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Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Titel: Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Besorgnis gründenden Angst fertig zu werden, und immer wieder sagte sie sich, daß sie nur eine Dosis Ciri brauchte, um wieder zu der Ruhe zurückzufinden, die sie bis vor wenigen Tagen ausgezeichnet hatte.
    Sie war so in ihren Grübeleien versunken, daß sie zusammenzuckte, als jemand ihre Schulter berührte. Es war Curcun.
    »Wir müssen rasch fort«, sagte der Mempar atemlos. »Die vor kurzer Zeit in diesem Habitat eingetroffenen Reisenden wissen, wer du bist. Sie halten dich für die Messianermörderin und wollen dich zur Rechenschaft ziehen.«
    Lynchen , dachte Djamenah, nickte und folgte Curcun ins Freie. Es war schon wieder dunkel geworden – entweder stimmte etwas nicht mit der Programmierung der Ergsonnen, oder die Tag-Nacht-Perioden in dieser Lebensenklave waren ausgesprochen kurz –, und irgendwo in der finsteren Ferne ertönten Schreie:
    »Djamenah Shara, die Messianermörderin!«
    »Sie ist bei den Asketen!«
    »Sie darf nicht entkommen!«
    Das Flirren eines kleineren Schwerkraftschachtes war nicht allzu weit entfernt, und sie hielten darauf zu. Nach einigen Dutzend Metern stießen sie auf Kaghall. Der Sensiregisseur hatte sich an einen Felsen gelehnt, schlief seinen Rausch aus und schnarchte lautstark. Die Flasche war seinen erschlafften Fingern entfallen und lag auf dem Boden, und ein beständiges Rinnsal aus Wein ergoß sich in den Staub. Der Synthetisierungschip summte und brummte, und mit seiner ganzen elektronischen Hingabe versuchte er, den Inhalt des metallenen Behälters ebenso rasch aufzufüllen, wie er sich entleerte. Djamenah griff nach der Flasche, schraubte sie zu und stellte sie neben den Schlafenden an den Felsen.
    »Wir müssen weiter, Djamenah. Die Verfolger kommen rasch näher.«
    Djamenah zögerte kurz – allein das glaubte sie als einen Hinweis auf ihr stark erschüttertes psychisches Gleichgewicht deuten zu können –, ging dann in die Knie und berührte Kaghall an den Schläfen. Sie konzentrierte sich kurz auf die Heilende Energie Ch'i und ersetzte den depressiven Schwermut des Sensiregisseurs mit neuer Hoffnung und einem Hauch Optimismus. Wenn Kaghall wieder aufwachte, sollte er nicht mehr das Bedürfnis verspüren, seine Gefühle mit Alkohol zu betäuben.
    Als Djamenah zusammen mit Curcun die Flucht fortsetzte, fühlte sie sich ein wenig besser. Sie hatte jemandem helfen können, und diese Tatsache war wie ein helles Licht, das das Dunkel einer tiefen, ihr selbst geltenden Besorgnis erhellte.
    Als sie den Schwerkraftschacht erreicht hatten und in dem Flirren der negativ gepolten Agravenergie nach oben schwebten, in Richtung der Klimakontrollmoduln und des Transittors im Zentrum des Habitats, berichtete Curcun aufgeregt von seinem Aufenthalt im Hybridhaus, und er schloß: »Ich erhielt die Koordinaten einer Enklave, in der ich Auskunft darüber erhalten kann, woher ich stamme. Hast du gehört, Djamenah? Dann ist meine lange Suche zu Ende. Dann kann ich endlich an meinen Ursprungsort zurückkehren und die genetische Deformation behandeln lassen.«
    Djamenah aber dachte an den Datenchip, den sie von Tufanglis erhalten hatte und der eine Botschaft des verschwundenen Messianers enthielt – eine Nachricht für eine »ganz bestimmte Person«, wie sich der Perfektasket ausgedrückt hatte. Plötzlich war sie davon überzeugt, daß sie ihr galt. Sicher hatte der Messianer von der Ermordung ihres Präzeptors erfahren, und möglicherweise hatte er auch gewußt, daß nicht sie für diese Untat verantwortlich war. Vielleicht enthielt der Datenchip einen Hinweis darauf, wo sie neues Ciri erhalten konnte. Dazu aber mußten die in der kleinen Siliziumscheibe gespeicherten Informationen entschlüsselt werden; Djamenah wußte zwar nichts von dem entsprechenden Code, aber sie kannte jemanden, dem eine derartige Dechiffrierung sicher nicht schwerfiel.
    Unter ihnen erklangen wieder die Stimmen der Verfolger. Infolge der Dunkelheit konnte Djamenah die Gestalten nur als konturlose Flecken erkennen, die nun ebenfalls von den Energien des Schwerkraftschachtes emporgetragen wurden.
    Kurz darauf befanden sie sich im ersten KKM und eilten durch die Tunnel aus Stahl und Kunststoff. Kleine Servomechanismen wichen ihnen aus, und hier und da mußten sie sich gedulden, bis sich vor ihnen große Schotten quälend langsam öffneten. Schließlich gelangten sie in den Raum mit dem Transitmodul. Zwischen den beiden Säulen des Tors wartete die Schwärze des Transfermediums auf sie, und auf der Schirmfläche des

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