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Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Titel: Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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arbeite. Er sabotiert mich. Immer wieder legt er mir neue Hindernisse in den Weg ... Oh, ja.«
    Djamenah streckte die Arme aus und schob sich langsam an den Regalen entlang. Ihre Finger zogen tiefe Furchen in den Staub und berührten Datenkassetten, Kristallwürfel und die brüchigen Lederrücken eingebundener Bücher.
    Mit einem Mal wurde es wieder hell.
    Direkt vor Djamenah stand ein in ein buntes Gewand gekleideter junger Mann. Das Gesicht war mit grellen Farben geschminkt, und die langen Haare formten einen hohen Turm, über dessen Spitze sich eine weiße Ergwolke langsam drehte.
    Der Blick zweier hellblauer Augen richtete sich auf die Ciristin, und die vollen, mit winzigen Kristallsplittern bedeckten Lippen verzogen sich zu einem freudigen Lächeln.
    »Sie sind Djamenah Shara, nicht wahr?«
    Der Mann hob die rechte Hand, und der Lauf der darin versteckten Waffe spie einen Energieblitz direkt in Djamenahs Gesicht.
    Vor ihren Augen wurde es wieder dunkel. Diesmal aber war es die Finsternis einer sensorischen und motorischen Stasis.

6. Kapitel
     
    Gipfel der Kunst
     
     
    Schlagartig flammte Licht auf, und Djamenah konnte sich bewegen. Sie befand sich in einem käfigartigen Kubus, und um sie herum leuchteten die Wände eines derzeit desaktiven Stasisfeldes. Sie preßte die Hände auf das Flirren und Flimmern, und ein leichter elektrischer Schlag durchzuckte ihren Körper. Direkt neben ihr, in einem zweiten und etwas kleineren Käfig, lag der amorphe Körper Curcuns. Manchmal bildeten sich Auswüchse im Leib des memorialen Parasiten, flossen dann aber wieder in die Fleischmasse zurück.
    Die beiden Stasiskuben standen auf einer Plattform im Zentrum einer weiten und in viele Einzelbereiche unterteilten Halle. Hektische Aktivität herrschte. In bunte Trachten gekleidete Männer und Frauen eilten geschäftig hin und her, justierten unförmige Geräteblöcke und rezitierten aus holografisch dargestellten Pergamentrollen. Manche von ihnen trugen Ergtuniken im Stile der präkosmotopischen Antike. Andere waren in Kunstwolken eingehüllt, die in halber Höhe durch den Saal schwebten. Sie spielten auf Harfen und sangen. Ihre Stimmen wurden von kleinen Sensormikrofonen eingefangen und an Synthesizer weitergeleitet, die die Melodien verzerrten und wie akustische Karikaturen durch die Halle dröhnen ließen. An anderer Stelle hob ein Mann – er hatte einen langen Bart, der nur deshalb nicht den Boden berührte, weil an der Spitze ein Mikrogravitator befestigt war und für den nötigen Auftrieb sorgte – mit einem grünen, roten und türkisfarbenen Turban in einer dramatisch wirkenden Geste die Arme, woraufhin die gleißenden Farbfelder über ihm zu wogen und zu wallen begannen. Gleichzeitig ertönte theatralische Sphärenmusik.
    Das in der Halle herrschende Chaos war schlichtweg überwältigend. Djamenah schloß kurz die Augen, und als sie sie wieder aufschlug, sah sie zwei kleine Xirr. { * } Unermüdlich stürmten die zwergenhaften Gestalten durch ein großes Gerüst ineinander verschlungener Metallbahnen und Kunststoffleisten, sausten durch dreifache Loopings, sprangen in Kreuzungen auf andere Rennspangen und unterbrachen ihren rasenden Lauf nur, um die Bauchfühler in die speziell dafür vorgesehenen Manschetten eines mittelgroßen Instruments zu bohren, auf dessen Frontfläche Dutzende von Sensorpunkten einen mehrfarbigen Reigen blinzelten.
    Djamenah erkannte das Gerät als die Kontrolleinheit der beiden Stasiskäfige. Sie wandte den Blick nicht von den beiden Xirr ab und konzentrierte sich. Vorsichtig begann sie damit, die empathische Energie in ihr zu formen und einen mentalen Projektor auf die Hirne der Nonhumanoiden zu richten. Ihre Emanationen verbanden die ideelle Konzeption einer Öffnung der Käfige mit Sanftmut und Freude, mit Genugtuung und tiefer Zufriedenheit.
    Ein Teil dessen, was Djamenah bisher für einen auf dem Boden liegenden Teppich gehalten hatte, kräuselte sich und veränderte die Farbe. Die Xirr rasten mit noch irrwitzigerer Geschwindigkeit durch ihr Marathongerüst; Sirenen heulten, und eine schrille Computerstimme gellte: »Die Messianermörderin versucht eine empathische Manipulation!«
    Langsam trübten sich die Ergwände des Stasiskäfigs, und Djamenah spürte, daß damit eine rapide Verlangsamung ihrer metabolischen Prozesse einherging. Die Gedanken bewegten sich wie durch zähen Brei, und das Bild vor ihren Augen verschwamm. Rasch kapselte sie den empathischen Sektor ihres Bewußtseins

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