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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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wie die beiden vermummten Gestalten miteinander wild gestikulierten und sich laute, grollende Worte zu riefen. Sie waren nicht zu verstehen, aber die Worte klangen laut, harsch und keineswegs menschlich. Anschließend starrten die beiden Kuttenträger die weiße Krähe an, die wieder angefangen hatte zu krächzen, und als einer der beiden Habitträger aufbrüllte, flog sie zielstrebig davon. Von einem Moment auf den nächsten liefen die beiden vermummten Gestalten in die Richtung, in die die Krähe davongeflogen war, so als müssten sie das Ziel schneller erreichen als die Krähe. Liam ritt mit seinem Ross langsam den Gestalten hinterher und als der Abstand groß genug war und er sie kaum noch sehen konnte, nahm er die Verfolgung auf und galoppierte ihnen nach.
    Nach einer geraumen Zeit waren die Gestalten an einem Hang angelangt, den sie langsam hinunter stiegen. Unten angekommen, ruhten ihre Bestien auf den Boden. Hinter den Hokins war der Wald zu Ende und offenbarte wieder weite Wiesen. Als die Reiter auf ihre Kreaturen gestiegen waren, eilten sie hinfort und über die weiten Wiesen Thandrals hinweg. Liam wartete wieder, bis sie kaum noch zu sehen waren und nahm anschließend erneut die Verfolgung auf.
    Die Neugier drängte ihn bis spät in die Nacht hinein und nicht einen Moment lang dachte er während der Verfolgung daran, wieder umzukehren. Er wollte endlich herausfinden, was diese Reiter vorhatten und wohin sie wollten, denn es schien ihm fast so, als würden sie in den Wäldern, die sich nach den weiten Wiesen wieder auftaten, nach etwas suchen. Immer wieder blieben sie stehen und starrten auf Höhlen oder Ruinen; hin und wieder betraten sie diese auch. Was Liam aber am meisten interessiert hatte war, wer diese Reiter waren. Kaum ein Mensch sprach mit einer solch grollenden Sprache, kein Wort kam Liam bekannt vor, und kaum ein Volk welches er gekannt hatte, war derart groß. Von der Neugier angetrieben ritt er den Bestien und dessen Reitern hinterher, bis sie die Grenze Thandrals erreicht hatten und in das Land Gardaren eindrangen.
    Gardaren bestand zu weiten Teilen aus Wäldern, die gesamt nur die Gardarenwälder genannt wurden. In ihnen wuchsen viele stattliche Rotbuchen, aber auch reichlich Birken und Eichen, die das Land auszeichneten. Es war um einiges größer als das Reich Eleran und erstreckte sich bis tief in den Süden der Kernlande. Das Land wies kaum Bevölkerung auf, denn nur einzelne Stämme lebten in den Wäldern in kleinen Dörfern; Städte barg es gar nicht. In den sagenumwobenen Wäldern dieses Landes hausten viele gefährliche Kreaturen, die zahlreiche Legenden schufen. So sollten in den Wäldern wilde Bestien leben, die schneller töten konnten, als ein Mann zu blinzeln vermochte. Ihre Krallen und Zähne sollten scharf wie Klingen sein und ihre Augen kalt wie Eis. Geister mit roten Augen sollten dort hausen, zu Hunderten, und nachts wenn es am dunkelsten ist, schreien sie auf und peinigten mit ihrem Lärm die Lebenden.
    Liam gefiel der Wald überhaupt nicht und obwohl es immer kälter und dunkler in den Gardarenwäldern wurde, machten die Reiter keinen Halt; die Mitte der Nacht war schon längst angebrochen. Nach einiger Zeit gaben sie jedoch ein langsameres Tempo vor, zumal weil die Hokins - genauso wie Veltrus - bereits sichtlich erschöpft waren und weil die Bestien einfach zu groß waren, um den immer dichter werdenden Wald mit schnellem Tempo hindurch zu reiten. Liam hatte dennoch Mühe, im Schein des Halbmondes und im Dunkel der Nacht den Reitern zu folgen, was neben der Finsternis auch am Abstand lag, den er einhalten musste und an den Bäumen, die ihm die Sicht auf die Reiter nahmen. Obwohl der Gedanke daran, wie lang die Reiter noch ihre Reise fortfahren würden, an ihm zerrte, war er fest dazu entschlossen, den Kuttenträgern bis zu ihrem Ziel zu folgen. Es war schon zu spät geworden, als, dass eine Rückkehr ihn noch vor Sonnenaufgang nach Renktur bringen würde. So wie die Neugier an ihm zerrte, nagte auch der Schlaf an ihm und er musste noch Stunden warten, bis die Reiter erneut Halt machten.
    Als die vermummten Gestalten erneut von ihren Bestien hinab gestiegen waren, schritten sie ein paar Fuß abseits ihrer Tiere, um anschließend wieder auf einer kleinen, vom Mond beschienenen Lichtung inne zu halten. Liam stieg ebenfalls von seinem Reittier, er versuchte sich etwas näher ran zu pirschen, ohne laute Geräusche von sich zugeben, um sich sodann in den Büschen zu

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