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Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha

Titel: Akasha 01 - Die Renegatin von Akasha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Firmin, schaute nach links und rechts. »Aber ich kenne niemanden davon. Warum?«
    Die Vibrationen des Egoscanners schwollen heftig an. Der Mörder, dachte Djamenah. Er ist hier. Er muß ganz in der Nähe sein. Im unmittelbaren Umkreis . Eine Sekunde später wurde sie empathisch der Gegenwart seiner auffälligen, psychischen Singularität gewahr. Sein geistiger Zustand ließ sich vergleichen mit ...
    Sie konnte keinen passenden Vergleich ziehen. Eine so einzigartige empathische Aura hatte sie nie zuvor gespürt. Seine Emanationen lieferten keine Anhaltspunkte für Nonhumanoidität. Doch aufgrund ihrer Erfahrungen wußte Djamenah, daß er, wie die Messianer, ein Psioniker sein mußte. Im Stasiskäfig der Musenjünger hatte er mit ihr einseitigen telepathischen Kontakt aufgenommen. Er war ihr weit überlegen. Binnen einer Zehntelsekunde kapselte sie mittels einer mentalen Modulation der Hirnwellen ihr Bewußtsein ein.
    Der Egoscanner begann wie eine Stimmgabel zu singen. Djamenah bemerkte Bewegung hinter ihrem Rücken, fuhr vom Lehnstuhl hoch, wirbelte herum, prallte gegen den doppelzylindrischen Rumpf eines Servierdroiden. Zartgrüne Teller hagelten auf den Fußboden, zerbarsten mit häßlichem Geklirr, Scherben flogen, Splitter schwirrten und schlitterten nach allen Seiten.
    »Djamenah?!«
    Sie kümmerte sich nicht um Firmins Zuruf. Einmal aufgesprungen, schien es, als könne nichts sie halten. Und es war ohnehin zu spät: Gemurmel der Entrüstung entstand im Saal.
    Mit wenigen Schritten gelangte sie in den Bogengang, die Nerven durch das subliminale Gellen des Egoscanners bis zum äußersten gereizt, eilte durch fahle, verwaschene Eisgrotten-Blässe. Gestalten wichen verdutzt beiseite, aber das Schrillen schwoll ab. Das war die falsche Richtung. Djamenah machte kehrt, stieß beinahe mit Firmin zusammen. »Weg da!« Sie erschrak beim Klang der eigenen Stimme, harsch von lange bezähmter, urplötzlicher jedoch eruptiver Wut.
    »Djamenah, was hast du?« Firmin lief ihr nach, als sie in die andere Richtung des Bogengangs stapfte. »Djamenah, was ist los?«
    Ein milchig-gläsernes Portal. Ciri. Sie benötigte Ciri. Die Sensoren eines Servomechanismus registrierten ihre Annäherung, die Türflügel glitten auseinander, schufen einen Spalt, der gerade breit genug war für eine Person. Wie ein absolut verläßlicher Leitstrahl führte das unhörbare Jaulen des Egoscanners Djamenah geradewegs hindurch.
    Qualmige Luft schlug ihr entgegen. In der Mitte des Raumes ragte eine Säule mit einer Büste empor, umwallt von Schwaden und Schleiern bläulich-gräulichen Rauchs, der davor aus einem größeren, vielfach abgestuften Kristallbecken quoll, das Ergebnis des Verschwelens etlicher Räucherkegel in Daumengröße.
    Am Becken kauerte jemand dem Eingang den Rücken zugekehrt, gekleidet in einen weiten, nur um die Taille gerafften Multiplex-Overall, auf dem Kopf eine bauschige Kappe.
    »Dreh dich um, du Mörder«, forderte Djamenah in mühsam beherrschtem Tonfall. »Nun wirst du dich für dein Verbrechen verantworten müssen.«
    Langsam richtete die Gestalt sich auf, wandte sich um, in den Fingern soeben entzündetes Räucherwerk. Ein Blick der Empörung traf Djamenah.
    Aus den Augen einer Frau.
    »Ich bin Alexandra TriFatour. Was wünschen Sie von mir?«
    Eine Frau! Djamenah taumelte rückwärts, all ihr Grimm zerstob sofort, hinterließ nichts als völlige Fassungslosigkeit. Ein Irrtum. Irgendwie hatte sie sich getäuscht. Aber der Egoscanner ...! Entgeistert starrte sie in das breite, grobporige, von Verdruß und Unwillen gekennzeichnete Gesicht, an dessen Schläfen kurze rote Löckchen unter der Mütze hervorkräuselten.
    Eine Frau.
    Firmin holte Djamenah ein, packte sie an der Schulter. »Was hast du vor, Djamenah?« Er sprach aufgeregt, aber leise. »Das ist die Kapelle des Heiligen Lukullus. Was ist denn nur mit dir los?«
    »Ich ...« Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie auf diese Weise ihre Sinne klären, die Lage bereinigen. Der Egoscanner heulte lautlos und gleichmäßig sein verräterisches Lied.
    Irgend etwas stimmte nicht. Wie ist das möglich? Jemand mußte sie mit dem Apparat hereingelegt, ihn irgendwie präpariert haben. Ugo Crystal. Oder der Mörder. »Ich ...« Djamenah wußte nicht, was sie sagen sollte. Nicht einmal die dümmste Ausrede kam ihr in den Sinn.
    Doch die weitere Entwicklung der Situation enthob sie aller Entscheidungen. Eine Gruppe von Leuten drängte durch den Eingang. Wie ein glutheißer

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