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Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Titel: Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Habitat gelangt sind. Wir haben seine Spur verloren.«
    Der Mempar wandte sich von dem Projektionsfeld ab, trat auf Djamenah zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Es tut mir leid für dich«, sagte er leise, und Djamenah wußte aufgrund seiner empathischen Ausstrahlungen, daß er es ernst meinte. Curcun empfand mit ihr. »Ich wußte sofort, daß du den Messianer nicht umgebracht hast. Es widerspricht deinem Wesen. Du wärst niemals zu einer solchen Tat fähig.« Er zögerte kurz und fragte dann: »Was hast du jetzt vor, Djamenah?«
    »Wenn ich nur wüßte, was hier geschehen und wohin der Messianer verschwunden ist!«
    »Du brauchst Ciri.«
    »Ja. Und zwar rasch.«
    War der hier ansässige Messianer geflohen? Und wenn ja – wovor? Was konnte einem Präzeptor solche Angst einjagen, daß er die Flucht ergriff?
    Konnte es eine Macht geben, die die der Messianer übertraf?
    »Derjenige, der deinen Präzeptor umbrachte«, sagte Curcun, der offenbar Djamenahs Gedankengang erahnte, »muß ein enger Vertrauter des Messianers gewesen sein. Nur so konnte es ihm gelingen, nicht sofort sein Mißtrauen zu erwecken, als er das Sanktuarium betrat.«
    »Ein Vertrauter?« Djamenah lachte bitter. »Ein Vertrauter mit einem derart verzerrten und entstellten Selbst?«
    »Ein Cirist möglicherweise«, setzte der Mempar seine Überlegungen fort, als habe er die Worte Djamenahs überhaupt nicht gehört. »Jemand wie du, der kam, um dem Präzeptor Bericht zu erstatten. Statt dessen aber brachte er ihn um und stahl das Ciri.«
    »Kein Cirist kann seinen Präzeptor töten«, widersprach Djamenah. »Das ist völlig ausgeschlossen. Nein: Es muß ein Fremder gewesen sein, jemand, der sich unbemerkt Zutritt zum Sanktuarium verschaffte und ...«
    Sie unterbrach sich, als sie das Absurde dieser Hypothese einsah. Erstens konnte niemand – wirklich niemand – unbemerkt in die inneren Räume des Denkenden Heims eines Präzeptors gelangen (nicht einmal ein Servomechanismus; das rudimentäre Bewußtsein des lebendigen Protoplasmas hätte den Messianer sofort empathisch informiert), und zweitens hatten die Chela einen Besucher erwähnt, dessen Verabschiedung durch den Präzeptor sie abwarten müsse. Daraus ließ sich der Schluß ziehen, daß der Messianer gewußt hatte, wen er empfing. Und war ganz offensichtlich dennoch überrascht worden.
    »Vielleicht können uns die Bewohner des Habitats Auskunft darüber geben, wohin der Messianer dieses Heims verschwand«, sagte Curcun. Der Biotiker konnte den Schmerz, den er erneut empfand, nur unvollkommen verbergen. Sein Leiden stand wieder vor einer dominanten Phase; der zyklische Rhythmus hatte sich beschleunigt.
    »Und wenn ich ihn finde, kann ich ihm meine Lage erklären.« Djamenah hatte noch nie mit anderen Messianern zu tun gehabt, nur immer mit ihrem persönlichen Präzeptor. Selbst die Kontakte zu anderen Ciristen waren eher begrenzt. Sie hoffte dennoch, die notwendige Dosis Ciri zu erhalten, wenn sie Gelegenheit hatte, dem Präzeptor dieses Denkenden Heims von dem Tod des anderen Messianers zu berichten und ihre Unschuld an seiner Ermordung zu beweisen. Mit Hilfe ihrer überragenden PSI-Fähigkeiten wußten die Präzeptoren sehr gut zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden.
    Djamenah und Curcun verließen den Dom, durchquerten die verwüsteten Räume des Heims und erreichten schließlich die Mensa eines KKM. Die automatischen Servicemobile standen desaktiviert und reglos in einer Ecke, und auf dem Ausgabetresen hatte sich eine dicke Staubschicht gebildet. Die Sitzbänke und leiterähnlichen Gebilde – für nonhumanoide Gäste – waren seit langer Zeit nicht mehr benutzt worden und wiesen dementsprechende Zeichen des Verfalls auf. Durch ein kreisrundes Loch im Boden fiel der Blick der Ciristin auf eine felsige Landschaft, in der sich nur wenige grüne Flecken zeigten.
    Sie prüfte das Schwerkraftfeld, indem sie einen der wackeligen Stühle über den Rand des Loches schob. Das Möbelstück sank sanft wie ein Blatt in die Tiefe.
    Während das Klimakontrollmodul mitsamt dem verheerten Denkenden Heim über ihnen zurückblieb, träumte Djamenah wieder für den Mempar und versuchte, eine weitere Destabilisierung seiner genetischen Struktur zu verhindern. Aber die Krankheit – die ja eigentlich keine Krankheit war, sondern ein gewebestruktureller Defekt, der nur in dem Hybridhaus gehoben werden konnte, in dem der Biotiker entstanden war – ließ sich selbst mit der Heilenden Energie Ch'i

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