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Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Titel: Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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ein, und daraufhin reduzierte sich der Energiehaushalt des Starrefeldes wieder auf den ursprünglichen Wert.
    Der Teppich war kein Teppich, sondern ein besonderer Biotiker, und auf empathische Impulse sensibilisiert. Auf diese Weise war ein Entkommen aus dem Käfig nicht möglich.
    Messianermörderin ...
    Also wußte derjenige, der sie gefangenhielt, um die Identität Djamenahs – trotz der gewechselten Kleidung, trotz der Vorsicht, die sie während der Suche nach Marheen hatte walten lassen.
    Ein junger Mann kam mit kurzen Schritten die Treppe hoch. Er trug eine an den Beinen aufgebläht wirkende Plüschhose, ein weites Rüschenhemd und Schnabelstiefel. Das Gesicht war gepudert und wirkte so weiß wie Schnee. Verlängerte Lider zuckten und bebten, und auf der Stirn zeigten sich verschiedenartige kosmetische Muster. Ein spezielles Ergfeld verhinderte, daß die Architektur der komplexen Frisur in sich zusammenstürzte. Djamenah glaubte den Mann zu erkennen: Es war derjenige, der im Archivgewölbe die Stasisschleuder auf sie gerichtet und sie damit in die Starre geworfen hatte.
    »Wie Sie gerade erlebt haben, meine liebste und teuerste Djamenah«, sagte der Mann mit einer mädchenhaft hohen Stimme und vollführte dabei ausschweifende und übertriebene Gesten, »haben empathische Beeinflussungsversuche keinen Sinn. Nun, ich darf wohl sagen, daß wir hier alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen haben, tja, denn schließlich sind wir uns durchaus der Tatsache bewußt, es mit einer Ciristin – oh, und einer ziemlich attraktiven noch dazu – zu tun zu haben, was, wenn ich das hinzufügen darf, die ganze Sache ja so delikat und entzückend macht. Hach«, seufzte der Geck, »es war wirklich überaus nett von Ihnen, hierher zu kommen. Schon seit Monaten suchte ich nach der rechten Eingebung, aber die Musen weigerten sich hartnäckig, ihren wohlwollenden Blick auf mich zu richten. So übte ich mich in Geduld – was mir, wie ich Ihnen in aller Aufrichtigkeit versichern darf, alles andere als leichtfiel – und hoffte auf jene Art von göttlicher Einsicht, die sich dann und wann allen echten Künstlern offenbart.« Der junge Mann deutete in die Runde. »Sie können wahrhaft stolz sein, hochgeehrte und herzallerliebste Djamenah, denn die Vorbereitungen meines Ensembles gelten allein Ihnen ...«
    »Wovon reden Sie überhaupt?« fragte Djamenah.
    »Von der Ermordung des Messianers natürlich. Oh, Wallmond hat mich als sein Protegé damit beauftragt, Ihre kunstvolle Bestrafung vorzunehmen, und Sie können sicher sein, daß ich dieser Aufgabe mit allem erforderlichen Ernst nachkomme, um nicht zu sagen: mit meiner ganzen künstlerischen Hingabe! Hach, Teuerste, wie ich Sie beneide: Ihr Tod wird einzigartig sein, ein Kunstwerk, das seinesgleichen sucht; alle Bewohner der Welt der Musen werden bei der anstehenden Zeremonie zugegen sein, und wir erwarten auch viele Besucher aus anderen Enklaven Akashas.«
    »Ich bin unschuldig«, sagte Djamenah. »Ich habe meinen Präzeptor nicht umgebracht. Er war schon tot, als ich ...«
    »Hach, natürlich «, erwiderte der junge Mann mit piepsender Stimme, und die dünnen Arme ruderten durch die Luft, als suchten sie irgendwo Halt. » Alle Übeltäter und Frevler sind unschuldig, das weiß ich doch, meine Beste. Verbrecher neigen dazu, Ihre Taten zu verdrängen, und oftmals können sie sich nachher an überhaupt nichts mehr erinnern.«
    Er trat einen Schritt näher an den Stasiskäfig heran, und in seinen hellblauen Augen funkelte voyeuristisches Vergnügen. »Sagen Sie mir eins, Teuerste: Was haben Sie dabei empfunden? Was haben Sie gefühlt, als sie den Messianer ermordeten? Oh, verzeihen Sie, liebe Djamenah: Diese Frage gründet sich natürlich nicht auf das Motiv einer rein persönlichen Neugier – neinneinnein, das kann ich Ihnen versichern. Vielmehr ist Ihre Antwort wichtig für die musikalische Untermalung und die Dramaturgie der bevorstehenden grandiosen Vorführung. Hach, wie ich mich für Sie freue! Das Privileg, während eines von mir inszenierten Spektakels den gerechten Tod zu finden ...«
    »Wer sind Sie?« fragte Djamenah kühl. »Und woher wissen Sie, wer ich bin?«
    Der Geck verneigte sich und wedelte mit der Hand. »Hach, ich bitte Sie, mir diesen Akt unangemessener Unhöflichkeit zu verzeihen. Mein Name ist Ugo Crystal, und ich bin Erster Aktionskünstler in den geschätzten Diensten Wallmonds des Geküßten. Oh, und gestatten Sie mir hinzuzufügen, daß Wallmond große

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