickte, sah er weit und breit keine Fichte mehr. Er wollte sich gerade wieder umdrehen, um nach Sanar und Oliva zu sehen, als er just in diesem Moment ein blasses und unklares Schimmern in der Ferne vernahm. Er kniff seine Augen zusammen und versuchte, es genauer zu erkennen, doch dann war er sich sicher. Ghokarn lag vor ihm in der Ferne. Das Gebirge hinter der Zwergenstadt, schwarz und kaum erkennbar, und die dunklen Schemen des Elmuals zu seiner Rechten gaben ihm Gewissheit. Freude kam in ihm hoch und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als Sanar und Oliva nun aus den Wald traten.
    „ Wir haben es fast geschafft. Dort unten ist sie!“, rief er euphorisch, als er sich umgedreht hatte, während die anderen Beiden noch benommen drein blickten.
    „ Ghokarn?“, fragte Sanar mit schwacher Stimme und als Hudo nickend bejahte, eilte Sanar zum Hang, um selbst einen Blick zu werfen. „Ich erkenne kaum etwas, seid ihr euch sicher?“, fragte sie misstrauisch und sah dabei Hudo an.
    „ Ich bin mir sicher“, antwortet er lachend, während er den Hang mit Freudensprüngen hinunter stieg

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