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Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Titel: Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Seelenwelt Crystals zu finden.
    »Oh«, machte der Aktionskünstler, »das sollten Sie nicht sagen. Schließlich war er es doch, der uns mit einer künstlerischen Eingebung segnete, und dafür müssen wir ihm alle dankbar sein.« Er strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn, die dem stabilisierenden Ergfeld entronnen war. »Wissen Sie, Teuerste, ich gewinne langsam den Eindruck, als entschlössen Sie sich zu einer eher destruktiven Haltung gegenüber der von mir geplanten Inszenierung.«
    Er schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. »Das finde ich gar nicht nett von Ihnen. Die bald stattfindende Darbietung gibt mir die Chance, in die Kategorie der ersten Muse aufzusteigen, und Sie sollten wirklich mit mir kooperieren.« Er zwinkerte einige Male. »Nun, was empfanden Sie, als Sie den Messianer ermordeten? Ihre Gefühle sind sehr wichtig für die richtige musikalische Untermalung. Und da wir gerade dabei sind: Welche Art von Tod empfinden Sie als besonders gräß ...«
    Der Zorn brodelte immer heftiger in Djamenah und suchte nach einem Ventil. Schlagartig bot sie ihr ganzes empathisches Potential auf, um die immaterielle Wand vor Ugo Crystals Bewußtsein vielleicht doch durchdringen zu können. Der Biotiker auf dem Boden nahm eine purpurrote Tönung an und bäumte sich auf.
    Sirenen schrillten. Die Computerstimme heulte: »Sie versucht es schon wieder!« Der Aktionskünstler verlor angesichts der jähen Bewegung unter seinen Füßen das Gleichgewicht und stürzte. Die Xirr sausten wie lebende Geschosse durch ihr Marathongerüst, so schnell, daß man einzelne Bewegungen nicht mehr auseinanderhalten konnte.
    Die Ergwände des Käfigs wurden dunkel, und Djamenah erstarrte in Stasis.
     
    Als sie das nächste Mal erwachte, hatte sich das Aussehen der Halle ein wenig verändert. Große Gestelle waren errichtet worden, mit Instrumenten, deren Zweck Djamenah zwar nicht genau kannte, aber erahnte. Die Klänge epischer Symphonien hallten donnernd durch den Saal, und holografische Bilder veränderten sich gemäß dem Rhythmus.
    Auf einer von einem Ergfeld getragenen Plattform tanzten nackte junge Frauen, und am Rande kopulierten zwei Paare im Takt der Musik. Programmierte Bildhauersimulacren hieben mit Hämmern und Meißeln wie im Zeitraffertempo auf synthetische Steinblöcke ein und formten daraus verschiedene Abbilder Djamenahs. Ugo Crystal eilte aufgeregt hin und her, wedelte mit den Armen, raufte sich die Haare, deren Frisur er inzwischen ruiniert hatte und gab immer wieder neue Anweisungen.
    Vor Djamenahs Käfig schwebte eine Agravschale, in der ein bizarres Geschöpf hockte. Beine hatte das Wesen nicht, und der gummiartige und schwarze Unterleib war mit dem Gerät verbunden. Mehrere kleine tentakelartige Pseudopodien wuchsen aus dem Körper und zitterten unruhig, wobei sich rudimentär ausgebildete Saugnäpfe immer wieder zusammenkrampften. In dem wie ein aufgeblähter Ballon aussehenden Polypenschädel glänzten die Pupillen menschlicher Augen. Die wulstigen Lippen säumten ein schnabelähnliches Maul. An der einen Krakenwange leuchtete ein phosphoreszierendes Oval – die stilisierte Darstellung eines Musenkusses.
    »Ich bin Wallmond der Geküßte«, kratzte es aus dem Lautsprecher eines elektronischen Simultanübersetzers. »Wie geht es Ihnen, Djamenah?«
    »Sie wollen mich umbringen?«
    »In der Tat. Sie haben den Tod verdient. Sie löschten das Leben eines Messianers aus.«
    »Das ist eine Lüge.«
    »Ach?«
    »Ihr Besucher hat den Messianer getötet. Und er will mich eliminieren, damit ich ihn nicht als den wahren Mörder identifizieren kann.«
    Er gluckste in dem Lautsprecher – offenbar das Äquivalent eines menschlichen Kicherns. »Der Besucher ist ein ehrenwerter Kunstfreund, und für seine Eingebung sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet.« Die Schale drehte sich summend. »Die Vorbereitungen für die Darbietung sind nahezu abgeschlossen.«
    Die menschlichen Augen starrten Djamenah an, und sie glaubte, darin so etwas wie Belustigung zu erkennen. »Mein Erster Aktionskünstler teilte mir mit, Sie erwiesen sich als widerspenstig. Und dadurch kann die ganze Zeremonie ruiniert werden.«
    »Verdammt, ich bin nicht die Messianermörderin.«
    »Das behaupten Sie. Der Besucher sagt ganz etwas anderes. Nun, wie dem auch sei: Wenn Sie sich nicht fügen, Djamenah Shara, verharren Sie bis zum Ende der Inszenierung in der Stasis und erwachen erst wieder aus der Starre, wenn der Höhepunkt der Darbietung gekommen ist: Ihr

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