Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
Vom Netzwerk:
kaum sichtbar. Die Haut der Gebeine und der Hände war dunkel, sie wirkte im Mondschein vernarbt wie gebrandmarktes Fleisch. Die Hände glichen Pranken, da lange und spitzgeformte, schwarze Klauen aus den Fingern wuchsen. In einer dieser dämonischen Klauen hielt der Riese einen dunklen Beutel, den er innerhalb seiner Kutte verschwinden ließ, während er der am Boden liegenden Gestalt langsam näher kam, die noch immer wie gelähmt der Figur entgegen starrte.
    „ Was in Argors Namen geht hier vor?“, flüsterte Liam und duckte sich noch tiefer, um bloß nicht gesehen zu werden. Der dunkle Riese schritt langsam zu dem am Boden liegenden Vermummten und knurrte so tief und laut, dass selbst die Hokins sich duckten und erzitterten wie kleine Welpen. Als der dunkle Riese zu ihm geschritten war, sprach der am Boden liegende Kuttenträger tiefe, unverständlich Worte zu ihm und gestikulierte panisch mit den Händen. Der Riese hob den Reiter mit der rechten Hand am Hals gepackt hoch und drückte dabei dessen Kehle zu. Die kleinere Gestalt war gut zwei Fuß über dem Erdboden und röchelte nach Luft, die ihm verwehrt blieb. Während das Opfer in der Luft baumelte, sprach der Riese zu der kleineren Gestalt tiefe und grollende Worte, so tief und hallend, dass es dem Knurren eines Bergriesen glich. Nachdem die große Gestalt fertig gesprochen hatte, nickte der kleinere Reiter hastig. Dann warf der Riese ihn zu Boden, um anschließend zu den Bestien zu schreiten, die am Boden kauerten. Der Reiter fasste sich zitternd an die Kehle und versuchte, wieder normal zu atmen. Dann erschallte ein kurzes, grollendes Wort, wie ein Befehl, das von der großen Figur kam, als die kauernde Gestalt sich anschließend wieder aufgerichtet hatte und zu den Bestien schritt.
    Im Mondschein konnte Liam auf den halb eingestürzten Ruinen erneut die weiße Krähe erkennen, die die beiden vermummten Gestalten anstarrte und alle paar Augenblicke ihren Kopf in eine andere Richtung neigte. Sie schwieg und als der vermummte Riese auf eine der beiden Bestien steigen wollte, flog der Vogel auf und davon, jedoch nicht unbemerkt, denn die beiden Gestalten sahen ihm hinterher und der Große brüllte ihm nach.
    Plötzlich vernahm Liam hinter sich ein Rascheln, doch bevor er sich umdrehen konnte, hörte er hinter sich ein lautes Wiehern. Liam erschrak und zuckte zusammen, doch als er sich umdrehte stellte er zu seiner Erleichterung fest, dass Veltrus hinter ihm stand. Das Ross sah auf Liam herab, doch dann wurde der Krieger kreidebleich, denn das Gewieher wurde immer lauter und ein Schrecken war in den Augen des Pferdes zu erkennen. Als er sich wieder vom Ross abwandte, um nach vorne zu blicken, starrte ihn aus der Ferne die große, dunkle Gestalt mit einem Gesicht aus Schatten an, nur die Augen leuchteten Rot wie Feuer.

Das Erdenreich
     

    Am Waldesrand, unterhalb der Wipfel der Bäume, die vom gestrigen Regen feucht waren, stand ein großer, dunkler Schatten, der Arbeiter antrieb, die in der pechschwarzen Nacht die Stämme der in graue Nebelschwaden gehüllten Bäume fällten. Es waren große, kuttentragende Figuren, die im nun aufkommenden Regenschauer die Hölzer über nasse Hügel zu Karren trugen. Der antreibende Schatten trug ebenso einen Habit, den er, wie die Arbeiter auch, mit der Kapuze im Gesicht trug, sodass man nur vollkommene Dunkelheit sehen konnte, wenn man versuchte sein Gesicht zu erkennen. Die Arbeiter fällten die Stämme hastig und schleppten anschließend die zerkleinerten Hölzer mit raschem Tempo zu den Dutzenden Fuhrwerken hin, die ein paar Fuß abseits des Waldesrand standen, um diese sodann zu beladen. Der Antreiber schritt die Hügel auf und ab und brüllte in die Nacht hinein, zog dann eine Peitsche hinaus, die unter Klageschreien durch den Regenguss schellte. Wie ein schwarzer Blitz fuhr sie auf die trägen Arbeiter hin und zwang sie in die Knie.
    Dutzende von Arbeitern säumten den Waldesrand und neben ihnen der brüllende Peitschenträger, doch er war nicht alleine. Bis zu ein Dutzend Antreiber patrouillierten bis in die weite, graue Ferne, hinter den Nebelwänden, die manches Mal nach einem Windstoß einen Blick in die Ferne offenbarten, wo man noch mehr Arbeiter das Holz schlagen sah. Dann fuhr ein Blitz gleißend durch das schwarze Firmament der Nacht und noch bevor das Licht verklungen war, vermochten die Dutzenden Antreiber Tausende schattenhafte Figuren zu erkennen, die Wellen von Hieben schlugen.
    Die Arbeiten waren

Weitere Kostenlose Bücher