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Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Titel: Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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zu anderen vernunftbegabten Entitäten bewußt einsetzen zu können, hätte möglicherweise zu einer längeren Diskussion geführt, an der Djamenah nichts lag. Sie war sehr froh, nicht allein zu sein, und es machte sie glücklich, daß sie sich mit Hilfe Curcuns beweisen konnte nach wie vor eine Ciristin zu sein. Eigentlich, so überlegte sie, brauchte sie ihn ebenso dringend wie er sie.
    »Wo sind wir?« fragte Curcun.
    »Im Denkenden Heim eines Messianers.« Djamenah schüttelte den Kopf, als sie den fragenden Blick des Mempars bemerkte. »Nein. Er ist nicht da. Und ich bezweifle, ob er hierher zurückkehren wird. Komm.«
    Sie ergriff die Hand des nackten Biotikers und führte ihren Begleiter aus dem Zimmer. Das Protoplasma dieses Präzeptordomizils war längst abgestorben, und manchmal knarrte es über ihnen in der erstarrten Struktur. Durch breite, in die organische Masse integrierte Fenster hatte man einen Ausblick auf die Kugeln der Klimakontrollmoduln dieses Habitats.
    »Was ist hier geschehen?« Curcun deutete verwundert in die Runde.
    Geräte waren aus ihren Verankerungen gerissen und zertrümmert worden. Die Splitter auseinandergeplatzter Monitore lagen überall verstreut. Die gesamte Einrichtung dieses Heims bot ein Bild der Verheerung.
    In einem Nebenzimmer stießen sie auf zwei tote Bedienstete. Es hatte bereits die Leichenstarre eingesetzt, und die Körper waren steinhart. Ganz in der Nähe zeigte sich in der einen Wand ein großes, gezacktes und an den Rändern geschwärztes Loch.
    »Ein Kampf«, murmelte Curcun.
    Djamenah schüttelte den Kopf. »Nein. Verwüstung. Ein Kampf im eigentlichen Sinne hat nicht stattgefunden.« Sie deutete auf die leblosen Körper. »Die Bediensteten sind von dem Explosionsdruck getötet worden. Andere Leichen konnte ich hier nicht finden. Nirgends gibt es Blutspuren. Ich ...« Der Mempar sah sie an. »Ich habe nach dem Retransfer die Emanationen des verendenden Heims vernommen und uns von einem Servomobil hierherbringen lassen.«
    »Wo ist der Messianer, der hier wohnte?«
    »Ich weiß es nicht.« Und ein wenig leiser fügte sie hinzu: »Ich habe überall nach Ciri gesucht, aber nicht einmal einen Rest gefunden.« Sie gab sich einen inneren Ruck. »Komm, Curcun. Ich möchte dir etwas zeigen.«
    Sie führte ihn in einen Dom, der das Heim weit überragte und durch dessen transparente Wände man die ganze KKM-Kette und die Wände des Habitats überblicken konnte. Hinter den beiden Polplatten der riesigen Röhre glänzten Sterne, und ihr Licht spiegelte sich wider auf den Aggregaten der Kupplungen, die diese Welt mit den anderen Habitaten Akashas verbanden. Auch im Innern der Kuppel, die sich über die Plattform am Ende des langen Dorns stülpte, stießen sie auf die Zeichen sinnlos erscheinender Zerstörungswut. Ergkabel waren mit Brachialgewalt aus den Wänden gerissen worden, und die aus dem Boden ragenden Geräte sahen aus, als habe sie jemand mit einem gewaltigen Vorschlaghammer bearbeitet. Einer der Bildprojektoren jedoch war intakt geblieben, und darüber drehte sich eine dreidimensionale Ergdarstellung: ein siebenzackiger Stern in einem Kreis, mit einem von rechts oben nach links unten verlaufenen Blitz, und außerhalb des Kreises sieben kleine Flammenzungen.
    »Ein seltsames Symbol«, sagte Curcun und trat näher an die Projektion heran.
    »Ich habe es schon einmal gesehen – als empathische Imprägnierung im Gewebe des Denkenden Heims meines Präzeptors.«
    »Was bedeutet es?«
    Djamenah runzelte die Stirn. »Ich habe nicht die geringste Ahnung. Siehst du das hier?« Sie deutete auf die Kontrollen. Die Dateneingabe war gesperrt. »Wer immer das Innere dieses Heims so zerstört hat – er kann das Symbol nicht eingegeben haben. Ich glaube, es handelt sich um eine Botschaft des verschwundenen Messianers.«
    »Und was will er uns damit sagen?«
    Djamenah betrachtete das sich unablässig drehende Symbol. Sie dachte an die empathische Aura, die sie schon vor dem Erreichen des Denkenden Heims ihres Präzeptors wahrgenommen hatte: den Störfaktor, das entstellte Ich, das die Identität des Mörders gewesen sein mußte. »Vielleicht ist es eine Warnung. Vielleicht auch ein Hinweis auf denjenigen, der die Einrichtung dieses Heims zerstörte.«
    »Befindet sich der Mörder in diesem Habitat?«
    »Nein. Ich glaube nicht. Ich bin mir inzwischen ziemlich sicher, daß nach seinem Transfer eine Rejustierung des Transittors erfolgte, und das bedeutet, daß wir in ein ganz anderes

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